Heute (24. Juni 2011) wird die Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI) 7.000 Unterschriften an den Berliner Leiter der Deutschen Flugsicherung (DFS) Hans Niebergall überreichen. Die Unterschriften stehen für die Hoffnungen der Menschen der Müggelsee-Region, dass die DFS endlich dem unerträglichen Verwirrspiel um mögliche Müggelsee-Routen ein Ende bereitet und damit wieder Planungssicherheit für die Bürger herstellt.
Als bedeutender Naherholungsort, Berliner Trinkwasserreservoir, striktes europäisches Natur- und Vogelschutzgebiet (FFH & SPA Gebiet), Grüne Lunge Berlins und Wohnort von 100.00en Berlinern in Köpenick und angrenzenden Bezirken war die Müggelsee-Region von den 2002 öffentlich vorgestellten Flugrouten der Berliner Flughäfen ausgenommen. Darauf hatten die Menschen vertraut und ihre Existenzen aufgebaut. Im März diesen Jahres hatte ein Planer von der Öffentlichkeit jedoch weitgehend unbemerkt die sogenannten Alternativrouten 21-25 ausgearbeitet, die auf eine weiträumige Verlärmung der Müggelseeregion, Köpenicks und angrenzender Berliner Bezirke hinauslaufen. Im Zuge der Arbeit der Fluglärmkommission (FLK) wurde zwar von Politikern, Bürgern und Experten die Widersinnigkeit dieses Geheimplans erkannt, ein klares Bekenntnis jedoch unter Verweis auf die Hoheit der Deutschen Flugsicherung bei der Routenplanung vermieden. Deshalb begleiten nun die Bitten und Hoffnungen von 7.000 Müggelbürgern Herrn Niebergall in die entscheidende Sitzung am 4. Juli. Hier stellt die DFS der FLK dann ihre Routen vor.
Die FBI wird auf der Demonstration am diesem Samstag in Schönefeld wieder dabei sein und zusammen mit dem Bündnis Südost für die Kernforderungen eintreten: Keine Flüge über die Müggelseeregion, Striktes Nachtflugverbot zwischen 22:00 und 6:00 Uhr, kein internationales Drehkreuz. In der FBI wirken mittlerweile gut 150 Menschen mit. Derzeit untersucht die Gruppe unter anderem die Auswirkungen möglicher Flüge auf die seltene Tierwelt am Müggelsee. So überwintert hier eine der größten Fledermauspopulationen Deutschlands und der See ist Brutgebiet der seltenen Trauerseeschwalben. Auf die beantragte Einsichtnahme der Umweltverträglichkeits-Prüfung durch die Berliner Flughäfen unter europäischen FFH-Kriterien wartet die FBI noch immer.