Am Vorabend des 1. Mai trafen sich wieder die Teilnehmer der Friedrichshagener Montagsdemonstration. Gastredner war heute der Bezirksstadtrat für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt, R. Hölmer, der den betroffenen Bürgern die Haltung der Bezirksverordnetenversammlung darlegte. Hauptkritikpunkt der Bürger war nach wie vor das Treffen zwischen der Deutschen Flugsicherung und der Bezirksverordnetenversammlung hinter verschlossenen Türen. Eine Familie aus Köpenick nahm dies zum Anlass, um einen offenen Brief an den Bezirksbürgermeister Oliver Igel zu verfassen. Der Brief wurde auf der Montagsdemonstration verlesen.
Siehe dazu auch die Veröffentlichung des Mitschnittes der Veranstaltung.
Welche Hexenküche an Schadstoffen sich im Umfeld des Flughafens zusammenbraut, darüber berichtete der Chemiker Dr. H.-J. Graubaum, der seit 15 Jahren auf die Problematik des falschen Standortes in Schönefeld hinweist. Während Fluglärm unmittelbar als Störfaktor empfunden wird, sammeln sich Gifte aus dem Flugbetrieb nach und nach im Organismus von Mensch und Tier an. Ein flächendeckendes Gesundheitsmonitoring wird bereits seit Jahren vergeblich gefordert.
Die Neuigkeiten der Woche handelten u. a. von den Klagen derBrandenburger Flughafenanwohner, die beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg beantragt haben, den Flughafen nicht ohne die tatsächlich abgeschlossene Schallschutzmaßnahmen in Betrieb gehen zu lassen. Hilfsweise soll ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr bis zur Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen verhängt werden.
In der RBB-Sendung Klipp und Klar vom 24. April strickte Flughafenchef Rainer Schwarz an dem Mythos, dass die Müggelseeroute vom Bezirk Treptow-Köpenick selbst in die Fluglärmkommission eingebracht wurde. Dabei verschwieg er jedoch geflissentlich, dass sich spätestens seit dem 27. September 2010 in den Unterlagen der DFS für die Fluglärmkommission eine Folie befand, die u. a. die Müggelseeroute enthielt, die am 4. Juli 2011 als Vorzugsroute bekannt wurde. Das Fuld-Gutachten und der Antrag eines Bürgers aus Eichwalde im schönen Brandenburg, die Müggelseeroute zusätzlich als Anflugroute zu nutzen, wurden jedoch erst im November und Dezember 2010 in die Fluglärmkommission eingebracht. Die DFS nahm diese beiden Anträge mit der Kennung 02/2012 und 13/2010 nur allzu gerne zum Anlass, die längst geplante Müggelseeroute durchzudrücken. Die Fluglärmkommission war demnach eine reine Alibiveranstaltung. Doch trotz dieser nachweisbar tendenziösen Arbeit der DFS hat die Fluglärmkommission selbst die Müggelseeroute nie befürwortet oder gar beschlossen.
Anbei der Zählzettel der 44. Montagsdemonstration.
Hier finden Sie das Video der 44. Montagsdemonstration.
Anbei einige Impressionen der heutigen Montagsdemonstration.