Strömender Regen hielt sie nicht ab. Aus Protest gegen den erwarteten Fluglärm über dem Müggelsee sind am 27. Februar in Berlin-Friedrichshagen ca. 1.000 Menschen auf die Straße gegangen. Es wurde deutlich, dass nach der Inbetriebnahme des neuen Flughafens in Schönefeld weit mehr Berliner unter Fluglärm leiden müssen, die Behörden bisher glauben machen wollten. Denn
1. hat die DFS (Herr Ertler) eingeräumt dass sich die Piloten nur bis zu einer Flughöhe von 1.000 m (Propellermaschinen) bzw. 1.500 m (Jets) halten müssen und dann ihre vorgegebenen Routen verlassen werden.
2. führt dies laut Herrn Ertler dazu, dass 80 – 95% (!) aller startenden Flugzeuge von der Nordbahn die Höhe für die vermeintliche Route 25 verlassen werden und tatsächlich die Route 21 fliegen werden. Die von der Friedrichshagener Bürgerinitiative im Sommer 2011 geäußerte Befürchtung, dass in Wirklichkeit die Route 21 geflogen werden wird, bewahrheitet sich demnach.
Dadurch wird nun das Berliner Stadtgebiet großflächig durch Fluglärm verlärmt, oder – um es in Zahlen auszudrücken – etwa 1,1 Millionen Betroffene werden allein durch die Müggelseeroute verlärmt und mit Schadstoffen belastet. Das sind noch mehr Menschen, als jetzt schon durch den Ausbau des Frankfurter Flughafens betroffen sind!
Ein weiterer Skandal ist die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
Eine Anfrage von Frau Dr. Porth an das Umweltbundesamt zur Gewässergefährdung wurde mit der Anwort abgewiesen, dass dafür die Landesbehörden zuständig seien. Auf das Anschreiben von Frau Dr. Porth schickte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz folgende Antwort (Zitat):
„Die Planfeststellungsbehörde hat unsere Einwendungen abgewogen und auf dieser Grundlage den Beschluss gefasst und damit unsere Forderungen, Hinweise und Bedenken mit dem Erlass des PFB für erledigt betrachtet. Die inhaltlichen Ausführungen zum Schutzgut Wasser sind daher bis heute nicht ergänzt worden.“
Im Klartext bedeutet dies, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erfolgt ist.
Hier finden Sie das Video zur 35. Montagsdemonstration.