Mon­tags­de­mo Fried­richs­ha­gen, 5. März, 19 Uhr am Markt­platz, Bölschestrasse

Zum 36. Mal in Fol­ge demons­triert die Fried­richs­ha­ge­ner Bür­ger­initia­ti­ve – FBI – gegen die nahen­de Ver­lärmung und Abwer­tung wei­ter Tei­le Süd­ber­lins durch den BER. Neu auf­ge­tauch­te Unter­la­gen zei­gen, dass allein von der Müg­gel­see­rou­te bis zu 1,1 Mil­lio­nen Ber­li­ner Bür­ge­rin­nen und Bür­ger uner­war­tet von Flug­lärm und Abga­sen betrof­fen sein könn­ten. Dar­un­ter auch vie­le Men­schen, die noch immer davon aus­ge­hen „auf der siche­ren Sei­te“ zu stehen.

Wer wie jüngst im Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus, den Stand­ort Schö­ne­feld als alter­na­tiv­los sieht, han­delt ver­ant­wor­tungs­los gegen­über sei­nen Bür­gern und ver­sün­digt sich an der Zukunft der jun­gen Gene­ra­ti­on, die mit einem wach­sen­den Moloch Schö­ne­feld inmit­ten eines dich­ten Sied­lungs­ban­des  kon­fron­tiert ist.

Die FBI warnt ein­dring­lich vor „Frank­fur­ter Ver­hält­nis­sen“ im Süden Ber­lins und wird den Ver­kehrs­aus­schuss des Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­hau­ses zeit­nah über die neu­en Erkennt­nis­se bezüg­lich Flug­lärms und Umwelt­aus­wir­kun­gen infor­mie­ren. Dazu wer­den auf die­ser Mon­tags­de­mo ca. 500 Unter­schrif­ten für einen ‚Brand­brief‘ an den Ver­kehrs­aus­schuss gesammelt.

Ein State­ment der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stifung

René Bor­mann, Lei­ter des Arbeits­krei­ses Inno­va­ti­ve Verkehrspolitik

Zuneh­mend mehr Men­schen in Deutsch­land wer­den von Ver­kehrs­lärm beläs­tigt. Lärm wird jedoch nicht nur als läs­tig emp­fun­den –er macht auch krank. Gegen­wär­tig sind über 2,5 Mil­lio­nen Deut­sche einem Ver­kehrs­lärm aus­ge­setzt, der zu gesund­heit­li­chen Schä­den führt. Dar­über hin­aus sind über 12 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land mit einer Ver­kehrs­laut­stär­ke kon­fron­tiert, die gesund­heit­li­che Fol­gen nach sich zie­hen kann.

Lärm führt zugleich zu wirt­schaft­li­chen Ver­lus­ten, bei­spiels­wei­se durch die gerin­ge­re Pro­duk­ti­vi­tät lärm­be­las­te­ter Arbeitnehmer/innen sowie durch Wert­min­de­run­gen lärm­be­las­te­ter Stand­or­te. Ver­kehrs­lärm hat auch eine sozia­le Dimen­si­on, denn Haus­hal­te mit gerin­ge­rem Ein­kom­men woh­nen deut­lich häu­fi­ger an lärm­be­las­te­ten Orten. Die heu­te vor­han­de­nen Lärm­be­las­tun­gen füh­ren zu exter­nen Kos­ten von ca. 10 Mil­li­ar­den Euro pro Jahr. Ins­be­son­de­re die pro­gnos­ti­zier­te Zunah­me der Güter­ver­keh­re wird das Lärm­pro­blem wei­ter verschärfen.

Die Anstren­gun­gen zur Min­de­rung von Ver­kehrs­lärm müs­sen daher inten­si­viert wer­den, um die durch Ver­kehr ins­ge­samt ver­ur­sach­ten Belas­tun­gen deut­lich zu sen­ken – ohne Ein­schrän­kun­gen der Mobi­li­tät von Men­schen und Gütern. Der Arbeits­kreis Inno­va­ti­ve Ver­kehrs­po­li­tik der Friedrich-Ebert-Stiftung hat gemein­sam mit Exper­ten Eck­punk­te einer inte­grier­ten Stra­te­gie zur Min­de­rung von Ver­kehrs­lärm erarbeitet.

Wir möch­ten Ihnen die­ses Papier vor­stel­len und gemein­sam mit Ihnen dis­ku­tie­ren, wie mit Hil­fe ver­bind­li­cher Grenz­wer­te für Gesamt­ver­kehrs­lärm­be­las­tun­gen, vor­sor­gen­der Pla­nung ver­kehrs­ar­mer Sied­lungs­struk­tu­ren sowie lärm­min­dern­der Maß­nah­men an Fahr­zeu­gen der Ver­kehrs­lärm auf ein akzep­ta­bles Maß begrenzt wer­den kann.

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