Das Urteil des OVG zur „Müg­gel­see­rou­te“ – Gedan­ken der FBI + Ein­la­dung zur 103. MONTAGSDEMO

Berlin-Friedrichshagen, 15.6.2013

Ges­tern wur­de Recht gespro­chen. Gerech­tig­keit erfah­ren haben die Bür­ger jedoch nicht.

Die Anwoh­ner der Müg­gel­see­re­gi­on hat­ten nie die Gele­gen­heit, sich an der Plan­fest­stel­lung für den BER zu betei­li­gen. Sie zähl­ten nicht zu den Betrof­fe­nen. Erst im Juli 2011 leg­ten die zustän­di­gen staat­li­chen Behör­den end­lich ihre Kar­ten auf den Tisch und sie­he da, die jah­re­lang pro­pa­gier­ten Flug­rou­ten gal­ten nicht mehr. Künf­tig soll die Flug­rou­te über den Müg­gel­see für die meis­ten Lärm­be­trof­fe­nen (854.000 lt. DFS) des Wil­ly Brandt Flug­ha­fens sor­gen. Sie ist zugleich das Ein­falls­tor für jähr­lich tau­sen­de Direkt­flü­ge über das Ber­li­ner Stadt­ge­biet. Seit der Flug­rou­ten­fest­le­gung for­mier­te sich akti­ver Wider­stand gegen die­se Form staat­li­cher Will­kür, die absichts­voll und fin­ten­reich einen inner­städ­ti­schen Flug­ha­fen errich­tet und damit wis­sent­lich und wil­lent­lich die kör­per­li­che Unver­sehrt­heit der Bür­ger und den kost­ba­ren Lebens­raum Natur zuguns­ten sub­ven­tio­nier­ter Bil­lig­flie­ger opfert.

Die letz­ten zwei Jah­re waren für alle Mit­strei­ter in der Bür­ger­be­we­gung eine lehr­rei­che Zeit. Wie orga­ni­siert man eine Men­schen­ket­te, wie eine Groß­de­mons­tra­ti­on und wie ein Volks­be­geh­ren für ein Nacht­flug­ver­bot? Wie kann man mit ande­ren Betrof­fe­nen über­re­gio­na­le Bünd­nis­se schmie­den, wie mit der Pres­se ins Gespräch kom­men und wie mit den han­deln­den Akteu­ren in der Poli­tik? Eine span­nen­de Fra­ge war es natür­lich auch, wel­che juris­ti­schen Mög­lich­kei­ten die Bür­ger hät­ten, um den Stand­ort Schö­ne­feld in sei­ne Schran­ken zu wei­sen, um den Dreh­kreuz­phan­ta­sien der Betrei­ber ein Ende zu bereiten.

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt hat den Fra­ge­stel­lern ges­tern eine Lek­ti­on erteilt und sie auf ihren Platz in unse­rem Rechts­sys­tem ver­wie­sen. Die­ses Urteil ist nicht in Zwei­fel zu zie­hen, weil ja in den Schul­bü­chern unse­rer Kin­der steht, dass sie in einem frei­heit­lich demo­kra­ti­schen Rechts­staat auf­wach­sen. Und den­noch ist es dem Gericht nicht gelun­gen, eine tat­säch­li­che Klä­rung her­bei zu füh­ren, denn mit der Ant­wort der Jus­tiz sind am Ende die­ses Tages noch sehr viel mehr, noch sehr viel tie­fer gehen­de Fra­gen offen.

Wie sag­te Ralf Mül­ler neu­lich dem Tages­pie­gel: „Ich habe mich auf einen Box­kampf über 15 Run­den ein­ge­stellt. Da mache ich doch jetzt nach der zwei­ten nicht schlapp.“ Oder um es mit Charles de Gaul­le zu sagen: „Wir haben eine Schlacht ver­lo­ren, aber nicht den Krieg“.

Also wei­ter gehts: Gleich am Mon­tag, 17.6. mit der 103. Mon­tags­de­mo auf dem Markt­platz in Fried­richs­ha­gen um 19 Uhr.
Gast­red­ner: Uwe Hiksch (Natur­Freun­de Deutsch­land), für die kämp­fe­ri­schen musi­ka­li­schen Töne sor­gen Thi­lo Hop­pe (Trom­pe­te) und Andrea Timm (Gesang, Gitar­re), künst­le­risch Sati­ri­sches gibt es von Peter Wasch­in­sky, die Nach­rich­ten der Woche ana­ly­siert Ralf Mül­ler und Gewich­ti­ges wird der eine oder ande­re Bür­ger zu sagen haben, mode­riert von Micha­el Ehren­teit. Es gibt viel zu tun!

 

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