Volks­in­itia­ti­ve Nacht­flug­ver­bot: mehr als 26.000 Unterschriften…

…wur­den heu­te dem Prä­si­den­ten des Abge­ord­ne­ten­hau­ses übergeben.
rbb-Abendschaubericht vom 21.11.2013


Wort­laut der Volksinitiative:

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War­ten auf den Präsidenten

Nacht­flug­ver­bot von 22 bis 6 Uhr – Ver­hand­lun­gen mit Bran­den­burg. Jetzt!
Das Abge­ord­ne­ten­haus von Ber­lin möge den Senat bzw. die Ver­tre­ter des Lan­des Ber­lin in der FBB auf­for­dern, unver­züg­lich Ver­hand­lun­gen mit den Mit­ge­sell­schaf­tern in der FBB zur Ein­füh­rung eines Nacht­flug­ver­bo­tes von 22 – 06 Uhr in Tegel, Schö­ne­feld und am künf­ti­gen BER aufzunehmen.

Begrün­dung:

Das Abge­ord­ne­ten­haus von Ber­lin hat zuletzt am 22.03.2012 (Ple­nar­pro­to­koll 17/11) das The­ma Nacht­flug­ver­bot am BER erör­tert. Seit­her haben sich grund­le­gen­de neue Fak­ten ergeben:

  • Am 25.5.2012 for­dert der 115. Deut­schen Ärz­te­ta­ges „den Bun­des­rat, die Bun­des­re­gie­rung und die Lan­des­re­gie­run­gen sowie die Gesund­heits­mi­nis­ter­kon­fe­renz (GMK) auf, die Bevöl­ke­rung in Deutsch­land nach­hal­tig und umfas­send vor den Fol­gen des Flug­ver­kehrs durch Flug­zeug­ab­ga­se und Lärm­emis­sio­nen zu schüt­zen.“ (*1)
  • In Bran­den­burg wur­de ein Volks­be­geh­ren zum The­ma Nacht­flug­ver­bot von 22 bis 6 Uhr am BER von den Bür­gern gewon­nen. (*2) Die Lan­des­re­gie­rung von Bran­den­burg hat das Volks­be­geh­ren ange­nom­men (*3) und ist zu Ver­hand­lun­gen mit den ande­ren Anteils­eig­nern des Flug­ha­fens BER dies­be­züg­lich bereit.
  • Zusätz­lich ist in einer Stu­die der Uni­ver­si­tätMainz, ver­öf­fent­licht am 2.7.2013 im Euro­pean Heart Jour­nal 4 erst­mals der unmit­tel­ba­re wis­sen­schaft­li­che Nach­weis erbracht, wie nächt­li­cher Flug­lärm die Gesund­heit beein­träch­tigt. (*4)

Fazit: Flug­ver­kehr wäh­rend der gesetz­li­chen Nacht von 22 bis 6 Uhr ist – ins­be­son­de­re an stadt­na­hen Flug­hä­fen – gesundheitsschädlich.
Die­se neu­en Fak­ten wur­den vom Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus bis­her noch nicht im Zusam­men­hang mit der For­de­rung nach einem Nacht­flug­ver­bot von 22 bis 6 Uhr erörtert.

Die Volks­in­itia­ti­ve for­dert das Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus dazu auf, sich erneut mit dem The­ma Nacht­flug­ver­bot von 22 – 6 Uhr zu befas­sen. Einer­seits wird aus Grün­den des Gesund­heits­schut­zes ein der­ar­ti­ges Nacht­flug­ver­bot an allen der­zei­ti­gen (Tegel, Schö­ne­feld) und künf­ti­gen (BER) Flug­hä­fen gefor­dert, ande­rer­seits mahnt das erfolg­rei­che Volksbegehren
in Bran­den­burg zu einer ernst­haf­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Bür­ger­wil­len in Ber­lin und Bran­den­burg. Daher wird das Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus dazu auf­ge­for­dert, die For­de­rung der Volks­in­itia­ti­ve nach sofor­ti­gen sub­stan­ti­el­len Ver­hand­lun­gen der Flughafen-Anteilseigner Ber­lin und Bran­den­burg über ein Nacht­flug­ver­bot von 22 bis 6 Uhr zu unterstützen.

Anlagen/ Doku­men­ten­ver­weis:

*1 Ent­schlie­ßung 115. Ärztetag

*2 Bekannt­ga­be end­gül­ti­ges Ergeb­nis Volks­be­geh­ren 9.1.2013

*3 Sie­he Beschluss­pro­to­koll vom 27.2.2013, TOP 6

*4 Schmidt F. P. et al (2013): Effect of night­ti­me air­craft noi­se expo­sure on endo­the­li­al func­tion and stress hor­mo­ne release in healt­hy adults – oder ein­fa­cher: Wie nächt­li­cher Flug­lärm die Blut­ge­fä­ße stresst

Zusätz­lich ver­wei­sen wir an die­ser Stel­le auch auf die neu­en Stu­di­en „Pro­gno­se der Krank­heits­kos­ten und Erkran­kun­gen durch nächt­li­chen Flug­lärm im Umfeld des Flug­ha­fens Frank­furt”   und des Flug­ha­fens Köln/Bonn aus die­sem Jahr von Pro­fes­sor Dr. med. Eber­hard Grei­ser. Die­se Stu­di­en aus dem Jahr 2013 bele­gen die enor­men Krank­heits­kos­ten durch nächt­li­chen Flug­lärm im Umfeld von Flug­hä­fen. Die­se Kos­ten wer­den in den Stu­di­en im Raum Frank­urt /Main mit 1,5 Mrd. € und in Köln/Bonn mit mehr als 274 Mill. € beziffert.

Fazit: Flug­ver­kehr wäh­rend der gesetz­li­chen Nacht von 22 bis 6 Uhr ist – ins­be­son­de­re an stadt­na­hen Flug­hä­fen – nicht nur extrem gesund­heits­schäd­lich, son­dern bedeu­tet auch hohe sozia­le Folgekosten!

 

Pres­se­mit­tei­lung FBI 21.11.2013:

2013-11-21_PM-FBI_Volksini_Nachtflugverbot_Ueberga

Aus­zug:
„Die krank­ma­chen­de­Wir­kung von Flug­lärm ist unbe­strit­ten: Blut­hoch­druck, Herz­ra­sen, Schlag­an­fäl­le, Psy­cho­sen u. sogar Blut­krebs kön­nen die Fol­ge sein“ so Umwelt­me­di­zi­ner und HNO-Arzt Prof. Dr. Hans Behr­bohm, einer der fünf Ver­trau­ens­leu­te der Volksinitiative.

Ralf Mül­ler, eben­so Ver­trau­ens­mann der Initia­ti­ve ergänzt: „Das Abge­ord­ne­ten­haus von Ber­lin hat zuletzt am 22.03.2012 das The­ma Nacht­flug­ver­bot am BER erör­tert. Seit­her haben sich grund­le­gen­de neue Fak­ten ergeben.“

Bernd Ebert, Spre­cher­rats­mit­glied der FBI und Unter­zeich­ner der Volks­in­itia­ti­ve: „Der Flug­ha­fen BER liegt in einem der am dich­tes­ten besie­del­ten Gebie­te Deutsch­lands. Ca. 1,5Millionen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wer­den vom Flug­lärm des BER betrof­fen sein (ab 40 dB Dau­er­schall­pe­gel, lt. Deut­scher Flug­si­che­rung allein 1.023.000Menschen durch Starts), das sind mehr Men­schen, als in der dritt­größ­ten Stadt Deutsch­lands, Mün­chen, woh­nen. Und im Augen­blick weiß nie­mand, wie lan­ge die Anwoh­ner rund um den Flug­ha­fen Tegel den Lärm noch ertra­gen müs­sen. Sie haben alle­mal eine Lärm­pau­se wenigs­tens in der gesetz­li­chen Nacht verdient.“

Der Prä­si­dent des Abge­ord­ne­ten­hau­ses prüft nun die Zuläs­sig­keit des Antrags. Nach posi­ti­ver Prü­fung lässt er die Unter­schrif­ten und Anga­ben von der Senats­ver­wal­tung für Inne­res und Sport und den Bezirks­äm­tern über­prü­fen. Die Senats­ver­wal­tung für Inne­res teilt nach 15 Tagen das Ergeb­nis dem Prä­si­den­ten mit. Lie­gen min­des­tens 20.000 gül­ti­ge Unter­stüt­zer­un­ter­schrif­ten vor, dann muss sich das Abge­ord­ne­ten­haus inner­halb von vier Mona­ten mit der Volks­in­itia­ti­ve befassen.

Wei­ter­füh­ren­de Links und Infoportale:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55014/Wie-naechtlicher-Fluglaerm-die-
Blutgefaesse-stresst

http://www.fluglaerm-fakten.de/studien-etc/8-studien/laermkrankheiten/88-studiebeweist-
erstmals-den-krankmachenden-mechanismus-von-fluglaerm

Alex­an­der Dill, Der Luft­ver­kehr ist die welt­größ­te und sinn­lo­ses­te ABM-Maßnahme
http://m.heise.de/tp/artikel/40/40081/1.html?from-classic=1

http://www.uni-mainz.de/presse/56900.php

Bun­des­ver­ei­ni­gung gegen Flug­lärm e.V. http://www.fluglaerm.de/

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