Wahre Kunst (miss)braucht keine Steuermillionen. Unser einzigartiges Kunstprojekt, das bisher wohl größte künstlerische Projekt zum Thema, erlebte auf der letzten Montagsdemo in Friedrichshagen seine Premiere.
KEINER SCHLAFE IN SÜDBERLIN & BRANDENBURG!
Das Video für die Anti-Fluglärmbewegung
von Peter Waschinsky (Texte, Rap, Zeichnungen, Bildschnitt) und
Mario Ecard (Gesang, Tonschnitt)
sowie Anke Böttger (Cello), Elias Lederle (Co-Rap), G. Puccini (musikal. Mitwirkung) und viele Südberliner & Brandenburger.
Prod.: Deutsches National-Theater Fritzenhagen in Berlin-Friedrichshagen.
Unser Mitstreiter Peter Waschinsky, Puppenspieler, Regisseur und langjähriger Gastdozent an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ war Mitinitiator der Großdemonstration am 4. Novermber 1989 auf dem Alexanderplatz in (Ost) Berlin, die schließlich das Ende der DDR einläutete.
Im Maulbeerblatt erschien kürzlich ein Artikel zu unserem liebenswerten Friedrichshagener Original.
Im Kleinen Großes erschaffen
Peter Waschinsky und sein Nationaltheater Fritzenhagen
„Scheißen wollen alle – aber nicht den Gestank!“ sagte der Hauswirt, als der Mieter sich beschwerte, daß der Wirt das Klo in die Küche statt ins Bad bauen ließ “ mit der Begründung „So haben Sie es doch näher!“ Mit diesem bildhaften Gleichnis ist das Berliner Fluglärmproblem anschaulich beschrieben.
Die geistige Verottung der Verantwortungsträger kann man zudem förmlich riechen. Peter Waschinsky hat es sich in allen Systemen ausbedungen, als freier Mann zu leben “ nachdenklich und unbequem, den Menschen zugewandt, doch zu hierarchischen Strukturen auf kritischer Distanz. So war er früher, so ist er immer noch.
Das Wort ist sein Schwert, sein Florett, seine Axt. Das selbstgefällig pastorale, das einen für höchste Staatsämter empfiehlt, ist seine Sache nicht. In der kleinen Welt des Puppentheaters war er schon in der DDR ein Großer. Einer der sich selbst zu erkennen gab, wenn er seine Puppen tanzen, seine Hände sprechen ließ. In der Freiheit erhielt er Lehraufträge, in Berlin, in Frankreich. Er wollte Wissen vermitteln, solides Handwerk, bleibenden Wert. Ob ihm das gelungen ist? Er weiß es nicht. Das Theater erwies sich für ihn als große Welt im Kleinen “ Diktatoren und Despoten, Blender und Idioten.
Im Nationaltheater Fritzenhagen ist er sein eigener Tyrann, der von sich nie weniger verlangt als alles, um mit hintergründigem Witz und altersloser Leidenschaft das Publikum aufs Beste zu unterhalten. Kostenlose Proben seiner Kunst verteilt er bei den Montagsdemos gegen Fluglärm. Wenn er hinter der Maske des Alten Fritzen mit durchdringender Stimme seinen rebellischen Untertanen die Leviten liest, stechen seine messerscharfen Verse treffsicher in des Pudels Kern. Ein herrliches Theater “ ganz großes Kino!
Text: Sebastian Köpcke.
Veröffentlicht im Maulbeerblatt, Kulturmagazin für den Berliner Südosten.
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Die eine Million teure Agitprop Kampagne des Flughafens BER können Sie unter hier genießen. Wer das wohl wieder bezahlt hat….