FRIEDRICHSHAGENER BÜRGERINITIATIVE (FBI) GEHT GEGEN GEPLANTE MISSACHTUNG UND ZERSTÖRUNG VON BERLINS FFH-GEBIETEN VOR
Friedrichshagener Bürger und der Bürgerverein Friedrichshagen e.V. beauftragen Baumann-Rechtsanwälte mit Anträgen auf Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für BER
Berlin, 22.12.2011:
Durch die von der Deutschen Flugsicherung geplanten Flüge über die Müggelseeregion sind rund ein Drittel aller FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Gebiete) Berlins und das größte Trinkwasserschutzgebiet von Berlin akut gefährdet. Auf diesen alarmierenden Befund hatte die Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI) bereits wiederholt hingewiesen, jedoch kein Gehör gefunden. Jetzt gehen Friedrichshagener Bürger mit Hilfe der Kanzlei Baumann-Rechtsanwälte gegen die geplante Umweltzerstörung vor: Heute wurden für mehrere Privatpersonen und den Bürgerverein Friedrichshagen e.V. Anträge auf Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für den Flughafen Berlin Schönefeld beim Brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in Potsdam eingereicht.
Es handelt sich um vier europarechtlich besonders geschützte Fauna-Flora-Habitat-Gebiete und ein Vogelschutzgebiet des Kohärenz-Netzwerkes NATURA 2000 mit rund 1900 Hektar Fläche. Die jetzt für den Überflug vorgesehenen FFH-Gebiete „Wasserwerk Friedrichshagen“, „Teufelsseemoor Köpenick“, „Wilhelmshagen-Woltersdorfer Dünenzug“ und „Müggelsee-Müggelspree“ sowie das Vogelschutzgebiet „Müggelspree“ waren im Rahmen des Planfeststellungsverfahren nicht Gegenstand der behördlichen Untersuchungen. Der Planfeststellungsbeschluss ging vielmehr davon aus, dass diese „außerhalb des Einwirkungsbereiches“ des Flughafens liegen würden.
„Wir gehen davon aus, dass eine Missachtung und damit einhergehende großflächige Zerstörung von EU-Umweltschutzgebieten (FFH-Gebiete) nicht im Interesse des Berliner Senats liegen kann, und rechnen daher mit Unterstützung unseres Vorstoßes durch die Berliner Landespolitik“, so der Sprecherrat der Friedrichshagener Bürgerinitiative.
Die Friedrichshagener Bürgerinitiative wehrt sich u. a. gegen die am 4. Juli 2011 entgegen anders lautender Politikeraussagen von der Deutschen Flugsicherung angeordnete Flugroute über den Müggelsee – die bis zu 619.000 Menschen in Berlin und Brandenburg neu mit Fluglärm belasten könnte – und dabei auch das beliebte Ostberliner Naturschutz- und Naherholungsgebiet am Müggelsee zerstört.
Hier finden Sie die Presseerklärung der Baumann Rechtsanwälte.