Auch wenn sich die Eröffnung des Flughafens verspätet, droht nach wie vor Fluglärm in der Region. In Frankfurt ist dies bereits Realität. Die Menschen dort haben bereits Ihre Lebensqualität eingebüßt. Und sie greifen zur Gegenwehr. Diejenigen Politiker, Roland Koch – ehemaliger Ministerpräsident und jetziger Chef des Baukonzerns, der den Fraport-Ausbau durchgeführt hat, der jetzige Ministerpräsident Volker Bouffier, Fraport-Chef Stefan Schulte und die ehemalige Bürgermeisterin von Frankfurt, Petra Roth, kommen in den besonderen Genuß von Fluglärm in Liveübertragung. Ein umgebauter Landrover mit der Aufschrift „Lärmwehr Frankfurt“ bringt den Fluglärm bei denen vorbei, die ihn verursacht haben.
Die Lärmwehr – ein Modell für Berlin
Wenn/falls der BER am 17. März 2013 eröffnet, werden auch Wowereit, Platzeck und Ramsauer das Vergnügen haben, den von ihnen verursachten Fluglärm zu hören – denn auch wir haben ein Lärmmobil.
Kritische Kommentare in der überregionalen Berichterstattung
Oliver Welke, der bissige Moderator der Heute-Show nahm prompt den Tag der Offenen Tür am BER aufs Korn und lästerte angesichts der Kinder in Flugzeug-Seifenkisten, dass die Kinder gewiss volljährig sind und echte Piloten, wenn der Flughafen denn endlich eröffnet. Und die Kosten wurden – und dazu gehört nicht einmal mehr Satire – als Schönefelder Geldverschwendungsmahnmal bezeichnet.
Und der Wiener Standard bezeichnet das Flughafen-Chaos als „eine Riesenblamage, eine unglaubliche Schlamperei auf Kosten der Steuerzahler“. Und der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert erwartet von Platzeck, dass er sich u. a. zur „Mitverantwortung des Aufsichtsrates“ bekennt.
Denn der Aufsichtsrat hat 2011 genau 4 Mal getagt – das entspricht der gesetzlichen Mindestzahl. Wenn man bedenkt, dass BER als das größte Infrastrukturprojekt Ostdeutschlands gilt, dann hat der Aufsichtsrat in der Tat wenig Ambitionen gezeigt, die Aufsicht zu führen. Mit dem Ergebnis, dass nun nicht nur der Zeitplan, sondern auch die Kosten aus dem Ruder laufen.
Und wer soll das bezahlen?
Der Steuerzahler – wie immer. Aber auch die Menschen in der Umgebung. Denn nun versuchen Platzeck und Wowereit, durch den sogenannten Klarstellungsantrag das Schallschutzniveau für die Anlieger zu senken. 300 Millionen Euro, die ursprünglich für Schallschutz vorgesehen waren, sollen nun weitestgehend umgewidmet werden, um die aus dem Ruder laufenden Kosten der Terminverschiebung wenigstens teilweise zu kompensieren. Die Leidtragenden sollen einmal mehr diejenigen sein, die ohnehin schon den Lärm am meisten zu spüren bekommen: Die Flughafen-Anlieger, siehe dazu die Ausführungen des BVBB.
Mittlerweile fordert die überregionale Presse, dass Wowereit den Aufsichtsrat des Flughafens verlassen soll. Dieser Forderung können wir uns ohne Einschränkungen anschließen.
Hier finden Sie das Video der heutigen Montagsdemonstration.
Anbei einige Impressionen der heutigen Montagsdemonstration.