Liebe Mitstreiter und Sympathisanten,
den ersten Newsletter im neuen Jahr möchten wir nutzen, um uns bei allen für die geleistete Arbeit und Unterstützung zu bedanken und uns allen ein gesundes und ruhiges Jahr 2015 zu wünschen.
Das Jahr 2015 hat begonnen und die Verschiebung der Flughafeneröffnung liegt nun schon über 2,5 Jahre zurück.
Vorhersagen für eine Eröffnung nennen das Jahr 2017 oder 2018. Durch diese lange Zeit und die damit verbundene trügerische Ruhe haben sich die Proteste und Aktivitäten der betroffenen Bürger und Bürgerinitiativen verändert. Es stehen nun nicht mehr die großen Demonstrationen im Vordergrund sondern insbesondere die Information/Aufklärung der Bürger und Politik, juristische Schritte, Volksinitiativen, kleine gezielte Aktionen, Analysen, Filmbeiträge (siehe MEDIALES) und die weitere Vernetzung der Bürgerinitiativen in der Region und den anderen Flughafenstandorten.
Trotz oder gerade wegen der trügerischen Ruhe am Himmel dürfen wir aber die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft nicht in Ruhe lassen. Und auch die Luftfahrtlobby schläft nicht!
Deshalb müssen wir immer wieder auf das Desaster bei einem „Weiter so“ aufmerksam machen und die möglichen Alternativen aufzeigen.
Es gibt noch sehr viele Mitstreiter, die regelmäßig aktiv sind und sich engagieren.
Wenn auch Sie die Arbeit der FBI und anderer Bürgerinitiativen unterstützen wollen, freuen wir uns sowohl über personelle als auch finanzielle Hilfe, die dabei hilft, die ehrenamtliche Arbeit aufrecht zu halten und ein „Gegengewicht“ zum Flughafen zu ermöglichen.
Jede Spende (auch Kleinbeträge) hilft, unsere Arbeit fortzuführen. VIELEN DANK!
https://www.fbi-berlin.org/burgerinitiative/spenden
MEDIALES
- In Zusammenarbeit der Bürgerinitiativen ist im letzten Jahr nicht nur ein Flyer mit einer Auflage von 300.000 Stück und eine Informations-Webseite zum Flyer erstellt worden, sondern auch ein Kurz-Film zum BER-Desaster.
Viel Spaß beim Anschauen:
BER – Der Traum vom Fliegen
http://flughafen-berlin-brandenburg.org/ber-der-traum-vom-flughafen.html
- BBTV: Die Januar-Sendung ist online:
https://www.youtube.com/watch?v=wUDdA6WWtl4&feature=youtu.be- Rote Zahlen und kein Ende? Flughafen will 2019 schwarze Null
- Zwei sind schlimm genug: Unterschriften der Volksinitiative gegen dritte Startbahn übergeben
- Der Traum vom Flughafen: Kommt das BER Kamel durch das Nadelöhr?
TERMINE
- 200. Montagsdemo mit Bühne & Co. auf dem Friedrichshagener Marktplatz am 27.April 2015, 19:00 Uhr (bis dahin, jeden Montag Mahnwache mit Information und Diskussion)
- An dieser Stelle möchten wir auch auf folgende Veranstaltung in Friedrichshagen hinweisen: WELCOME – Künstler für Frieden und Toleranz
WELCOME – Künstler für Frieden und Toleranz, Do. 22. Jan. 2015 um 19:30 Uhr, Christophoruskirche Berlin-Friedrichshagen, 12587 Berlin.
Tickets 10,-/5,- € an der Theaterkasse am Markt Friedrichshagen. Der Erlös geht zugunsten integrativer Projekte in der Region.
www.facebook.com/welcome.kuenstler.fuer.frieden
Die Geschichte der Menschheit ist immer auch die Geschichte von Wanderungsbewegungen. Mal mehr, mal weniger. In jede Richtung. Wirtschaftliche Not, religiöse und politische Verfolgung, Naturkatastrophen und Kriege – die Gründe sind schwerwiegend. Mit der Globalisierung der Welt haben die Wanderungsbewegungen zugenommen. Der Kampf um Rohstoffe verschärft sich, Produktionsabläufe werden verlagert, die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. In den aktuellen Debatten vermischen sich die Dinge, Ursachen und Wirkungen geraten durcheinander. Umso mehr ist ein grundsätzlicher Humanismus gefragt, der Wille zum Frieden eines jeden Einzelnen. Zur Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, die aus unfassbarer Not zu uns kommen. Nunmehr auch nach Köpenick in unsere Nachbarschaft. Heißen wir sie willkommen.
Gemeinsam mit internationalen Musikern wollen Musiker, Theaterleute und Tänzer aus der Region mit einem Konzert zum Beginn des Jahres ein Zeichen setzen, Mut machen für mehr Toleranz. In der Christophoruskirche in Friedrichshagen werden sie ihre Stimme denen leihen, die für friedliche Lösungen kämpfen, die in vielen kleinen Projekten helfen und auch denen, die verunsichert sind. Unterstützt von den Bürgervereinen Wilhelmshagen-Rahnsdorf und Friedrichshagen, der Bürgerstiftung Treptow-Köpenick, der evangelischen Kirchengemeinde Friedrichshagen, Sportvereinen, Ballettstudios, Einzelpersonen u.v.a.m. werden auch Flüchtlinge selbst zu Wort kommen und von ihrem Schicksal berichten.
PETITIONEN
20 Vertreter von über 140 Bürgerinitiativen aus 10 EU-Staaten übergeben Petition an das Europäische Parlament.
Wien/Brüssel (OTS) – Eine Petition an das Europäische Parlament, die in Österreich ihren Ausgang genommen und sich über Europa verbreitet hat, wurde heute im Europäischen Parlament übergeben.
Die Petition fordert die Abschaffung von Steuerprivilegien und staatlichen Subventionen an die Luftfahrtindustrie sowie ein Nachtflugverbot zum Schutz der europäischen Bevölkerung. Mehr als 140 Bürgerinitiativen aus 10 EU-Staaten haben die Petition unterzeichnet.
Über 20 Delegierte der Bürgerinitiativen aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Italien und Holland waren anwesend, als die beiden Initiatorinnen der Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Cecilia Wikström, im Europäischen Parlament die Petition überreichten. Eingeladen in das Parlament hatte der Abgeordnete der englischen Grünen Keith Taylor.
„Man verbindet die Luftfahrt immer nur mit Lärmproblemen, aber das greift viel zu kurz“, sagt Rechtsanwalt Dr. Heger, eine der beiden österreichischen Initiatorinnen. „Im Kern geht es um ein völliges Versagen der Lenkungsfunktion des Steuerrechts. Kerosin ist von der Energiesteuer befreit, während Benzin und Diesel einem Mindestsatz von mehr als 30 Cent pro Liter unterliegen, und Flugtickets sind überdies innereuropäisch umsatzsteuerbefreit. Die Flugabgabe, die auf Flugtickets in einigen Staaten eingehoben wird, ist so gering, dass sie kaum nennenswert ist. Daraus ergibt sich für die EU-Staaten ein Steuerausfall von rund 40 Milliarden Euro.“
Nicht nur die Verletzung der Steuergerechtigkeit, auch die extrem gesundheitsschädliche Störung der Nachtruhe und in deren Folge die Verletzung des Grundsatzes der Kostenwahrheit sind ein zentrales Thema von Taming Aviation. „Wenn man von Kostenwahrheit spricht, dann muss man auch die immensen Gesundheitskosten einbeziehen, die Nachtflüge verursachen. Bisher wurde das völlig ignoriert. Eine erst jüngst erschienene Studie der Universität Bremen hat für das Umfeld des Flughafens Frankfurt eine Prognose über die Entwicklung von Krankheitskosten in Abhängigkeit von nächtlichem Fluglärm erstellt. Das Ergebnis ist alarmierend: über den Zehnjahreszeitraum 2012 bis 2021 ist mit circa 23.400 Erkrankten bedingt durch nächtlichen Fluglärm zu rechnen, von denen circa 3400 versterben. Die dadurch entstehenden Krankheitskosten übersteigen 1,5 Milliarden Euro.“, ergänzt Psychiaterin Dr. Jutta Leth, die zweite Initiatorin der Petition.
Beide Initiatorinnen sind überzeugt, dass es zu einem Bewusstseinswandel in der EU kommen wird. „Der Appell von so vielen Menschen quer durch die EU kann nicht ungehört bleiben“, zeigen sich beide Initiatorinnen überzeugt.
GESUNDHEIT
Vorstudie zur Wirkung von Fluglärm auf kognitive Leistungen und Lebensqualität bei Brandenburger Grundschulkindern im Umfeld des Flughafens Schönefeld (Querschnittstudie)
Anlässlich des 15. Internationalen Aktionstags gegen Lärm am 25. April 2012 informierte das Brandenburger Gesundheitsministerium über das geplante dreijährige Gesundheitsmonitoring im Umfeld des Flughafen BER.
Mit diesem Monitoring sollen mögliche gesundheitliche Auswirkungen des durch den Flughafen BER verursachten Fluglärms, insbesondere auf Kinder, untersucht werden. Neben der Lernleseleistung wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Kindern erfasst. Methodisch sollen dazu Daten zur Sozialstruktur, zu familiären und umweltbezogenen Einflussfaktoren, sprachlichen Fähigkeiten der Kinder sowie deren Lese-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen in unterschiedlichen Studienschritten mit verschiedenen Instrumenten, ähnlich wie in der NORAH-Studie (Noise-related annoyance, cognition, and health), erhoben werden.
Das Brandenburger Gesundheitsmonitoring ist eng mit der Eröffnung des BER verbunden, so dass bisher nicht begonnen werden konnte.
In der Zwischenzeit hat das Gesundheitsministerium eine „Vorstudie zu chronischen Wirkungen von Fluglärm auf kognitive Leistungen und Lebensqualität bei Brandenburger Grundschulkindern im Umfeld des Flughafens Schönefeld“ in Auftrag gegeben.
Diese Vorstudie bot die Möglichkeit, die Eignung der auch bei der Hauptstudie zu verwendenden Testverfahren und Fragebögen zu prüfen und ggf. an die Brandenburger Bedingungen anzupassen.
Bei dieser Vorstudie wurden insgesamt 295 Kinder der zweiten und dritten Klassen aus dem Umfeld des Flughafens Schönefeld einbezogen. Die Schüler besuchen zwei bereits vom Fluglärm betroffene Grundschulen mit einem äquivalenten Dauerschallpegel in der Zeit von 8 bis 14 Uhr (LA,eq,8-14) von 52 bzw. 55 dB sowie zwei gegenwärtig gering fluglärmexponierten Grundschulen mit einem LA,eq,8-14 von 42 bzw. 41 dB.
Die Vorstudie ergab, dass das Untersuchungsinstrumentarium für das geplante Gesundheitsmonitoring geeignet ist. Außerdem wurde die Validität der angewandten Testaufgaben bestätigt.
Darüber hinaus ergaben die Datenanalysen aus der Vorstudie insgesamt ein sehr positives Bild der Leseleistungen und des allgemeinen und schulbezogenen Wohlbefindens der untersuchten Brandenburger Kinder.
Es zeigte sich aber auch, dass die Kinder der dritten Klassen aus den gering von Fluglärm betroffenen Schulen bessere Ergebnisse bei der Wort- und Satzleseleistung zeigten [als die Schüler, die bereits von Fluglärm belastete Gundschulen besuchen].
Aufgrund der geringen Anzahl an beteiligten Schulen können diese Ergebnisse lediglich als Hinweise auf mögliche fluglärmbedingte Beeinträchtigungen gewertet werden. Das Gesundheitsministerium nimmt diese Hinweise jedoch ernst und wird an dem geplanten Gesundheitsmonitoring festhalten, welches mit der Eröffnung des BER zeitnah starten soll. Es soll einen wichtigen Beitrag in der Lärmwirkungsforschung leisten und ist Ausdruck dafür, wie wichtig dem MASGF die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen ist.
Anmerkung: Insbesondere im letzten Satz zeigt sich der Zynismus der gesamten Situation und der Schlüsse, die aus der Studie gezogen werden!!!!
Link zum 98seitigen Bericht:
Subjektiv aus dem Zusammenhang gerissenes Zitate aus der Zusammenfassung:
„So zeigten sich bei den Drittklässlern Unterschiede in den Wort- und Satzleseleistungen zugunsten der Kinder aus den beiden nicht vom Fluglärm betroffenen Schulen.
Weiterhin erbrachten die Kinder aus den nicht belasteten Schulen bessere Leistungen in einer Testaufgabe zur phonologischen Bewusstheit, einer wesentlichen Vorläuferfertigkeit des Lesen- und Schreibenlernens.
Die Elternbeurteilungen des allgemeinen Wohlbefindens der Kinder waren insgesamt sehr positiv, sie fielen bei den Kindern aus den nicht belasteten Schulen jedoch noch etwas besser aus als bei den Kindern aus den fluglärmexponierten Schulen.
Die Beurteilungen der Lehrkräfte durch die Kinder fielen ebenfalls in den unbelasteten Schulen noch besser aus als in den vom Fluglärm betroffenen Schulen.
Die Kinder aus der am stärksten vom Fluglärm belasteten Schule zeigten zudem schwächere Textleseleistungen als die Kinder aus den anderen drei Schulen; auch wurde das psychische Wohlbefinden der Kinder aus dieser Schule von den Eltern weniger positiv beurteilt.“
dto Zitate aus der Diskussion der Ergebnisse S. 85 des Berichts:
(Beachte: Als Maßnahmen werden NICHT genannt: Nachtflugverbot, Ausweitung von Schutzgebieten, Verbesserung des passiven Schallschutzes, Lärmdeckelungen/Lärmkontingentierung, Betriebsbeschränkungen.)
„Weiterhin sollen die in der vorliegenden Vorstudie erhobenen Daten aus den beiden derzeit unbelasteten Schulen, bei denen nach Eröffnung des BER eine erhebliche Zunahme der Belastung zu erwarten ist, später mit Kohorten belasteter Kinder, die dieselben Schulen besuchen, verglichen werden. Hierdurch können negative Auswirkungen der eingetretenen Fluglärmbelastung auf die Lernentwicklung der Kinder erkannt und Gegenmaßnahmen geplant werden. Diese umfassen einerseits Maßnahmen des aktiven Schallschutzes (Lärmreduzierung an der Quelle, z.B. durch adäquate Planung von Flugrouten, Flughöhen, Einsatz leiserer Flugzeuge, Lärmpausen) und des passiven Schallschutzes (Maßnahmen am Immissionsort: Optimierung der Schalldämmung und Raumakustik in den Schulen entsprechend DIN 4109 und DIN 18041) und andererseits kompensatorische Maßnahmen wie Intensivierung der Leseförderung in den Schulen (z.B. durch zusätzliches Personal für Förderstunden und individuelle Hausaufgabenbetreuung), Intensivierung des Einsatzes geprüfter Programme zur Vorbereitung auf den Schriftspracherwerb in Kindertagesstätten (z.B. Fröhlich et al., 2010; Plume & Schneider, 2004; Übersicht bei Steinbrink & Lachmann, 2014) sowie Angebote von Elternkursen zur spielerischen Förderung laut- und schriftsprachlicher Fähigkeiten in den Familien (z.B. Rückert et al., 2010; Petermann et al., 2010; Bus et al., 1995).
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Vorstudie bestand darin zu prüfen, ob bzw. in welchen Entwicklungsbereichen bereits in der gegenwärtigen Situation (vor Eröffnung des BER) Hinweise auf Unterschiede zwischen fluglärmbelasteten und nicht belasteten Brandenburger Grundschulkindern im Umfeld des Flughafens Berlin-Schönefeld erkennbar sind.“
JURISTISCHES
Revision zur Festlegung der sog. Müggelseeroute ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und im Widerspruch zum Planfeststellungsbeschluss
Am 18.12.2014 verkündete das Bundesverwaltungsgericht seine Entscheidung zur Revision der Klage der Naturfreunde e.V., Landesverband Berlin, und 8 Privatklägern zur Festlegung der sog. Müggelseeroute ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und im Widerspruch zum Planfeststellungsbeschluss.
Die Klage des Umweltverbands und mehrerer Grundstückbesitzer wies der 4. Senat als unbegründet zurück.
Details und Reaktionen auf das Urteil: https://www.fbi-berlin.org/archives/8683
Pressemitteilung des BVerwG: http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2014&nr=85
Presse: http://www.neues-deutschland.de/artikel/956068.klage-gegen-mueggelsee-route-gescheitert.html
Flughafen Köln/Bonn: Klage gegen Erweiterung eines Vorfeldes erfolgreich
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass lärmbelastete Nachbarn eines Flughafens gegen bauliche Erweiterungsmaßnahmen, die von der zuständigen Planfeststellungsbehörde mit einer „Unterbleibensentscheidung“ genehmigungsfrei gestellt wurden, vorgehen und gegebenenfalls die Stilllegung dieser Flächen bis zur Erteilung der erforderlichen Genehmigung verlangen können.Bundesverwaltungsgericht vom 18.12.14
Pressemitteilung: http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2014&nr=86
Presse: http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2014&nr=86
OVG Berlin-Brandenburg: Klage gegen Flugroute über Rangsdorfer See abgewiesen
zu OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 15.01.2015 – OVG 6 A 4.14.
Der Vorbeiflug von Flugzeugen des neuen Flughafens Berlin Brandenburg am Rangsdorfer See ist naturschutzrechtlich nicht zu beanstanden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Urteil vom 15.01.2015 die Klage des NABU Brandenburg auf Feststellung der Rechtswidrigkeit von Abflugrouten, die an dem Vogelschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung vorbeiführen, abgewiesen. Entgegen der Auffassung des Klägers musste die Verträglichkeit der Flugrouten mit naturschutzrechtlichen Belangen nicht erneut unter Beteiligung des Naturschutzverbandes untersucht werden, heißt es in der Begründung des Gerichts (Az.: OVG 6 A 4.14).
Begründung: https://beck-aktuell.beck.de/news/ovg-berlin-brandenburg-klage-gegen-flugroute-ber-rangsdorfer-see-abgewiesen
PRESSESCHAU (Kleine Auswahl aus den letzten Wochen)
Christoph Schulze fordert Neuanfang am BER
http://www.maz-online.de/Themen/Flughafen-BER/Landtagsabgeordneter-Christoph-Schulze-fordert-Neuanfang-am-BER
Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Christoph Schulze fordert einen Neuanfang beim Bau des Berliner Hauptstadtflughafens BER. „Man bräuchte endlich einen politischen Neuanfang mit Leuten, die einen Masterplan haben, statt nur an den Symptomen herumzudoktern“, sagt er im MAZ-Interview. Die Wirtschaftlichkeit des Flughafens stehe über allem und sei wichtiger als die Gesundheit der Menschen – „das ist schlimm“, sagt der Politiker, der seit September für die Freien Wähler im Brandenburger Landtag sitzt und als einer der schärfsten Flughafen-Kritiker gilt.
Im MAZ-Interview fordert er außerdem, dass ein neuer Standort für den BER gesucht werden muss. Dort sollten dann private Investoren einen „BER 2030“ errichten. Der jetzige Flughafen Schönefeld könnte dann etwa als Messezentrum genutzt werden. …
29.000 Unterschriften im Landtag übergeben-
Dritte BER-Startbahn soll per Gesetz verhindert werden
Eigentlich ist das Thema 3. Startbahn für den BER vom Tisch: Sowohl Flughafenchef Mehdorn als auch die Brandenburger Regierung haben die Pläne verworfen. Doch viele Bürger trauen dem Braten offenbar nicht: Per Volksinitiative wollen sie den Startbahnverzicht gesetzlich festschreiben lassen.
In einem großen Fass hat die Volksinitiative gegen eine dritte Startbahn am neuen Hauptstadtflughafen rund 29.000 Unterschriften von Bürgern in den Potsdamer Landtag gerollt.
http://drittestartbahn.bplaced.net/wordpress/
BER eine Erfolgsstory?? die Optimismusoffensive läuft an
Es ist eine sehr optimistische Schätzung der BER-Finanz-Geschäftsführerin Fölster: Schon nach drei Jahren soll der neue Hauptstadtflughafen Gewinn bringen. Doch die Kosten für den Pannen-Airport steigen noch mal.
….
So viel war bislang schon klar: Um den neuen Flughafen in seinem jetzigen Umfang fertigstellen zu können, sind weitere 1,1 Milliarden Euro erforderlich. „Damit wird der BER mit der heutigen Kapazität 5,4 Milliarden Euro kosten – im Vergleich zu anderen Projekten ist das ein preiswerter Flughafen“, sagte Flughafenchef Hartmut Mehdorn. Doch die Kapazität reicht nicht aus.
…
In Brüssel gehe es nicht nur um 1,1 Milliarden, sondern um rund 2,2 Milliarden Euro.
Damit bestätigte Fölster, was der Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider jüngst angedeutet hatte: Der BER könnte bis zu 6,5 Milliarden Euro kosten.
Das offizielle Motto lautet: Ein größerer Flughafen kostet auch mehr Geld. Zudem verteilten sich die nötigen Zusatzinvestitionen auf eine lange Zeit, hieß es. Fölster: „Es geht um die Jahre bis 2035“ – also um den Zeitraum, auf den sich der Businessplan der Flughafengesellschaft bezieht. Die Langfristplanung geht davon aus, dass sich der Betrieb des BER bald rechnen wird.
„Die FBB wird schon nach zwei Jahren einen positiven Cash Flow erzielen“, kündigte die Finanzchefin an. Das bedeutet: Die Flughafengesellschaft wird ihren Zahlungsverpflichtungen aus eigener Kraft nachkommen können. Fölster:„Nach drei Jahren erwarten wir einen JÜ“ – einen Jahresüberschuss.
Kritiker erwarten hohe Verluste.
Ein Faktor spielte bei den Rechnungen keine Rolle: Entschädigungen für die verspätete Eröffnung des BER, die statt auf 2012 nun auf das zweite Halbjahr 2017 terminiert ist. Mieter, Airlines und die Bahn, die ihren Tunnel unter dem Gelände in Schuss halten muss, können keinen Schadenersatz erwarten. „Unsere Rechtsposition ist so, dass nichts Wesentliches anfallen wird“, sagte Mehdorn. In den Verträgen sei kein Eröffnungstermin fixiert worden.
Wie berichtet soll der jetzige Schönefelder Flughafen nun doch dauerhaft offen bleiben, der Pier Nord wird verlängert. Ein weiterer Check-in wäre im Terminal am VIP-Parkplatz möglich, langfristig soll auf dem Vorfeld ein Satellitengebäude entstehen. „Wir brauchen schnell zusätzliche Kapazität, damit wir nicht Fluglinien abweisen müssen“, so Mehdorn. Das Interesse an Interkontinentalrouten sei da: „Ich erwarte, dass sieben oder acht Airlines aus Nord- und Südamerika sowie Asien nach Berlin fliegen.“
MEHDORN WIRFT HIN
Eine absehbare Katastrophe
Hartmut Mehdorn: In seinen bislang zwei Amtsjahren hat der scheidende BER-Chef sich hemmungslos einem selbst eröffneten Machtkampf hingegeben – nur die Investitionsruine Hauptstadtflughafen kam nicht voran
Hartmut Mehdorn begriff seine Mission als Ego-Trip, die Flughafen-Baustelle ist während seiner Amtszeit praktisch nicht vorangekommen. Wer trägt die Verantwortung dafür, dass der gescheiterte BER-Baumeister überhaupt eingestellt wurde?
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/ber-flughafenchef-mehdorn-gibt-auf-pannenbaustelle-berlin-a-1008618.html
Rainer Schwarz sieht seine Arbeit als Erfolgsgeschichte
http://www.tagesspiegel.de/berlin/flughafen-untersuchungsausschuss-ex-ber-chef-schwarz-fuehlte-mich-nicht-ueberfordert/11143788.html
Rainer Schwarz verteidigt sich erneut vor dem Flughafen-Untersuchungsausschuss – und sieht seine Arbeit ausschließlich als Erfolgsgeschichte. Der frühere Chef des neuen Hauptstadtflughafens kontert Fragen nach Klagen über seine Person – und möchte zu einer gewissen Frage lieber in einem nicht-öffentlichen Teil Stellung nehmen.
Lorenz Maroldt: Entkernung, Abriss, Neubau. Dort – oder woanders.
http://www.tagesspiegel.de/politik/debakel-um-den-hauptstadt-flughafen-der-ber-braucht-einen-neuen-anfang/11032468.html
Zerschlagt das Monster: Der neue Bausenator Andreas Geisel zeigt sich zuversichtlich, dass der BER „eines Tages“ eröffnet wird. Doch das Flughafen-Projekt braucht keinen Abschlusstermin, sondern einen Neustart. Ein Kommentar
… 2012, 13, 14, 15, 16, 17, 18 … Wird der BER jemals fertig? Nachdem sich der neue Bausenator Andreas Geisel auf einen Eröffnungstermin festgelegt hat, kann man den Glauben daran wirklich verlieren. Geisel hat als Termin „eines Tages“ genannt, und das ist dann doch, im Vergleich zum großen Terminschweiger Hartmut Mehdorn, einfach viel zu konkret, um sich darauf zu verlassen.
Hauptstadtflughafen – 06.11.2014
STADTBILD ZU DEN BERLINER FLUGHÄFEN
http://www.berliner-zeitung.de/hauptstadtflughafen/stadtbild-zu-den-berliner-flughaefen-arbeit-auf-abruf,11546166,28969316.htmlArbeit auf Abruf
Vor wenigen Tagen haben mehr als 200 relativ gut bezahlte Check-in-Mitarbeiter der Berliner Flughäfen ihre Arbeit verloren.
Von Frederik Bombosch
An den Berliner Flughäfen sind in den letzten zehn Jahren 8.000 neue Jobs entstanden. Von einem Jobwunder kann trotzdem keine Rede sein. Denn erst vor wenigen Tagen haben mehr als 200 relativ gut bezahlte Check-in-Mitarbeiter ihre Arbeit verloren. Ihre Nachfolger bekommen deutlich weniger Geld.
Erinnern Sie sich noch an die Schilder, die einst an den Berliner Flughäfen prangten? Jeden Tag, stand da, entstünden zwei neue Jobs durch den neuen Hauptstadtflughafen BER, der damals noch BBI war. Vor knapp zweieinhalb Jahren, verschwanden die Schilder. Die Gründe sind bekannt.
Jobs sind seither trotzdem entstanden, nicht einmal wenige, wie die jüngste Arbeitsstättenerhebung an den Berliner Flughäfen ergeben hat. Alles andere wäre auch erstaunlich. Seit Jahren wächst der Luftverkehr in Berlin deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt. Immerhin 21 000 Menschen arbeiten nun in Tegel und Schönefeld. Für den BER, zur Erinnerung, wurden seinerzeit 40 000 direkte Jobs prognostiziert.
Aber auch sonst gibt es keinen Grund für Enthusiasmus. Denn trotz der Rekordzahlen steht die Luftfahrtbranche unter starkem ökonomischen Druck, und auch die Beschäftigten an den Flughäfen spüren die Konsequenzen – besonders die Mitarbeiter am Check-in. Seit Mittwoch werden beispielsweise die Flüge der Lufthansa nicht mehr von den verhältnismäßig gut bezahlten Angestellten der Aviation Passage Service Berlin (APSB) abgefertigt, sondern von einer erst kürzlich gegründeten Gesellschaft, die den niedrigeren und nur knapp auskömmlichen Tariflohn zahlt. Die 220 APSB-Mitarbeiter verlieren im nächsten Frühjahr ihre Jobs.
Und der Druck wird eher noch zunehmen. Der wichtigste Kunde der Berliner Flughäfen, Air Berlin, steckt seit Jahren in der Krise. Ob das Expansionskonzept des Unternehmens aufgeht, ist ungewiss. Ändert Air Berlin seine Strategie, dann sind auch Arbeitsplätze an den Flughäfen in Gefahr – die guten wie die schlechten.
Kommentar Frankfurter Flughafen
Die heilige Kuh schlachten
Am Drehkreuz Frankfurter Flughafen wird weiter auf Wachstum gesetzt. Die Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke.Die These vom nachhaltigen Wachstum entpuppt sich an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt als Farce. Dieser wurde immer dann ausgebaut, wenn der Flughafenbetreiber mit dem Finger schnippte und Bedarf anmeldete. In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der Flüge verdoppelt – auf knapp 500.000 jährlich. Auf ökologische und gesundheitliche Bedenken wurde dabei nur eingegangen, wenn sie nicht die heilige Kuh antasteten: das Wachstum. Dabei ist die Belastung enorm hoch: Fluglärm macht krank und Flugverkehr ist das umweltschädlichste Verkehrsmittel.
Dennoch soll der Frankfurter Airport weiter expandieren – mitten in einem Ballungsgebiet. Zwar gibt es erhebliche Zweifel an der Zahl neu geschaffener Jobs, und die Bedarfsprognosen wurden stark nach unten korrigiert. Doch was zählt, ist Wachstum – egal wie groß. Selbst die nun das Land regierenden Grünen trauen sich nicht, diese heilige Kuh anzutasten. Sie betreiben nur Kosmetik, dabei bedarf es eines ausgewogenen, aber echten Kurswechsels. Dazu muss das Konzept der Luftfahrtdrehkreuze zugunsten dezentraler Alternativen verworfen werden. Denn mehr als die Hälfte der Passagiere in Frankfurt sind Umsteiger.
Zudem wäre eine Einschränkung der Kurzstreckenflüge nötig. Etwa jeder dritte Flug von Frankfurt ist innerdeutsch oder führt in Nachbarländer. Ziele, die meist bequem mit der Bahn zu erreichen sind. Dafür sind wir alle in der Verantwortung – vor allem aber die Politik. Sie muss die 11,5 Milliarden Euro an jährlichen Subventionen für den Flugverkehr streichen, eine Kurzstrecken-Steuer erheben und das Bahnfahren attraktiver machen.
Das würde zwar auf erheblichen Widerstand stoßen – wäre aber das einzig Richtige.Denn Wachstum darf kein Tabu sein, wenn es nachweislich krank macht
http://www.taz.de/Kommentar-Frankfurter-Flughafen/!149262/
Wer hätte das gedacht?
Grünen-Wähler steigen besonders gern ins Flugzeug
Während die Grünen-Politiker das Fliegen als umweltschädlich verteufeln, entpuppen sich ihre Wähler laut Umfrage als die größten Fans dieses Transportmittels. Das ist nicht die einzige Überraschung.
Das System der geteilten Verantwortung ist hier offensichtlich zum Prinzip ohne Verantwortung geworden.
Ahnte Klaus Wowereit kurz vor der geplatzten Eröffnung wirklich nichts von den Problemen am BER? Die Aussagen des früheren Geschäftsführers Rainer Schwarz vor Gericht lesen sich anders.
Berlin mischt sich in Brdg Braunkohletagebaupolitik ein, …
… obwohl hier auch u.a. ca. 10.000 Arbeitsplätze dranhängen
https://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/2014/kohle/welzow/beitraege/Berlin-Landesplanungskonferenz-Brandenburg-Welzow.html
Die von der Abbaggerung bedrohten Dörfer in der Lausitz können auf Schützenhilfe der Berliner Landespolitik hoffen: Mit den Stimmen aller Fraktionen forderte das Abgeordnetenhaus Regierungschef Michael Müller auf, wegen des geplanten Tagebaus Welzow-Süd II die Landesplanungskonferenz einzuberufen. Verhindern kann Berlin den Tagebau in diesem Gremium wohl nicht – aber die politische Debatte darüber befeuern ….
99 Cent sollte ein Flug kosten. Der Endpreis lag aber deutlich höher. Solche Lockangebote von Air Berlin hat der Europäische Gerichtshof nun untersagt. Das dürfte vor allem Auswirkungen auf Online-Reisebüros haben.
…
ZITATE
Quelle: www.brennpunkt-ber.de
- „Die Leute werden verrückt. Da wirst du verrückt. Und alle tun so, als ob nur wir für den Flughafen zuständig wären!“
Der im Dezember 2014 zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählte Michael Müller auf einer SPD-Wahlversammlung am 14.10.14 im Berliner Wedding
- „Die öffentliche Hand steht ja immer unter Generalverdacht, dass sie so etwas (sprich den BBI/BER) nicht hinkriegt“, Klaus Wowereit 2010
KOMMENTARE & PRESSEMITTEILUNGEN
Pressemeldung Neue Aktion (NA) ber-na.de
Mehdorns Abflug:
Nächster Akt der Schmierenkomödie „Wir wollen einen Flughafen bauen“
Wer sich – nach der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft (FBB 12.12.14) – dem Glauben hingab, dass Mehdorn und der Aufsichtsrat, nun in trauter Eintracht die Lösung für ihren Baupfusch, die Fehlplanungen, die Verschiebungen der Inbetriebnahme des BER, gefunden hätten, der belegt damit, dass er nie verstanden hat, wie viel sachliche und personelle Unfähigkeit beim BER Projekt am Werke ist.
Wir sehen uns mit dem verkündeten Abgang von Mehdorn in unserem Urteil zur Schmierenkomödie BER bestätigt, erklärte Ferdi Breidbach für NA. Bestätigt wird durch diesen Akt auch, dass es nur eine Lösung gibt:
– Sicherung des Flugbetriebs für ca. 15 Jahre,
– Abwicklung der Flughafengesellschaft und des BER Projekts,
– Neugründung einer Flughafengesellschaft nach Insolvenz der FBB,
– Neugründung einer Projektgesellschaft, als Aktiengesellschaft,
– Nachnutzung BER Investment (insbesondere der entstandenen Infrastruktur)
– Neuplanung Großflughafen an raumverträglichen Standort
– Neubau eines Großflughafens.
Unabhängig davon, dass mit oder ohne Mehdorn die Insolvenz der FBB abgewendet werden muss, selbst ein neuer „Wundermann“ oder „weißer Ritter“, falls es den noch zu finden gibt, wird nicht in der Lage sein, vor 2018 den Pfusch am Bau des zu kleinen und zu teuren BER zum vorläufigen Abschluss zu bringen. Allen, die sich und die Bürger weiter betrügen wollen, die die Schmierenkomödie weiter spielen, sei ins Stammbuch geschrieben:
Nach dem nun angekündigten Rücktritt von Mehdorn, mit Rest-Laufzeit bis Juni 2015, ist klar, dass sich Mehdorn und seine Gesellschafter, genauso wie der unfähige Aufsichtsrat, in trauter Eintracht verzockt haben. Mehdorn hatte, darum seine ständigen unverschämten Provokationen gegenüber seinem Aufsichtsrat, sehnlichst erhofft, dass er am 12. 12. 2014 mit einer Abfindung von 1,5 Mio. Euro aus Vertragserfüllung rausgeschmissen wird. Ihm war seit langem klar, das dies für ihn eine tolle Erlösung aus seiner Sprinterei sei, mit der er nicht ans Ziel käme. Die, die ihn loswerden wollten, hatten andererseits sehnlichst gehofft, dass er selber, freiwillig, die Bühne verlässt, damit sie in der Öffentlichkeit nicht wieder als Zahlmeister aus dem Steuersäckel vorgeführt werden. Bewiesen haben so beide „Zocker“: sie sind Versager auf der ganzen Linie.
Pressemeldung
– Neue Aktion (NA) ber-na.de –
NA: Flughafen Aufsichtsrat veranstaltet „BER – Friede – Freude – Eierkuchen“
– Die Katze ist aus dem Sack, die 3. Piste kommt, die Kapazität ist in Wahrheit auf 50 Mio. Passagiere geplant –
Es wird wieder nichts mit der kapazitätsgerechten Inbetriebnahme eines BER, nach Terminband zwischen Juni und Dezember 2017. Was Flughafenchef Mehdorn und sein Aufsichtsrat als Ergebnis der Sitzung (12.12.14) verkündet haben, ist die Fortsetzung der Verschleierungstaktik über wahre Absichten der Bau– und Planungsstümperei, die seit 2006 typisch für die Absicht ist, den BER als Großflughafen zu bauen. Nach vorhergegangenem Wirbel zu Mehdorns bevorstehender Verabschiedung, zu Planungswirrwarr und dem Rätselraten von Inbetriebnahmeterminen nun zur Abwechslung Friede, Freude, Eierkuchen eines auch in Neubesetzung unfähigen Aufsichtsrates. Wieder nichts Konkretes zu den Kosten. Stattdessen, trotz Ankündigung gewaltiger Baumaßnahmen, soll am kalkulierten Kostenrahmen von 5,4 Milliarden Euro „erst einmal nicht gerüttelt werden“. Mit einem neu geplanten Billigfliegerterminal (Nordpier), einer Terminalerweiterung am Südpier, der Installation von weiteren sicher 80 „Check in Countern“, 10 bis15 zusätzlichen Gepäckbändern, neuen Abstell– und Vorfeldflächen für Flugzeuge wird ja, so die verrückte Aussage, „nicht unheimlich viel mehr“ gebaut. Richtig, mit annehmbarem Service–Level reicht dann die Kakapzität für höchstens 32 Mio. Passagiere/Jahr, oder bis 2020. Selbst die unbestrittenen Kosten zur Verwaltung der Luft im Terminal, von sicher 300 Mio. Euro/Jahr, bis Ende 2017 dann 900 Mio Euro, sind nicht finanziert. Wie der Aufsichtsrat das Geld beschaffen will, wer diese Rechnung zahlen soll, darüber weiter Schweigen. Diese Versuche, durch „Anbauten“ die Kapazität von 21 Mio. Passagieren/Jahr auf 32 Mio. aufzublasen, kosten 1,5 Milliarden, ohne die 900 Mio. Euro Stillstandskosten. Das weiter zu vernebeln, bezeichnet der Aufsichtsrat als Transparenz!
Der Bau soll nach Vorliegen der Pläne Mitte 2015 losgehen. Im Juni 2016, so die Propagandisten, soll der BER dann auf Betriebsbereitschaft geprüft werden. Dieser Zeitplan ist so unseriös wie alle anderen Angaben, die verkündet wurden. Nach Vorliegen der Pläne müssen die zu bearbeitenden Gewerke europaweit ausgeschrieben werden. Danach folgt die Prüfung der Angebote, die Entscheidung für Auftragnehmer. Selbst, wenn es keine Störungen in diesen Abläufen gibt, keine rechtlichen Auseinandersetzungen, ein störungsfreies Planfeststellungsverfahren oder keine Einsprüche bei Baugenehmigungen, kann der Beginn der Arbeiten frühestens auf das 2. Quartal 2016 terminiert werden. Die Fertigstellung Ende 1016 ist darum entweder die Ankündigung eines Bauwunders oder die Fortsetzung der bisher praktizierten Unfähigkeit, Bauabläufe einordnen zu können.
Die Katze ist aus dem Sack
Die ganze Planung zur Sicherung der Inbetriebnahme, mit einer Kapazität die schon Ende 2017 nicht mehr ausreicht, um einen annehmbaren Service für die Flughafenkunden sicher zu stellen, kann aber nicht über das nun nicht mehr vertuschte eigentliche Ziel des Kapazitätsausbaus hinwegtäuschen. Der BER soll, mit Neubau der „Ausbaureserve“ ( zwei Satelliten), nach 2035 eine Kapazität von 50 Mio. Passagieren/Jahr haben. Dieses bisher immer vernebelte Ziel, die Lüge, nur zwei Start– und Landebahnen zu benötigen, zeigt nun das wahre Gesicht der rücksichtslosen Politik. Unter dem Lärmteppich von drei Start – und Landebahnen, 500 000 Flugbewegungen/Jahr oder minütlich (75×45 km), werden dann Hunderttausende über Generationen bewusst krank gemacht, ihrer Lebensqualität und ihrer Erholungsgebiete beraubt. Das bezeichnen diese Reaktionäre als für Menschen zumutbar. Aufsichtsräten und Gesellschaftern, die so etwas wollen, fehlt es – ebenso wie ihren politischen Kontrolleuren im Gewand der Regierungen Berlin, Brandenburg und Bund, den Parlamenten – der sich so fühlenden politischen Klasse in SPD, CDU, Linke und Grüne – an Achtung und Treue zur Verfassung. Sie kommen nicht auf die Idee des verpflichtenden Schutzes der körperlichen Unversehrtheit, die ihnen zwingend sagt: Wir können uns nicht an einem Projekt beteiligen und dafür die Verantwortung übernehmen, wenn das entscheidende Ergebnis lautet: Zugunsten eines zweifelhaften wirtschaftlichen Zwecks machen wir über Generationen hinweg Menschen krank und verpulvern das Geld des Steuerzahlers. Ganz offensichtlich sind für sie die in der Einflugschneise lebenden Menschen nur Menschen 3. Klasse, die sich politischen Zielen und wirtschaftlichen Zwecken unterzuordnen haben.
Perfide, dass sich ausgerechnet Politiker, die sich so selber nach Interessenlage als Verfassungsfeinde betätigen, dann als Verfassungsschützer aufspielen, wenn sie bei Bürgern Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit diagnostizieren.
Fazit:
Dieser neubesetzte Aufsichtsrat ist nur die Fortsetzung des Versagens, er praktiziert weiter eine verfassungsfeindliche Einstellung, befördert durch seine Protagonisten. Er betreibt weiter den Versuch, einen Flughafen fertigzustellen, der für Betroffene und Steuerzahler ein „Fluchhafen“ werden wird.
www.ber-na.de
MEINUNGEN
[brennpunkt-ber.de newsletter] Bread & Butter insolvent!
Mit viel Geld wurde Tempelhof für die B&B umgebaut. Gab es entsprechende Mieteinnahmen?
Guten Tag,
wenige Tage nach dem Rücktritt des Regierenden Bürgermeisters Wowereit, bricht mit der Insolvenz der Modemesse Bread & Butter, ein weiteres Vorzeigeprojekt seiner Regierungszeit in sich zusammen, und der schöne Schein weicht der Realität.
2009 mit viel Getöse nach Berlin geholt, wurde nun die Luft aus der Bread & Butter gelassen und die Kulisse abgeräumt, die den beeindruckenden Titel „Nachnutzung des Flughafens Tempelhof“ trug.
Medial bestens abgefedert und eingepackt, präsentierte Klaus Wowereit das Unternehmen seines Buddys (engl. für Kumpel) Karl-Heinz Müller im Frühjahr 2009 als vermeintlichen Anker- und Hauptmieter für Tempelhof, und blamierte damit den kurz zuvor abgeschlossenen Ideenwettbewerb „Call for Ideas“, der damaligen Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer, für die sogenannte Nachnutzung des Flughafens Tempelhof.
Die B&B, die zweimal drei Tage im Jahr ausstellte und dafür insgesamt auch nur zwei Monate im Jahr einen Teil des Flughafens mietete, wurde zur großen Perspektive für Berlin und Tempelhof aufgeblasen. Und diese Perspektive sollte sich mindestens auf eine Vertragslaufzeit von 10 Jahren erstrecken. Nicht ganz unerwartet kam das Ende nun vorzeitig.
Konkrete und überprüfbare Angaben zu den Mietzahlungen der Bread & Butter gab es nie, und so blieb der vermeintliche Hauptmieter von Tempelhof auch betriebswirtschaftlich zu jeder Zeit eine Fata Morgana.
Der von Klaus Wowereit 2001 bei seinem Amtsantritt angemahnte Mentalitätswechsel, machte sich auch im Zusammenhang mit der B&B auf eine ganz besonders originelle Art und Weise bemerkbar, nämlich indem alte Netzwerke einfach gegen neue ausgetauscht wurden.
Herzliche Grüße
Ihr Brennpunkt-BER-Team
[brennpunkt-ber.de newsletter] BER-Eröffnung 2017 schon wieder Makulatur?
Guten Tag,
man konnte der zur Schau getragenen Harmonie bei der Pressekonferenz der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), anlässlich der Aufsichtsratssitzung des Unternehmens am 12.12.14, kaum glauben, die zwischen der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsratsgremium geradezu aufdringlich in Szene gesetzt wurde, obwohl Tage zuvor schon Nachfolgekandidaten für den amtierenden Geschäftsführer Mehdorn feilgeboten wurden.
Nun ist es also passiert und Hartmut Mehdorn hat seinen Rücktritt zum 30.06.15 angekündigt, der de facto und de jure wohl wesentlich früher eintreten wird.
Nichts ist so alt wie die Nachricht vom 12.12.14
Zerstört ist ein weiteres Mal das Vertrauen in die verschiedenen Leitungsinstanzen der Flughafengesellschaft und in die Leitungsinstanzen des Flughafenprojekts BER im Speziellen.
Hartmut Mehdorn, als Hoffnungsträger von Klaus Wowereit 2012 geholt, hatte wohl die Zustände auf die er dann traf, nicht in seinen kühnsten Träumen erwartet. Der Macher Mehdorn sah sich nach der Übernahme des Amtes mit einem veritablen Himmelfahrtskommando betraut, für dass er dann erwartungsgemäß, da es eine Rettung nicht mehr geben konnte, den Sündenbock abgeben musste.
Unwidersprochen traf Mehdorn auf Zustände, die ein Insider mit der Bemerkung goutierte, dass es weder vor noch nach 2012 eine gerichtsfeste Dokumentation des BER gegeben hätte, und damit jeder Regressanspruch gegen säumige Dienstleister ohne Grundlage wäre, weil zu keinem Zeitpunkt ein Ist-Zustand nachgewiesen werden konnte, sprich: es wurde munter an einander vorbei gebaut!
Und der Siemenschef Josef Kaeser ließ im Juni 2013 einen Versuchsballon starten und sprach davon, dass man mit dem BER Geduld haben müsste, worunter Kaeser eine BER-Eröffnung 2018-2023 verstand.
Wer will den BER noch retten?
Nun wird also Hartmut Mehdorn spätestens im Juni 2015 das Handtuch werfen, auch wenn jetzt die Legendenbildung erst recht Fahrt aufnehmen wird. Man wird lesen, dass alles bestens aussieht, Mehdorn einen aufgeräumten Schreibtisch übergeben wird, und die BER-Eröffnung nur noch eine Petitesse wäre.
Längst ist es aber nicht mehr die Frage, wer Mehdorn nachfolgt, sondern ob der BER und die mit diesem Projekt verbundenen massiven strukturellen Probleme des regionalen Flugverkehrs überhaupt noch zu lösen sind, wobei es sich um im wahrsten Sinne des Wortes selbstgemachte Probleme handelt. Stichworte sind die absurde Schließung des Flughafens Tempelhof und die nicht minder irrwitzige – geplante – Schließung des Flughafens Tegel.
BER-Eröffnung 2017 ist jetzt wohl Makulatur
Heute Vormittag um 10:11 nahm der neue Regierende Bürgermeister Michael Müller, gegenüber dem RBB-Inforadio, zur Beschäftigung von externen Beratern im BER Stellung. Kurz nach 14:00 brannte dann die Hütte lichterloh, weil sich die Nachricht von der Rücktrittsankündigung Hartmut Mehdorns verbreitete.
Optimales Führungsverhalten sieht wohl anders aus. Und der lauthals verkündete BER-Eröffnungstermin im zweiten Halbjahr 2017 ist wohl schon drei Tage nach seiner Verkündigung Makulatur.
Herzliche Grüße
Ihr Brennpunkt-BER-Team
[brennpunkt-ber.de newsletter] Müller, der neue BER-Bürgermeister!
„Die öffentliche Hand steht ja immer unter Generalverdacht, dass sie so etwas (sprich den BBI/BER) nicht hinkriegt“, Klaus Wowereit 2010
Guten Tag,
Nein, es wird unsererseits keinen der Etikette verpflichteten Glückwunsch zum Amtsantritt des neuen Regierenden Bürgermeisters von Berlin geben, der doch tatsächlich nur ein BER-Bürgermeister werden wird.
Ab sofort wird Herr Müller nämlich immer wieder aufs Neue drei vollkommen unterschiedliche Fragen gestellt bekommen, deren seriöse Beantwortung ihn vor nicht unerhebliche Probleme stellen wird:
- Was wird aus dem BER?
- Was wird aus dem BER?
- Was wird aus dem BER?
Und wo bleibt das Positive? Dafür ist heute allein, soweit es jedenfalls Worte leisten können, die Pressestelle der Berliner SPD zuständig, deren Glückwunsch wir nun in vollem Umfang wiedergeben:
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Gratulationsschreiben an Michael Müller zur Wahl => Weiterlesen: http://brennpunkt-ber.de/content/m%C3%BCller-der-neue-ber-b%C3%BCrgermeister
[brennpunkt-ber.de newsletter] BER-Zahlenlotto: Die Superzahl lautet diesmal 2017 – vielleicht!
Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft beschließt einen neuen Zeitplan für den BER
Guten Tag,
2017 lautet nun die magische Zahl für die vermeintliche Inbetriebnahme des BER, die der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft auf seiner Sitzung am 12.12.14 ermittelt haben will. Und das sogenannte Terminband für den neuen BER-Eröffnungstermin, dass sich vom Juni bis zum September 2017 spannt, kann man für seriös halten oder auch nicht.
BER-Eröffnung 2017 wird teuer
Erwartungsgemäß wird nicht nur der Zeitrahmen zum wiederholten Male ausgeweitet, sondern selbstverständlich auch der Kostenrahmen. Konkret bedeutet das, dass auf das aktuelle Kostenvolumen von 5,4 Mrd. Euro mindestens weitere 900 Mio. Euro draufzuschlagen sind.
Laut rbb-online.de sprach der Flughafengeschäftsführer Mehdorn, bezogen auf die angekündigte BER-Eröffnung 2017, von einer „frohen und guten Botschaft“ und fügte hinzu: „Ich denke, die Baustelle ist im Griff. Das schaffen wir, da gibt es keine irgendwie gearteten Pleiten mehr.“
Ankündigungen ersetzen keine Tatsachen
Nichtsdestotrotz fehlt es nicht an dem zu erwartenden Hintertürchen. So äußerte, laut rbb-online.de, der BER-Technikchef Marks, dass „der Abnahmeprozess nicht genau zu terminieren ist. Deshalb könne auch noch kein genauer Eröffnungstermin genannt werden.“
Nach wie vor gilt jedoch, dass nur Ergebnisse und keine Ankündigungen zählen – und auch „Terminbänder“ werden die Realität nicht ersetzen können.
Ist 2017 erneut ein politischer Termin?
Zudem ist zu befürchten, dass es sich auch bei dem neuen BER-Eröffnungstermin erneut um eine politische Vorgabe handelt, da die nächsten turnusmäßigen Berliner Abgeordnetenhauswahlen 2016 stattfinden werden und somit etwaige erneute Terminschwierigkeiten die Wahlergebnisse wohl nicht beeinflussen sollen. Erneute Terminabsagen sind demzufolge wohl auch erst nach der Wahl 2016 zu erwarten.
Herzliche Grüße
Ihr Brennpunkt-BER-Team
P. S.
Der Flughafen Tegel wird nun für weitere 20 Mio. Euro ausgebaut, um weiterhin die Hauptlast des Berliner Flugverkehrs bewältigen zu können. In den letzten Wochen gab es zudem immer wieder Gerüchte, dass der Billigflieger easyJet von Schönefeld nach Tegel umziehen werde.
SATIRE
GROSSER SCHRITT FÜR DIE MENSCHHEIT
ESA will Landeapparat auf BER niedergehen lassen!
Es ist ein Vorhaben von weltgeschichtlicher Dimension: Heute ist er endlich da, der Tag, dem Hunderte Forscher und Millionen Flugkörperfans seit vielen Jahren entgegenfiebern.
Am Nachmittag will die europäische Raumfahrtagentur Esa erstmals einen Landeapparat auf dem von Legenden umrankten kosmischen Objekt mit der wissenschaftlichen Bezeichnung BER landen lassen. Gegen 16.30 soll die dreibeinige Sonde dort aufsetzen und sofort Informationen über den Zustand des Landeplatzes an die Leitzentrale in Darmstadt liefern.
Die Nerven von Esa-Projektleiter Hartmut Mehdorn sind zum Zerreißen gespannt: „Ich habe, ehrlich gesagt, überhaupt keine Ahnung, wie es auf BER wirklich aussieht.“ Über den Aufbau von BER gibt es bis jetzt nur Spekulationen. Einige Wissenschaftler behaupten, neben dem „üblichen kosmischen Chaos“ gäbe es dort auch „nachgerade geometrisch wirkende Strukturen“.
Die Anziehungskraft des BER sei zudem unklar und tendiere womöglich gegen Null: „Da ist es schwer, die Sonde auszubalancieren. Außerdem kann es durchaus passieren, dass der Landeapparat eine unebene Stelle erwischt und umkippt oder gar für immer in einer Bodenspalte verschwindet. Hoffen wir das Beste!“
Die ambitionierte Mission hat bis jetzt Milliarden Euro verschlungen, aber Zweifel am wirtschaftlichen Sinn lässt Mehdorn nicht zu: „Egal, wie die Sache heute ausgeht: Wir werden unseren Weg weitergehen. Geld darf dabei keine Rolle spielen. Halten Sie mich für durchgeknallt, nennen Sie mich einen Spinner: Aber ich kann mir sogar vorstellen, dass eines Tages bemannte Flugkörper BER erreichen und Menschen seine Oberfläche betreten werden.“
Gewiss, noch klingt das tatsächlich unvorstellbar bis aberwitzig. Aber sind nicht Träume die Triebkraft allen Fortschritts?
http://www.spiegel.de/spam/satire-spiegel-online-esa-komet-rosetta-ber-mehdorn-a-1002437.html