Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
morgen findet auf dem Marktplatz in Friedrichshagen die 97. Montagsdemonstration statt, auf der u.a. der Brief von Berliner Unternehmen an die IHK verlesen wird. Wie immer gibt es einen Mix aus aktuellen Informationen und Analysen zum aktuellen Geschehen rund um den BER sowie zu den kommenden Aktionen der Bürgerinitativen. Diskussionsbeiträge, Meinungen, Kommentare von Bürgern sind wie immer ausdrücklich erwünscht. Nachfolgend finden Sie alle aktuellen Infrmationen der Woche.
Pressemitteilung der FBI
Wegen BER – Berliner Unternehmen sagen Nein zur IHK
Berlin, 3. Mai 2013 – Mit sofortiger Wirkung haben 14 Unternehmen aus dem Berliner Südosten ihren Austritt aus der Industrie- und Handelkammer zu Berlin (IHK) erklärt.
In ihrem Kündigungsschreiben erläutert die Interessengemeinschaft der IHK-Aussteiger Berlin ihren Schritt mit der ablehnenden Haltung der Kammer gegenüber dem Nachtflugverbot am BER.
Die Verlärmung Südostberlins bringe für die Unternehmen Standortnachteile mit sich. Dies gelte in besonderem Maße für die Rekrutierung und Bindung hochqualifizierter Fachkräfte:
„Erfolgreiche Unternehmen benötigen begehrte Fachleute und müssen diesen auch etwas bieten. Da Fachleute auch Familien haben, entscheidet in zunehmenden Maße die Wohn- und Lebensqualität im Arbeitsumfeld die Entscheidung für eine Arbeitsplatzwahl mit. Ein Wohnumfeld in der Nähe eines Flughafens mit den Lärm- und Schadstoffbelastungen und den daraus resultierenden bekannten Gesundheitsgefährdungen ist hierbei kein Anreiz.“ Den Unternehmen werde so „die wirtschaftliche Basis und grundlegende Entwicklugnsmöglichkeiten entzogen“.
Mit ihrer Pro-BER-Haltung vertrete die IHK „kurzsichtige und kurzfristige Kapitalinteressen“ und gefährde die langfristige Entwicklung der Region“.
Angesichts einer wissenschaftlich nachgewiesenen erhöhten Mortalitätsquote im Umfeld von Flughäfen können die unterzeichnenden Unternehmen eine weitere IHK-Mitgliedschaft nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren. Die Interessenvertretung verlangt deshalb die Bestätigung des Austritts oder alternativ die Rücknahme der IHK-Erklärung zum Nachtflugverbot.
Seitens der IHK liegt noch keine Reaktion auf das Schreiben vor.
In der IHK-organisierte Unternehmen, die durch den BER wirtschaftlichen Schaden erleiden, sind eingeladen, der Interessengemeinschaft beizutreten.
Die Austrittserklärung wird zur 97. Montagsdemo gegen Fluglärm am 6. Mai um 19 Uhr auf dem Marktplatz Friedrichshagen vorgestellt.
https://www.fbi-berlin.org/archives/6460
Dazu äußert sich IHK-Sprecher Leif Erichsen (bis Ende September 2012 Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg) in der Morgenpost: „Es gibt eine Pflichtmitgliedschaft in Deutschland“, sagte IHK-Sprecher Leif Erichsen am Freitag. Das sei per Bundesgesetz so geregelt.
Die Position der IHK zum Nachtflugverbot, dass es keine weiteren Einschränkungen geben dürfe über den Planfeststellungsbeschluss hinaus, sei von der Mehrheit der Mitgliedsunternehmen verabschiedet worden, so IHK-Sprecher Erichsen. Die Kammer vertrete mit ihrer Position „das Gesamtinteresse der Berliner Wirtschaft“. Das sei der gesetzliche Auftrag der IHK. Man werde jedoch intern über das Schreiben aus Friedrichshagen beraten. „Wir haben demokratisch legitimierte Gremien“, sagte Erichsen weiter. Es gebe die gewählte Vollversammlung der Unternehmer. „Dort werden Positionen abgestimmt.“
und im Tagesspiegel: „Die Kammer vertrete die Gesamtinteressen der Mitglieder, sagte Erichsen weiter. Und die Mehrheit halte auch Nachtflüge – außer in der Zeit zwischen 0 Uhr und 5 Uhr, für die das Nachtflugverbot gilt – für erforderlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Solche Leitlinien würden von der Vollversammlung der IHK demokratisch beschlossen.“ (beide Artikel unten verlinkt in der Presseschau).
Nur braucht die Berliner Industrie keine Nachtflüge wie eine Studie der Logistik-Professors Richard Vahrenkamp ergab: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/neue-studie-berliner-industrie-braucht-keine-nachtfluege/7440608.html
Lesenswertes zum Nachtflugbegehren des Flughafens auch hier: http://www.ber-na.de/Downloads/index.html
Impressionen von der 96. Montagsdemo
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.514812091889356.1073741837.192148484155720&type=3&l=a98dc96878
TERMINE
Untersuchungsausschuss BER (nächster Termin 24.05.2013: Befragung von Hr. Wowereit)
(öffentliche Sitzungen)
Nächste Termine: 24.05., 07.06.2013
Hier sind die weiteren Termine für dieses Jahr: http://www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vFiles/C16-00109/$FILE/1u17-Kalender2013.pdf
Anmelden kann man sich jeweils hier: http://www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/F11_3?OpenDocument
Dienstags Mahnwachen vor dem Bundesverkehrsministerium, 12-16 Uhr
https://www.fbi-berlin.org/archives/6191
Mahnwachen in Potsdam immer mittwochs von 12:00 bis 13:00 auf dem Luisenplatz vor dem Brandenburger Tor
http://www.problem-ber.de/aktionen-demos.html
Montag, 13.05.2013, 20:00 Uhr
Termin/Diskussion mit dem Verkehrspolitischen Sprecher der Grünen, Vorstellung des Verkehrskonzeptes der Grünen
Ort wird noch bekanntgegeben (in Friedrichshagen)
AKTIONSWOCHE:
Montag, 27.5.2013
100. Montagsdemo in Friedrichshagen
BER: FALSCHE VERSPRECHEN!
FALSCHER STANDORT!
FALSCHES PERSONAL!
19 Uhr Marktplatz Friedrichshagen
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Dienstag, 4.6.2013
Hoffest Rotes Rathaus
AUS DIE MAUS!
KLAUS MUSS RAUS!
AUF ZUM KEHRAUS!
17.30 Uhr Treffpunkt am Neptunbrunnen
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Samstag, 8.6.2013
Demo in Schönefeld
LÜGT PLATZECK?
WAR DAS ALLES NUR POLITTHEATER?
NACHTFLUGVERBOT JETZT!
Start 15 Uhr B96 A/An der Dorfkirche
Alle Termine: https://www.fbi-berlin.org/burgerinitiative/termine
BERLINER ENERGIETISCH
Der Berliner Energietisch braucht Unterstützung.
Mitmachen als Unterschriftensammler
60.000 Berlinerinnen und Berliner haben sich schon für das Volksbegehren eingetragen. Doch es werden weitere 140.000 Stimmen benötigt bis zum Volksentscheid! Dafür sind nur noch sieben Wochen Zeit.
Nach der erfolgreichen ersten Stufe des Volksbegehrens „Neue Energie für Berlin – demokratisch, ökologisch, sozial“ geht es nun wieder auf die Straße: Als Bündnis aus 50 Organisationen will der Energietisch mit einem berlineigenen Klimaschutzstadtwerk und der Rekommunalisierung der Stromverteilnetze der Energiewende in Berlin zum Durchbruch verhelfen. Seit Februar 2013 müssen dafür in vier Monaten 200.000 Unterschriften gesammelt werden. Dafür werden Unterschriftensammler benötigt!
http://www.berliner-energietisch.net/
http://berliner-energietisch.net/mitmachen
Formulare und Flyer liegen auch in der FBI Remise zum Abholen bereit.
Passend zum Thema:
Energieland – Film und Diskussion (16.05.2013, 20 Uhr im Kino Union)
Klimawandel und sogenannte Energiewende, Großprojekte und die bescheidenen Möglichkeiten Betroffener – die Regisseurin Johanna Ickert wagt sich mit Studenten der HFF Potsdam in Ihrem
Dokumentarfilm „Energieland“ an existentielle Themen.
Demokratie versus Wirtschaft – hier der Energieriese Vattenfall und Brandenburger Bürgerinitiativen
Weitere Infos zum Film:
http://www.energieland-film.de/
AKTUEELE HINTERGRUNDINFORMATIONEN
NEUE AKTION: BER Verantwortliche ignorieren Angebot eines hochkompetenten Teams zur Fertigstellung des BER
Erhielt Beratungsfirma Roland Berger Auftrag ohne Aussschreibung?
FBB und AR am BER – Kompetenz nicht erwünscht!
Wie lange müssen wir Ignoranz und Dilettantismus noch ertragen?
Anfang Februar wurde allen BER-Verantwortlichen per Brief Hilfe von einem hochkompetenten Team aus weltweit anerkannten Planern und weiteren Fachleuten angeboten. Es war alles dabei: Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker, IT-Manager, allesamt erfahren im Bau und der Funktionsweise von Flughäfen.
Wie Sie der ebenfalls anbei liegenden Pressemeldung des Teams entnehmen können, hat sich nicht ein Verantwortlicher am BER auch nur gemeldet.
Stattdessen soll nun Roland Berger die Beratung übernehmen, die zur Fertigstellung führen soll. Nur, dass RB nicht die Spur einer Ahnung hat von dem, was er da eigentlich fertigstellen soll…
Der Grund für die Wahl von RB liegt vermutlich darin, dass Platzeck von dem erfahrenen Expertenteam klargemacht worden wäre, dass es zwar möglich ist, den BER in der Zeit X fertigzustellen, dass das aber keine Lösung ist. Die Inbetriebnahme schafft mehr Probleme als sie löst, daher ist eine Neuplanung unumgänglich.
Genau vor diesem Urteil hatte Platzeck die Hosen voll und wählte den Weg über RB, der niemals auf die Idee kommen wird, den BER nach der Inbetriebnahme als tollen Standort anzuzweifeln. Er wird ihm nicht empfehlen, eine Neuplanung, möglichst sofort, zu beginnen…
Es wird geschätzt, dass RB ca. 35000 EUR kostet — pro Tag versteht sich. Steuergeld kann man kaum effektiver zum Fenster rausschmeißen…
Es scheint so, dass Platzeck genau diese weitere Verschwendung allemal lieber ist, als von einem wirklichen Expertenteam die gigantische Standortfehlplanung mit allen negativen Folgen um die Ohren gehauen zu bekommen.
Der Skandal hat aber eine weitere Komponente. Bei diesen Summen, die nun offenbar gezahlt werden für die Beratung, hätte der Auftrag ausgeschrieben werden müssen. Die EU-Richtlinien schreiben das zwingend vor.
Aber auch hier werden die Vorgaben von der FBB und dem AR schlicht ignoriert, weil man offenbar gar nicht erst riskieren will, wirkliche Experten nehmen zu müssen.
Verschwendung, Inkompetenz, Aushebelung bestehender EU-Richtlinien – die gesamte Bande am BER gehört in die Wüste geschickt. Wieder soll nur getäuscht und getrickst werden, damit die wahren Zwänge – nämlich die der Neuplanung des BER – nicht öffentlich werden – schon gar nicht vor der Landtagswahl 2014.
Gesamter Artikel hier: http://www.ber-na.de/
Brief an Wowereit: http://www.ber-na.de/files/bu0308rgermeister-klaus-wowereit.pdf
PM der FriTec Engineering CAD/CAM/ IT Consulting & Personalberatung: http://www.ber-na.de/files/pressemeldung01.pdf
DR. FRANK WELSKOP
Die BER-Kosten sind Wahnsinn und die Nichteröffnung des BER ist alternativlos!
… Mit den jetzt schon anfallenden Finanzierungskosten für die Kredite, die bisher immer noch systematisch unter den Teppich gekehrt werden, haben sich die Kosten sogar vervielfacht: Hinzu kommen die noch unbekannten Baukosten für die Sanierung, den Umbau und die Erweiterung des Terminals bzw. des BER. Aber das wahre Ausmaß dieser Kosten ist wie immer streng geheim und wird dann scheibchenweise offenbart. Betrug wie beim geplanten Schallschutzbetrug!!
Und überhaupt: Wenn der Leerbetrieb auf der geschlossenen BER-Baustelle jährlich schon 250 Mio. € kostet, was würde dann erst der Betrieb kosten, wenn das komplette Flughafenpersonal eingestellt ist und alle Leistungen für den Flugbetrieb bereitzustellen sind? Werden das vielleicht 750 Mio. € inklusive Finanzierungskosten bzw. mit Schuldendienst pro Jahr sein, während der Umsatz der FBB kaum höher als 300 Mio. € pro Jahr sein dürfte? Denn mit der beabsichtigten BER-Eröffnung würden immer noch die Billigairlines dominieren, die man nicht nach belieben über die Erhöhung der Flughafengebühren schröpfen kann, weil da nichts zu schröpfen ist. Oder die dann ganz entspannt abwandern würden, wie es Ryanair jetzt offenbar plant!
Gesamter Artikel: http://www.frank-welskop.de/allgemein/die-ber-kosten-sind-wahnsinn-und-die-nichteroffnung-des-ber-ist-alternativlos/
Die brandenburgische Cosa Ostra
Von wem wir regiert werden und wer das Land kaputt macht!
Spitzel, Zuträger, Mörder, Korrupte, Diebe, Betrüger, Ignoranten und Lügner „regieren“ seit mehr als 20 Jahren Brandenburg in den Abgrund.
http://www.bvbb-ev.de/index.php/bvbb-informiert/706-die-brandenburgische-cosa-ostra
Das Fluglärmopfer als Staatsfeind
http://www.bvbb-ev.de/index.php/mediathek/dokumentationen/1066-das-fluglaermopfer-als-staatsfeind
PRESSESCHAU
Kosten mehr als verdoppelt! BER-Bau wird über fünf Milliarden Euro teuer
Über die Gesamtkosten des Skandal-Flughafens schweigen die Verantwortlichen seit Wochen. „Kommt drauf an“, heißt es nur. Dabei ist jetzt klar: Der BER wird über fünf Milliarden Euro teuer.
http://www.bild.de/regional/berlin/flughafen-berlin-brandenburg-international/bau-kostet-mehr-als-fuenf-milliarden-euro-30188558.bild.html
Jeden Monat 15 Millionen Mehrkosten
Flughafen-Baustelle geht ins Geld / Pirat Delius beklagt mangelnde Transparenz
SCHÖNEFELD – Das Flughafenprojekt wird für den Steuerzahler nicht nur wegen der bautechnischen Probleme teuer. Die verzögerte Eröffnung schlägt auch noch mal kräftig zu Buche – denn Zeit ist Geld.
„Die erwarteten Mehrkosten der Terminverschiebung für das operative Geschäft lassen sich mit rund 15 Millionen Euro pro Verzögerungsmonat beziffern“, heißt es im sogenannten Sachstandsbericht der Flughafengesellschaft (FBB). Den größten Posten dürften darunter die Umsatzeinbußen ausmachen, die durch die Mietausfälle entstehen.
Martin Delius, der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, wollte es etwas genauer wissen. Monatlich 270 000 Euro fielen für Instandhaltungsarbeiten auf dem Flughafengelände an, erhielt er als Antwort auf eine vor Kurzem eingereichte parlamentarische Anfrage. Dazu kämen noch einmal 150 000 Euro für Reinigungsarbeiten auf der Baustelle.
Das und noch einige kleinere Positionen machen aber noch keine Millionensummen aus. Weitere genaue Zahlen seien seiner Fraktion jedoch nicht zugänglich, beklagt Pirat Delius. „Die FBB beruft sich auf übliche Berichte, die über die genaue Kostensituation nichts besagen“, bedauert er.
Offenbar sehen die Flughafenvertreter hier einen wunden Punkt berührt. Sprecher Lars Wagner gab sich auch gegenüber der MAZ zugeknöpft. Mehrere Fragen beantwortete er lediglich mit Verweisen wie „s. KA 11757 (März 2013, Piraten, Martin Delius)“. Auf eine Frage nach entgangenen Mieteinnahmen beschied er nur „k. A.“ Während KA in dem einen Fall Kleine Anfrage heißen soll, bedeutet es wohl im zweiten: keine Angaben.
In der Auskunft, die der Berliner Senat dem Abgeordneten Delius erteilte, wird die Zahl von 50 Reinigungskräften genannt, die im Durchschnitt im Einsatz seien, um Bodenflächen, Treppenhäuser, innenliegende Flächen und Sanitärbereiche zu pflegen sowie Abfälle zu entsorgen. Sechs Fachkräfte und ein Vorarbeiter seien mit der Reinigung der Park- und Bürohäuser beschäftigt.
Ein- bis zweimal pro Woche muss die Gepäckförderanlage in Gang gesetzt werden, um sie funktionsfähig zu halten. Pflege benötigen auch die Rasenflächen und die jungen Linden, die dem Willy-Brandt-Platz am Flughafeneingang ein freundliches Aussehen verleihen. Auch wenn die dafür erforderlichen Ausgaben überschaubar sind – sie summieren sich.
Schließlich kostet auch der Strom, mit dem das Terminal nachts beleuchtet wird. Das müsse aus Sicherheitsgründen geschehen, bemerkt Flughafensprecher Wagner. Aufklärer Delius hat da so seine Zweifel. „Hier liegt dem Vernehmen nach ein technischer Defekt vor, der immer noch nicht behoben werden konnte“, sagt er.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12511190/62129/BER-Flughafen-Baustelle-geht-ins-Geld-Pirat-Delius.html
Flughafen-Aufsichtsrat beruft am Mittwoch neue Finanzchefin
Der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens will an diesem Mittwoch (8.5.) erstmals eine Finanzgeschäftsführerin für die Betreibergesellschaft berufen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa geht der Posten an die 52 Jahre alte Heike Fölster. Die Personalie habe die zuständigen Gremien durchlaufen, hieß es am Freitag aus Gesellschafterkreisen. Fölster ist bislang Finanzchefin beim Prüfkonzern Germanischer Lloyd in Hamburg. Von 2003 bis 2008 verantwortete sie die Finanzen des dortigen Flughafens. In den 90er Jahren arbeiteten die Ökonomin und der heutige Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn beim Luftfahrtkonzern Daimler-Benz Aerospace.
http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article115865216/Flughafen-Aufsichtsrat-beruft-am-Mittwoch-neue-Finanzchefin.html
Keine Transparenz am BER
Eigentlich hatte man nach dem Wechsel im BER-Aufsichtsrat mehr Transparenz bei den Baugeschäften rund um den neuen Flughafen versprochen. Doch nun werden Medien, die über den BER berichten wollen, auf einen PR-Beitrag der Flughafengesellschaft verwiesen.
http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fernsehen/abendschau/keine-transparenz-am-ber?documentId=14417660
Fernsehsender durften am BER nicht drehen
Anstatt einer Drehgenehmigung gab es für die Fernsehsender nur ein Video der Flughafengesellschaft zur neuen Bauzentrale „Sprint“. Medien und Politiker kritisierten das intransparente Vorgehen am BER.
Möglichst viel Transparenz haben beide versprochen. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) als Aufsichtsratschef des BER ebenso wie der neue Flughafen-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn.
Doch zum Start der neuen Leitzentrale „Sprint“ auf der Baustelle am künftigen Hauptstadtflughafen in Schönefeld waren unabhängige Fernsehteams offenbar nicht erwünscht. Stattdessen ließ die Flughafengesellschaft ein eigenes Video drehen, schickte dieses per E-Mail dann an Journalisten und stellte es im Videoportal YouTube ein. Das sorgt nun für heftige Kritik.
Die öffentlich-rechtlichen Sender ZDF und RBB hatten nach eigener Auskunft Drehanfragen gestellt. RBB-Sprecher Justus Demmer sagte der Berliner Morgenpost: „Wir sind sehr verwundert darüber, dass wir auf vorgefertigtes Material verwiesen worden sind.“
http://mobil.morgenpost.de/flughafen-berlin-brandenburg/article115824692/Fernsehsender-durften-am-BER-nicht-drehen.html
Flughafensprecher Kunkel kritisiert BER-Gegner
Manche Flughafenanwohner sind für ihn radikale Egoisten und eigennützige Wutbürger. In einem Vortrag, den er in kleinem Kreis hielt, hat Flughafensprecher Ralf Kunkel seinem Ärger über Kritiker des Flughafenprojekts BER Luft gemacht.
Inzwischen schlägt der Vortrag immer größere Wellen. Den Anfang machte die Neue Aktion, der Verein des BER-Kritikers und langjährigen Kunkel-Kontrahenten Ferdi Breidbach, der die 45-seitige Präsentation auf seiner Internetseite veröffentlichte. Kommentar: „Jeder, der nicht beim Anblick des BER-Baumurkses ’Glory, Glory, Halleluja’ anstimmt, ist also ein Egoist, der nur an seine Vorgartenidylle denkt und nebenbei die Wirtschaft ruiniert.“
Ein Sprecher der Friedrichshagener Bürgerinitiative kritisierte die „Kommunikationspolitik aus dem vorigen Jahrhundert, die Bürger als Feinde sieht“: „Großprojekte gewinnen nur an Akzeptanz, wenn beide Seite dialogfähig sind.“ Für den Flughafen stünden nicht Transparenz und Aufklärung, sondern Beschwichtigung und Public Relations im Mittelpunkt, sagte Martin Delius. In einer parlamentarischen Anfrage zitierte er aus Kunkels Vortrag.
http://www.berliner-zeitung.de/hauptstadtflughafen/streit-um-den-hauptstadtflughafen-flughafensprecher-kunkel-kritisiert-ber-gegner,11546166,22673926.html
Der Link zum Vortrag: http://www.ber-na.de/files/microsoft-powerpoint—01_2013-02-27-krisenkommunikation_ber_kunkel-005bkompatibilita0308tsmodus005d—01_kunkel.pdf
Und der schon vor Wochen erschienene Kommentar der NA: http://www.ber-na.de/Kommentare/files/airport-bbi-kopie.pdf
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Die neu installierte Arbeitsgruppe „Sprint“ soll die Fertigstellung der BER-Baustelle vorantreiben. Beim ersten Treffen waren allerdings keine Journalisten zugelassen. Die intransparente Informationspolitik stößt nun vielerorts auf Kritik.
Der am Donnerstag nachgelieferte Videofilm sei für die Berichterstattung nicht ausreichend, sagte Justus Demmer, Sprecher des rbb. „Unsere Aufgabe ist es nicht, Verlautbarungen entgegen zu nehmen. Für uns bedeutet Journalismus, Fragen zu stellen.“
http://www.berliner-zeitung.de/hauptstadtflughafen/ber-arbeitsgruppe–sprint–unter-ausschluss-der-oeffentlichkeit,11546166,22673922.html
Flughafen wirft Einzelhändler raus
Die Berliner Flughafengesellschaft hat offenbar einigen alteingesessenen Mietern von Ladenflächen am Flughafen Tegel gekündigt. Hier sollen nach Abendschau-Informationen Betreiber einziehen, die eigentlich vor einem Jahr am Flughafen BER eröffnen wollten. Betroffen ist insbesondere die Gastronomie.
http://www.ardmediathek.de/rbb-fernsehen/abendschau/flughafen-wirft-einzelhaendler-raus?documentId=14436436
Landrat hält BER-Teileröffnung für denkbar
Bauaufsicht offen für Zwischenlösung.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article115724341/Landrat-haelt-BER-Teileroeffnung-fuer-denkbar.html
Mehdorn will Flughafen BER 2014 teilweise öffnen
Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn will die südliche Start- und Landebahn schon früher nutzen. Zugleich spricht er sich erneut für Tegel aus.
Flughafenchef Hartmut Mehdorn will die Eröffnung des Flughafens BER vorziehen. Zumindest Teile sollen bereits 2014 an den Start gehen
Die Flughafengesellschaft prüft eine Teileröffnung des neuen Hauptstadt-Airports BER. Sofern die erforderliche Betriebserlaubnis vorliegt, könnte die bereits fertiggestellte Südbahn vorzeitig genutzt werden. Dadurch könnte möglicherweise schon im kommenden Jahr der erste Flieger vom BER abheben.
Bis spätestens August will Flughafenchef Hartmut Mehdorn einen neuen Eröffnungstermin nennen können. Das geht aus einem Sitzungsprotokoll der Sonderkommission BER des Bundesverkehrsministeriums hervor, das der Berliner Morgenpost vorliegt. Dort erklärte Mehdorn, dass die einzelnen Teilsysteme des neuen Flughafens zwar „jeweils über einen hohen Fertigstellungsgrad verfügen“. Sie müssten aber im Zusammenspiel als Ganzes funktionieren. Das will Mehdorn nun nach der Trial-and-Error-Methode erreichen, indem er die einzelnen technischen Systeme erst einzeln und dann nach und nach als Ganzes testen lässt.
Zudem will er ein zentrales Controlling einführen. Der neue Flughafenchef Mehdorn kritisierte darüber hinaus, dass bisher jeder Bereich offenbar zu sehr für sich gearbeitet habe. Nun gebe es auch klarere Verantwortlichkeiten als früher, da er die Organisation neu aufgestellt habe.
Als neuer Flughafenchef war Hartmut Mehdorn Mitte April erstmals bei der Soko BER, die unter der Leitung von Staatssekretär Michael Odenwald die Entwicklung am Hauptstadtflughafen verfolgt. Sie wurde im Mai 2012 von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eingerichtet. Kurz zuvor war die für Juni 2012 geplante Verschiebung des Eröffnungstermins bekannt geworden.
Mehdorn sprach sich dabei erneut dafür aus, über einen weiteren Betrieb des Flughafens Tegel auch nach Inbetriebnahme des BER nachzudenken. Das müsse „keine Dauerlösung“ sein, so Mehdorn. Doch längere Übergangsfristen seien nach seiner Ansicht sinnvoll, um den BER ans Netz zu bringen. Für ihn sei dies letzten Endes eine „Frage des politischen Willens“.
Nach derzeitigem Stand soll der Flughafen Tegel spätestens sechs Monate nach Eröffnung des BER geschlossen werden. Mehdorn hatte an seinem ersten Arbeitstag als Flughafenchef Mitte März einen entsprechenden Vorstoß gemacht und damit umgehend eine hitzige Diskussion ausgelöst. Ein juristisches Gutachten des Bundestags kam bereits zu dem Schluss, dass für einen weiteren Betrieb von Tegel nicht zwingend ein neues und zeitaufwendiges Planfeststellungsverfahren notwendig sei.
Eine vorzeitige Sanierung der nördlichen Startbahn schließt Mehdorn dagegen nach dem derzeitigen Planungsstand aus. Sie soll nicht schon jetzt aufgebessert werden, sondern, wie ursprünglich geplant, 2016/2017 während des laufenden Betriebs erneuert werden.
Innerhalb der Flughafengesellschaft hatten Bauexperten eine vorzeitige Sanierung der Nordbahn geprüft. Sie ist als Südbahn des alten Flughafens Schönefeld bereits jetzt in Betrieb und wird später vom BER übernommen. Wenn sie im Zuge der noch anstehenden Bauarbeiten erneuert worden wäre, hätte das in der Gesamtrechnung für Einsparungen in voraussichtlich zweistelliger Millionenhöhe gesorgt. Allerdings hätte die Flughafengesellschaft die Kosten für die Sanierung jetzt vorfinanzieren müssen, was den Kostenplan wohl durcheinandergebracht hätte.
In diesem Jahr dürfte die Flughafengesellschaft laut Flughafenchef Mehdorn mit den ihr zur Verfügung stehenden Finanzmitteln aber auskommen. Doch „eine belastbare Kostenprognose“ könne man erst dann treffen, wenn es Klarheit über den Eröffnungstermin gebe, so Mehdorn.
„Flughafengesellschaft hat nur noch einen Schuss“
Vermutlich im Herbst will er Auskunft über den Gesamtbedarf geben. Man sei sich darüber im Klaren, dass die Flughafengesellschaft „sowohl im Hinblick auf die Kosten als auch auf die Terminfrage nur noch einen Schuss habe“, wird Mehdorn in dem Protokoll zitiert. Voraussichtlich noch in diesem Monat werden die beauftragten Rechtsanwälte ihr Gutachten bezüglich etwaiger Haftungsansprüche gegenüber den alten Geschäftsführern fertiggestellt haben. Sie prüfen, ob der ehemalige Flughafenchef Rainer Schwarz und Technikchef Manfred Körtgen Anspruch auf eine Abfindung haben. Zudem will die Flughafengesellschaft klären, ob sie Anspruch auf Schadenersatz von den beiden Geschäftsführern hat. Ihnen wird vorgeworfen, das sich anbahnende Chaos auf der Baustelle des BER mit verursacht zu haben.
Die Eröffnung des Großflughafens BER wurde bereits viermal verschoben. Ursprünglich sollte der Airport vor einem Jahr öffnen. Experten hatten zwischenzeitlich vermutet, dass sich die Eröffnung bis 2017 hinauszögern könnte.
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article115880855/Mehdorn-will-Flughafen-BER-2014-teilweise-oeffnen.html
http://www.bild.de/news/inland/news-inland/mehdorn-erster-flieger-soll-2014-abheben-30268430.bild.html
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Mehdorn-macht-Dampf-article10590026.html
Folgen des BER-Fluglärmurteils
Bunker für den Schallschutz?
Die bislang lediglich intern vom Flughafen veranschlagte Summe von rund 300 Millionen Euro für den Schallschutz muss nach Schätzungen des Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, erneut aufgestockt werden.
er vom Gericht verfügte Schallschutz führe fast schon dazu, dass man sich nicht mehr im Bereich des Schallschutzes mit üblichen Mitteln bewege, sondern man müsse jetzt „faktisch in den Bereich einer Verbunkerung reingehen“, so Beisel wörtlich. Würde sich nur eine Unbekannte in der Kostengleichung verändern, „beispielsweise die Entschädigungssumme von durchschnittlich 40.000 Euro auf 60.000 Euro pro Wohneinheit – hochgehen, dann wären wir bei 600 Millionen Euro an Gesamtbelastung“, sagte Beisel. (Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV)
http://www.rbb-online.de/themen/flughafen-ber/flughafen_ber/fluglaerm/Folgekosten_fuer_BER-Schallschutz_weiter_unklar.html
Hunderte Nachtflüge in Tegel genehmigt
Die Anwohner des Flughafens Tegel müssen nach der geplatzten Eröffnung des neuen Hauptstadtairports viel Fluglärm aushalten – auch in der Nacht, wie offizielle Zahlen zeigen.
http://www.berliner-zeitung.de/hauptstadtflughafen/flughafen-berlin-tegel-hunderte-nachtfluege-in-tegel-genehmigt,11546166,22611630.html
http://www.aero.de/news-17356/Reger-Nachtflugbetrieb-in-Tegel.html
Folgen des BER-Desaster Nachtruhe? Nicht in Tegel
Eigentlich sollten dank BER über Spandau, Reinickendorf und Pankow keine Flugzeuge mehr zu hören sein. In den letzten Monaten flogen aber mehr als 700 Maschinen nach 23 Uhr – mit amtlicher Erlaubnis. Und das sind noch längst nicht alle.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/folgen-des-ber-desaster-nachtruhe-nicht-in-tegel/8140710.html
Steuerhinterziehung „Es steht nicht gut um die Steuergerechtigkeit“
In einigen Bundesländern droht Bürgern und Firmen nur alle 30 bis 50 Jahre eine Steuerprüfung – „also praktisch gar nicht“, sagt Dieter Engels, der Chef des Bundesrechnungshofs im Tagesspiegel-Interview. Die Folgen könne man am Fall Hoeneß und Kostenexplosion bei Großprojekten studieren.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/steuerhinterziehung-politiker-sind-am-ber-debakel-nicht-allein-schuld/8135614-3.html
Firmen wollen die IHK verlassen
Protest gegen Position der Kammer zum Nachtflugverbot am BER
14 Unternehmen aus Treptow-Köpenick wollen die Industrie- und Handelskammer Berlin verlassen. In einem Schreiben an Hauptgeschäftsführer Jan Eder haben sie ihren Austritt aus der Kammer erklärt.
Als Grund für den beabsichtigten Austritt geben die Firmen die ablehnende Haltung der IHK zum Nachtflugverbot am Großflughafen BER an. Aufgabe der Kammer sei es, die Interessen aller ihrer Mitglieder zu vertreten. „Wir als Unternehmen der Region sehen in den öffentlichen Äußerungen der IHK zum Nachtflugverbot jedoch nicht nur eine Nicht-Vertretung, sondern eine aktive Schädigung unserer Interessen“, heißt es in dem Brief. Die akuten und langfristigen Gefahren einer Verlärmung der Region seien wissenschaftlich nachgewiesen.
Die Firmenchefs der Unternehmen befürchten, dass sie keine qualifizierten Fachleute als Mitarbeiter bekommen, weil die Lebens- und Wohnqualität im Berliner Südosten nachlässt. Sie fordern die IHK auf, den Austritt zu bestätigen oder ihre Erklärung zum Nachtflugverbot zurückzuziehen. „Es geht für uns um existenzielle Fragen“, sagte Tobias Apelt, einer der Unterzeichner und Geschäftsführer des Seebads Friedrichshagen am Müggelsee. Das Bad sei ein Veranstaltungs- und Erholungsort. Sein Unternehmen sei davon abhängig, dass erholungssuchende und kulturinteressierte Besucher kommen könnten, ohne starkem Lärm ausgesetzt zu sein.
„Wenn sich die IHK so positioniert, müssen wir die Chance haben, dagegen vorgehen zu können“, sagte Tobias Apelt. Man werde versuchen, den Austritt durchzuboxen. Weitere Firmen aus Friedrichshagen hätten bereits angekündigt, dass sie sich der Erklärung anschließen wollten. De facto jedoch ist es Unternehmen nicht möglich, die IHK zu verlassen. „Es gibt eine Pflichtmitgliedschaft in Deutschland“, sagte IHK-Sprecher Leif Erichsen am Freitag. Das sei per Bundesgesetz so geregelt.
Die Position der IHK zum Nachtflugverbot, dass es keine weiteren Einschränkungen geben dürfe über den Planfeststellungsbeschluss hinaus, sei von der Mehrheit der Mitgliedsunternehmen verabschiedet worden, so IHK-Sprecher Erichsen. Die Kammer vertrete mit ihrer Position „das Gesamtinteresse der Berliner Wirtschaft“. Das sei der gesetzliche Auftrag der IHK. Man werde jedoch intern über das Schreiben aus Friedrichshagen beraten. „Wir haben demokratisch legitimierte Gremien“, sagte Erichsen weiter. Es gebe die gewählte Vollversammlung der Unternehmer. „Dort werden Positionen abgestimmt.“ Diese Positionen würden in Ausschüssen erarbeitet, in denen man sich ehrenamtlich einbringen könne. In Berlin sind derzeit rund 275.000 Unternehmen in der IHK. Die Austrittserklärung der Treptow-Köpenicker Unternehmen wird zur Montagsdemonstration gegen Fluglärm am 6. Mai, 19 Uhr, auf dem Marktplatz Friedrichshagen vorgestellt.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article115869252/Firmen-wollen-die-IHK-verlassen.html
http://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article115869252/Firmen-wollen-die-IHK-verlassen.html
Nachtfluggegner wollen IHK verlassen
Berlin – Aus Protest gegen die Haltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zur Nachtflug-Regelung am BER-Flughafen wollen Gewerbebetriebe aus Friedrichshagen und Umgebung die Kammer verlassen. Da die IHK sich gegen ein erweitertes Nachtflugverbot ausgesprochen habe, sei für die austrittswilligen Unternehmen eine weitere Mitgliedschaft nicht mehr mit ihrem Gewissen zu vereinbaren, erklärte Tobias Apelt von der „Interessenvertretung der IHK-Aussteiger Berlin“. Nachtflüge, wie sie auch über Friedrichshagen vorgesehen sind, gefährdeten die Gesundheit der unter den Routen schlafenden Anwohner. Bisher hätten 14 Unternehmen aus dem Berliner Südosten ihren Austritt aus der IHK erklärt, sagte Apelt.
Kammer-Sprecher Leif Erichsen verweist darauf, dass die Mitgliedschaft in der IHK für Unternehmen Pflicht und ein Austritt daher nicht möglich sei. Gebunden in der IHK sind nach Erichsens Angaben derzeit rund 275 000 Gewerbebetriebe in Berlin. Versuche, die Pflichtmitgliedschaft abzuschaffen, waren in der Vergangenheit stets gescheitert.
Die Kammer vertrete die Gesamtinteressen der Mitglieder, sagte Erichsen weiter. Und die Mehrheit halte auch Nachtflüge – außer in der Zeit zwischen 0 Uhr und 5 Uhr, für die das Nachtflugverbot gilt – für erforderlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Solche Leitlinien würden von der Vollversammlung der IHK demokratisch beschlossen.
Alternativ fordert die Interessenvertretung die Rücknahme der IHK-Erklärung zum Nachtflugverbot. Das weitere Vorgehen wolle man von der Antwort der IHK abhängig machen, sagte Apelt am Freitag. Denkbar sei etwa ein Aussetzen der Beiträge. Möglicherweise lasse man die Pflichtmitgliedschaft gerichtlich klären.
Die Austrittserklärung soll am Montag auf der 97. Demonstration gegen Fluglärm um 19 Uhr auf dem Marktplatz in Friedrichshagen öffentlich vorgestellt werden. Klaus Kurpjuweit
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachtfluggegner-wollen-ihk-verlassen/8160502.html
Berliner sehen BER-Debakel entspannter
Die Aufregung hat sich wieder gelegt: Nur noch 31 Prozent halten den unfertigen Flughafen für das größte Problem der Stadt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gewinnt wieder an Ansehen.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/forsa-umfrage-berliner-sehen-ber-debakel-entspannter,10809148,22618676.html
gmp-Mitarbeiter arbeiten wieder am Flughafen
Offiziell: Drei Mitarbeiter des vorigen Jahres geschassten Architekturbüros gmp kehren an den BER zurück.
Wie die „B.Z.“ von der Flughafengesellschaft erfuhr, ist darunter auch der ehemalige Projektverantwortliche bei gmp, Hans-Joachim Paap. Er soll an herausgehobener Position im Project Management Office (PMO) des Beschleunigungsprogramms Sprint arbeiten.
Das PMO hat der Flughafen am 1. Mai gestartet. Der ehemalige Projektverantwortliche für den Hauptbahnhof, Hany Azer, wird nach B.Z.-Informationen dagegen nicht am BER arbeiten.
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/gmp-mitarbeiter-arbeiten-wieder-am-flughafen-article1674195.html
Anwohner wollen endlich einsteigen
Täglich rollen Züge – doch keiner hält im neuen Bahnhof Waßmannsdorf / Bürgermeister Haase drängt auf Ende des Phantomverkehrs
Doch keine der rot-gelben Bahnen öffnet hier ihre Türen, alle fahren durch. Denn der einzige Zweck des Zugverkehrs ist, den Flughafen-Bahnhof zu belüften, solange der wegen des Bau-Debakels am Airport nicht in Betrieb ist. So sind täglich etwa ein Dutzend S-Bahn-Züge vom alten Schönefelder Bahnhof via Waßmannsdorf zum Terminal unterwegs. Die Waßmannsdorfer sehen sie durch die Landschaft rauschen und haben doch nichts davon.
Damit will sich die Kommune nicht länger zufrieden geben. „Das ist doch Wahnsinn pur“, kommentiert Bürgermeister Udo Haase die Situation. Seine Gemeinde hat den Bahnhofsbau schließlich bezahlt. Nicht nur das. Sie sorgte auch für Straßen, Gehwege und Parkplätze, für Haltestellen und eine Bus-Wendeschleife. Alles in allem hat sie dafür mehr als sieben Millionen Euro ausgegeben.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12510646/12783637/Taeglich-rollen-Zuege-doch-keiner-haelt-im-neuen.html
Will Mehdorn das Pleiten-Image loswerden? BER-Chef streicht BER vom Briefpapier
Ist Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn (70) der BER etwa schon peinlich?
Schönefeld – Der Top-Manager ließ jetzt das weltbekannte Pannen-Kürzel vom Briefpapier der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) entfernen. Statt „BER“ steht dort plötzlich „FBB“.
Versucht man, das Pleiten-Image loszuwerden? „BER ist ein Flughafen“, sagt ein Sprecher. „Die FBB betreibt aber auch noch Tegel und Schönefeld.“
Klartext: So schnell wird Tegel also nicht schließen, wenn man sogar noch das Briefpapier dafür ändert …
Mittwoch schickte der Flughafen eine Pressemitteilung mit dem neuen FBB-Kopf raus. Grund: Mehdorn eröffnete am Tag der Arbeit die neue BER-Schaltzentrale.
In dem Baustellen-Büro (zwei Warteräume im Mainpier) treffen sich nun jeden Morgen ab 9 Uhr Manager, Baufirmen und Planer, um Probleme unbürokratisch zu lösen. Zu dem sogenannten „Sprint“-Team zählen auch drei Mitarbeiter des gefeuerten Architekturbüros „gmp“.
Wie BILD erfuhr, kalkuliert Mehdorn mit Kosten für das „Sprint“-Programm von 14 bis 20 Millionen Euro.
Dafür gab‘s Mittwoch für die Teilnehmer aber immerhin Taschen, Kaffeetassen und Faltblätter. Alles mit dem Slogan: „SPRINT – Unser Weg zum BER“.
http://www.bild.de/regional/berlin/hartmut-mehdorn/ber-chef-streicht-ber-vom-briefpapier-30229120.bild.html
Imagepolitur für FlughafenAirport-Chef Mehdorn streicht BER-Kürzel von Briefkopf
http://www.focus.de/politik/deutschland/imagepolitur-fuer-flughafen-airport-chef-mehdorn-streicht-ber-kuerzel-von-briefkopf_aid_977719.html
Umgestaltung von Tegel: Schaufelt Berlin ein neues Millionengrab?
Die Tatsache, dass insgesamt sechs Stadtplaner bzw. Architekturbüros an dem Masterplan beteiligt sind, macht ein solches Projekt nicht überschaubarer. Geld wird der neue Technologie-Park ohnehin erst abwerfen, wenn die Unternehmen dort ihre Standorte aufbauen. Hält jedoch die Ungewissheit bezüglich des BERs und seiner Eröffnung an, wird es kaum ein Unternehmen wagen, schon frühzeitig zu planen. Zu gegenwärtig sind noch die Probleme, mit denen Unternehmen bei der verschobenen Eröffnung des BER zu kämpfen hatten. Viele haben massiv Geld verloren, sind sogar Pleite gegangen.
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/05/474797/umgestaltung-von-tegel-schaufelt-berlin-ein-neues-millionengrab/
Neues Millionen-Projekt: Steuerzahler finanziert Umbau von Berliner Flughafen Tegel
Bis 2017 soll der Masterplan für den Innstadt-Flughafen in Berlin umgesetzt werden. Insgesamt sind für das Projekt Kosten in Höhe von 139 Millionen Euro veranschlagt. Doch die Planungen sind optimistisch. Solange der neue BER-Flughafen nicht voll einsatzfähig ist, kommt auch die Umgestaltung Tegels nicht voran. Das stellt die Kosten schon jetzt infrage.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/02/neues-millionen-projekt-berliner-flughafen-tegel-soll-technologie-park-werden/
Zukunftstechnologien auf dem TXL
http://www.berliner-zeitung.de/hauptstadtflughafen/flughafen-tegel-zukunftstechnologien-auf-dem-txl,11546166,22652022.html
Senat beschließt Masterplan zur Nachnutzung von Tegel
Der Senat hat einen Masterplan zur Nachnutzung des Flughafens Tegel beschlossen. Größter Nutzer des Terminals soll die Beuth-Hochschule werden. Und auch zu Überlegungen, den Airport länger offen zu halten, hat sich der Senat positioniert – mit deutlichen Worten.
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/747650/
Krise in der Union Senator Heilmann erschreckt die CDU
In einer Runde vor Unternehmern offenbarte Justizsenator Heilmann, er glaube nicht, dass die Berliner CDU ab 2016 den Regierenden Bürgermeister stellt. Die Parteifreunde waren sehr verärgert. Jetzt zeigt sich Heilmann zerknirscht.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/krise-in-der-union-senator-heilmann-erschreckt-die-cdu/8145964.html
NACH SCHALLSCHUTZ- UND KITA-URTEIL
Harte Wochen für Rot-Rot
Für die rot-rote Landesregierung sind es harte Wochen: Mehrfach muss sie herbe Rückschläge hinnehmen und die höchstrichterliche Bescheinigung, systematisch gegen geltendes Recht verstoßen und schwere handwerkliche Fehler in Gesetzgebungsverfahren gemacht zu haben. Erst das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (OVG), das die Schallschutzmaßgaben für Anrainer des Hauptstadtflughafen BER für nichtig erklärte. Nun die Entscheidung des Landesverfassungsgerichts, das ein Gesetz der rot-roten Regierungskoalition aus dem Jahr 2010 für rund 900 Erzieherstellen und eine besseren Betreuungsschlüssel in den Kindertagesstätten für verfassungswidrig erklärte – weil die Finanzierung nicht stimmt. Das Gericht rügte dabei nicht nur die Methode der Berechung, die keine Rücksicht auf die unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort nimmt, stattdessen eine Pauschale vorschreibt – sondern auch das Vorgehen des Landtags beim Gesetzgebungsverfahren. Die Abgeordneten der rot-roten Regierungskoalition nahmen bei der Anhörung 2010 die Warnungen des Städte- und Gemeindebundes, auch die Tariferhöhungen müssten im Rechenmodell Einfluss finden, nicht ernst und winkten die Vorlage des Bildungsministeriums im Parlament eilig durch. Ein schwerer Fehler, wie sich nun herausstellt.
Der andere Fehler aber wiegt noch schwerer: Das Land hat nach dem sogenannten Konnexitätsprinzip genau jene Mehrkosten zu tragen, die entstehen, wenn es den Kommunen neue Aufgaben überträgt. In diesem Fall ordnete der Landtag mit der Mehrheit von SPD und Linke an, dass eine Erzieherin in einer Kita nur noch 12 statt 13 Kinder und in Krippen nur noch 6 statt 7 Kleinkinder zu betreuen hat. Genau mit diesem Versprechen war Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) nach heftigen Protesten von Eltern und Erziehern in den Landtagswahlkampf 2009 und schließlich die rot-rote Koalition gezogen.
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/748059/
„Stolpe ist nicht daran schuld, dass es anders kam“
Der Flughafen gehört nach Sperenberg, sagt Helmut Munkow
Die Chefs der Landesregierungen von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe, hatten sich vertraulich bereits 1995 auf Sperenberg als Ort für einen gemeinsamen Großflughafen geeinigt, wurde kürzlich bekannt. Stolpe bestätigte den Sachverhalt in einem MAZ-Interview.
Helmut Munkow hat das nicht überrascht. „Bei einer Informationsveranstaltung in Neue Mühle hat Stolpe im gleichen Jahr 1995 den Flughafenstandort Schönefeld als menschenfeindlich bezeichnet“, erinnert sich der Flughafenaktivist der ersten Stunde. Wobei der Mitbegründer des Bürgervereins BVBB Wert darauf legt, nicht als Feind der Fliegerei, sondern als Gegner des falschen Standortes wahrgenommen zu werden.
„Stolpe ist nicht daran schuld, dass es anders kam“, meint der Eichwalder. „Doch dass er so lange geschwiegen hat, war ein Fehler.“
Spätestens die jetzt von der Flughafengesellschaft geäußerte Einschätzung, dass 85 Prozent der Häuser in der Umgebung baulich nicht gegen Fluglärm geschützt werden könnten, mache auch dem Letzten klar, wie falsch die Entscheidung für Schönefeld gewesen sei. „In einem wissenschaftlichen Vergleichsverfahren wurden Anfang der 90er Jahre mehr als 20 potenzielle Flughafenorte untersucht“, betont Munkow. „Der, der letztlich auserwählt wurde, fiel dabei als ungeeignet durch.“ Der Beschluss sei also wider besseres Wissen gefasst worden.
Dass dabei Konkurrenz-Denken der Airport-Lobbys München und Frankfurt/Main eine Rolle gespielt habe, liege auf der Hand. Wenn Schönefeld aufgrund seiner Lage in einem dicht besiedelten Gebiet Flugbeschränkungen unterworfen würde, könne das ihnen nur von Nutzen sein, hätten sie kalkuliert.
„Trotz allem“, sagt Eichwaldes SPD-Ehrenvorsitzender, „sind noch nicht alle Messen gesungen.“ Als Sperenberg-Verfechter will er noch längst nicht aufgeben. „Sperenberg ist vom Berliner Hauptbahnhof nur 40 Kilometer entfernt“, rechnet er vor. Das sei nur ein Kilometer mehr, als Münchens Airport vom Bahnhof der bayerischen Landeshauptstadt trennen: „Was in München geht, muss doch auch hier möglich sein.“ Der Schönefelder Landeplatz könne durchaus für den innereuropäischen Verkehr oder kleine Flugzeuge offen gehalten werden. „Wichtig ist“, so Helmut Munkow, „dass eine Flughafen-Lösung umgesetzt wird, die menschliches Leben noch möglich macht.“ (kb)
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12510647/12783637/Der-Flughafen-gehoert-nach-Sperenberg-sagt-Helmut-Munkow.html
Hochinteressannter und sehr gut recherchierter Artikel zu Air Berlin im neuen Manager Amgazin (Ausgabe 5/2013)
Gestrandet
Air Berlin
Der Krisenflieger manövriert sich immer tiefer in eine fatale Abhängigkeit von Ethihad, dem Großaktionär aus der Wüste.
Dieser Artikel (online leider nicht verfügbar, aber sicher noch am Zeitungskiosk) bestätigt, dass Air Berlin dank Großmannsucht von Hunold und Co. schon seit Jahren eine Gesellschaft in versteckter Insolvenz ist.
https://heft.manager-magazin.de/reader/index_MM.html#j=2013&h=5&a=92212741
Allianz der Verirrten
Mit der Ernennung von Hartmut Mehdorn zum neuen Chef des Flughafens Berlin Brandenburg leisten die Verantwortlichen einen Beitrag zur Erheiterung der Fachwelt. Die sachgerechte Fertigstellung und Vermarktung des Airports scheint ihnen hingegen nebensächlich zu sein.
Berlin – Es gibt immer wieder Gelegenheiten, bei denen die Beobachter des politischen Geschehens sich einhellig fassungslos fragen: Warum machen die sowas? Etwa, als Ende 2011 die EU-Kommissarin Neelie Kroes ihren neuen Berater für Freiheit im Internet präsentierte – ausgerechnet Karl-Theodor zu Guttenberg, der sich im Internet allzu frei bei den Texten anderer bedient hatte.
Die Ernennung von Hartmut Mehdorn zum Chef des Berliner Pannen-Airports fällt zweifellos in die selbe Kategorie. Wieder ist völlig unklar, was die handelnden Politiker getrieben hat. Der Kandidat kann weder spezifisches Wissen um Bau und Betrieb eines Flughafens vorweisen. Noch verfügt er über hinreichendes öffentliches Ansehen für seinen Job, es sei denn, man verwechselte Berüchtigtsein mit Renommee.
Hier haben sich augenscheinlich zwei Verirrte gefunden. Einerseits Politiker, die noch immer den Bau eines Flughafens mit der Eröffnung eines Stadtteilfestes durcheinanderbringen. Andererseits ein Altmanager, dessen Ego ihn treibt, immer wieder Aufgaben anzunehmen, denen er nicht gewachsen ist.
Erfolg weder bei der Bahn noch bei Air Berlin
So war es schon bei der Deutschen Bahn, deren Führung Mehdorn 2009 unter unrühmlichen Umständen niederlegen musste. Was ihn nicht hindert, sich bis heute zu Unrecht als großen Sanierer zu gerieren. Der „Zeit“ sagte er einmal, bei seinem Amtsantritt habe die Bahn 1,5 Milliarden Euro Verlust geschrieben. Im Geschäftsbericht für 1999, Mehdorns Antrittsjahr, stehen dagegen 87 Millionen Euro – Gewinn.
Erfolglos blieb auch sein jüngster Einsatz als Vormann von Air Berlin. Die Fluggesellschaft ist unverändert schwer angeschlagen. Spätestens hier bewies Mehdorn, dass er nicht zu dem taugt, was die Angelsachsen einen „general manager“ nennen – einer, der mit universellen Methoden irgendwie alles hinkriegt.
„Vernetzung“ als Schlüsselqualifikation
Immerhin: Politiker verfügen über Phantasie, und so fallen ihnen doch ein paar Qualifikationen Mehdorns ein. Vor allem diese: der Manager sei „exzellent vernetzt“, wie ein Berliner CDU-Mann jubelte. Hervorragend.
In dieser Logik kommt es beim Bau eines Flughafens darauf an, möglichst viele Leute zu kennen, viel zu palavern und rege zu kungeln. Tatsächlich ist das genau die Methode, die in Schönefeld ein Mahnmal der Absurdität geschaffen hat.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,887659,00.html
LOGISTIKMARKT BERLIN
Pannenflughafen „Willy Brandt“ ist der Bremsklotz
Die immer wieder verschobene Eröffnung des Berliner Flughafens „Willy Brandt“ schlägt den Logistikern rund um die deutsche Hauptstadt empfindlich auf den Magen. Nachdem der Markt bereits im Jahr 2012 kräftig Federn lassen musste, konnten die Makler im ersten Quartal 2013 nur halb so viele Hallen und Flächen vermieten wie in den ersten drei Monaten des Vorjahres.
In und um Berlin wurden im ersten Quartal dieses Jahres rund 46.000 m2 Lager und Logistikflächen umgesetzt, nach etwa 90.000 m2 im Vergleichszeitraum 2012. Dieses Volumen bedeute nicht nur einen Rückgang um knapp 50%. „Ähnlich deutlich wird der Fünfjahresschnitt unterschritten“, sagt Rainer Koepke, Leiter der Industrieimmobiliensparte beim Maklerhaus Jones Lang LaSalle.
Mit diesem mageren Ergebnis kriegt der Markt die Kurve zum zweiten Mal nicht. 2012 reichten die Vermittler 340.000 m2 über den Tisch, nach 434.000 m2 im Jahr 2011 und 407.000 m2 bis Dezember 2010.
AirportPanne dämpft die Stimmung am Markt
Schuld ist die Bruchlandung des Hauptstadtflughafens BER. Da sind sich die Marktbeobachter einig. Zur Erinnerung: Die Eröffnungsparty wurde immer wieder verschoben, von 2011 auf den 3. Juni 2012, auf den 17. März 2013, den 27. Oktober 2013 und jetzt auf irgendwann.
„Mit dem Stopp des Flughafens erloschen auch die Aktivitäten rund um den Flughafen“, sagt Markus Schmidt, Marktbeobachter beim Düsseldorfer Maklerhaus Aengevelt. „Etliche flughafenaffine Unternehmen haben ihre Ansiedlung ebenfalls verschoben.“ Ohne FlughafenStimulans habe die Attraktivität des Gewerbeangebots am Standort gelitten. Koepke haut in die gleiche Kerbe. „Die Verzögerungen bei der Eröffnung des neuen Flughafens haben die Stimmung im Markt gedämpft. Luftfrachtaffine Logistik Projektentwicklungen in seinem Umfeld liegen auf Eis, zumindest bis klar ist, wann der Betrieb endlich losgeht.“
Handel mit Hallen und Flächen brach um mehr als die Hälfte ein
Auch die Transaktionszahlen trugen im Zehnjahresvergleich im vergangenen Jahr die rote Laterne. Die Vermittler trugen Kaufverträge über lediglich 66,3 Mio. Euro (nach 159 Mio. Euro im Jahr 2011) zum Notar. Damit sank der Geldumsatz um 58%, gemessen am Zehnjahresmittel sogar um 72%. Zum Vergleich: 2006, der Airport war nach langen Geburtswehen endlich im Bau, blähten Grundstückskäufe rund um den Standort im Südosten der Region das Transaktionsvolumen auf 439 Mio. Euro auf.
Schmidt sieht eine weitere Ursache des schwachen Geschäfts in den kurzen Laufzeiten der Mietverträge. Üblich sind ein bis drei Jahre. Doch Käufer wollen Sicherheit und nur Lager und Hallen kaufen, die für wenigstens zehn Jahre vergeben sind. „Vor allem institutionelle Anleger machen da so gut wie keine Kompromisse.“ Die Renditen bewegten sich im vergangenen Jahr zwischen 9% und 11%.
Obwohl Berlin alles andere als ein bedeutender Industriestandort ist und auch kein zentraler LogistikHub, mangelt es in der deutschen Hauptstadt an zentrumsnahen Standorten und Logistikflächen, beklagen die Fachleute unisono. Kleinere Lagerflächen und Hallen müssen zunehmend dem Wohnungsbau weichen. Und der Neubau hinkt, weiß Schmidt. Schuld sind auch hier die kurzen Laufzeiten der Mietverträge. „Die Banken finanzieren keine Projekte ohne die 50%Marke überschreitende Vorvermarktungsquoten und tun dies selbst im Falle einer solchen Quote nicht, wenn es sich dabei um Mietverträge mit branchentypisch kurzen Laufzeiten von ein bis drei Jahren handelt.“ Marktübliche Lager und Logistikflächen kosten im Schnitt 3.60 Euro/ m2 in der Region. Die Spanne bewegt sich zwischen 2,30 und 5 Euro/m2 , wobei Markus Schmidt auch Mieter kennt, die 5,80 Euro/m2 zahlen.
Die Mieten bleiben stabil, tröstet sich und die Kollegen der Berlin-Chef vom Maklerhaus BNPPRE, Jan Dohrwardt. 200.000 m2 gibt er als Zielmarke vor. Weniger gehandelt wurde zuletzt 2005. In dem Jahr verhängte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig infolge der Klageflut einen Baustopp auf Berlins Pannenflughafen.
http://www.immobilien-zeitung.de/120983/pannenflughafen-willy-brandt-ist-bremsklotz
MOZ
Schönefeld boomt: Flughafenregion verzeichnet Rekordzahlen
Schönefeld (MOZ) Die Region rund um den Pannenflughafen BER hat in den vergangenen Jahren bereits einen beachtlichen Wirtschaftsaufschwung erlebt. Eine Erhebung der Landesregierung sieht rasant steigende Stellenzahlen in den Gemeinden bei Schönefeld.
Der Norden der Kreise Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming hat seit 2006 einen wirtschaftlichen Aufschwung zu verzeichnen, der weit über den Wachstumsraten des Landes liegt. Während die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen in Brandenburg von 2006 bis 2012 um 9,2 Prozent stieg, sind die entsprechenden Beschäftigungszahlen in den Umlandgemeinden des BER wesentlich schneller gestiegen. Die Gemeinde Schönefeld verzeichnet in diesem Zeitraum einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Jobs von 9701 auf knapp 14000. Das ist ein Zuwachs um 43,7 Prozent.
In Großbeeren (Teltow-Fläming), das westlich des noch nicht eröffneten Airports liegt, hat sich der Zuwachs innerhalb von sechs Jahren sogar um mehr als 50 Prozent auf 6072 erhöht. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Detlef Baer hervor.
Eine starke wirtschaftliche Entwicklung ist auch am Hochschulstandort Wildau (Dahme-Spreewald) zu erleben, wo im vergangenen Jahr 5247 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert wurden, knapp 40 Prozent mehr als 2006.
Zu den Gemeinden, die in den vergangenen Jahren einen erheblichen Aufschwung verzeichneten, gehören außerdem Mittenwalde und Schulzendorf in Dahme-Spreewald sowie Ludwigsfelde, Rangsdorf und das künftig besonders vom Fluglärm betroffene Blankenfelde-Mahlow (alle Teltow-Fläming). Einzig die Gemeinde Eichwalde (Dahme-Spreewald) östlich des alten und neuen Flughafens hat deutlich an Arbeitsplätzen verloren, ohne dass die Landesregierung dafür eine Erklärung hat. Im Norden des Landkreises Dahme-Spreewald wird die Arbeitslosigkeit für das vergangene Jahr mit 5,7 Prozent angegeben. Der Norden von Teltow-Fläming verzeichnete eine Quote von 5,0 Prozent, während die Arbeitslosigkeit im Landesdurchschnitt teilweise mehr als doppelt so hoch ist. Auch die Einwohnerzahl in der Region rund um Schönfeld wächst weiter.
Aus den Anliegergemeinden war in den vergangenen Monaten immer wieder gemeldet worden, dass die mehrfache Verschiebung der Flughafeneröffnung weitere Ansiedlungen vor allem von Dienstleistungs- und Logistikunternehmen beeinträchtige. Längst erwartete Investitionen seien vertagt worden. Trotzdem zählen die Kommunen der Region zu den einnahmestärksten im Land. Schönefeld gehört zu den sogenannten abundanten Gemeinden, die ohne Schlüsselzuweisungen des Landes auszukommen haben und von ihren Steuereinnahmen einen Teil abführen müssen. Eine Klage von Schönefeld gegen diese sogenannte Reichensteuer ist vor dem Landesverfassungsgericht in Potsdam anhängig.
http://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1144488/
Unfallbilanz des Pannen-Airports Tote und viele Verletzte auf BER-Baustelle
Die Pannenserie am neuen Hauptstadtflughafen BER setzt sich auch bei den Arbeitsunfällen fort. Mehrere Tote sind bereits zu beklagen, Dutzende Arbeiter wurden bisher teils schwer verletzt.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/2801842/tote-und-viele-verletzte-auf-ber-baustelle.html
Radtouren in Brandenburg: BER Flughafen Berlin-Brandenburg: Auf der Suche nach der Fahrradanbindung
BER Flughafen: Auf der Suche nach der Fahrradanbindung
Am BER Airport scheint alles schief gegangen zu sein. Über eine ernstzunehmende Fahrradanbindung diskutiert niemand. Eine angebliche 24-Kilometer-Rollbahn für Fahrradfahrer rund um den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg ist ein schöner Traum. Am Sonntag, 5. Mai 2013 verrät Benno Koch was am BER wirklich geht – auf einer ganz leicht abenteuerlichen Radtour im märkischen Fahrradfrühling.
Der neue Flughafen hat es in sich. Bauvorhaben dieser Größenordnung sind nicht leicht zu managen. Doch während Probleme zum Beispiel der direkten und schnellen Bahnanbindung immerhin rechtzeitig diskutiert und bis heute offenbar bereits gut gelöst sind, fehlt für andere Verkehrsmittel nach wie vor die Vorstellungskraft. Wer mit dem Fahrrad in diesen Tagen legal vom Berliner Mauerweg zum BER-Terminal fahren möchte, steht bereits kurz hinter dem alten Terminal Schönefeld vor den ersten Fahrradverbotsschildern. Einen Radweg oder eine Fahrradwegweisung gibt es nicht.
http://www.benno-koch.de/article13510_radtouren_in_brandenburg_ber_flughafen_berlin-brandenburg_auf_der_suche_nach_der_fahrradanbindung2
Wiener Flughafen: Österreichs Steuerzahler müssen bluten
Das neue Flughafenterminal Check-in 3, früher Skylink genannt, ist Österreichs größter Bauskandal. Abschreibungen durch Misswirtschaft beim Terminal-Bau werden die Bilanzen des Wiener Flughafens noch lange belasten.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/05/wiener-flughafen-oesterreichs-steuerzahler-muessen-bluten/
Tiefere Starts in Frankfurt: Mainzer Professor fordert Ablösung des Lufthansa-Vorstands
Die Ankündigung der Lufthansa, ab 1. Juni am Frankfurter Flughafen flacher zu starten, sorgt für heftige Proteste in der Region. Der Mainzer Professor Thomas Münzel, Vorstandsmitglied der Stiftung Mainzer Herz und Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsregion Rheinhessen, forderte die sofortige Ablösung des Lufthansa-Vorstandes.
http://www.main-spitze.de/region/rhein-main/meldungen/13045697.htm
Zwei Beinahezusammenstösse in Zürichs Luftraum
Innerhalb kurzer Zeit kam es in der Nähe des Flughafens Zürich zu zwei gefährlichen Annäherungen zwischen Passagierfliegern. Das zuständige Bundesamt ermittelt.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Zwei-Beinahezusammenstoesse-in-Zuerichs-Luftraum/story/15667038
Neuester Flughafen verharrt im Dornröschenschlaf
Auf Deutschlands jüngstem Flughafen Kassel-Calden bleibt es ruhig. Einen Monat nach der Eröffnung mussten erneut Flüge gestrichen werden. Passagiere sind sauer, Anwohner freut’s.
http://web.de/magazine/reise/deutschland/17395490-neuester-flughafen-verharrt-dornroeschenschlaf.html
Fraport geht bei Istanbuler Mega-Flughafen leer aus
http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE94205J20130503
Fluglärm-Initiative im Bundesrat gescheitert
Eine Fluglärm-Initiative Hessens ist am Freitag im Bundesrat zunächst gescheitert. Für die Rücküberweisung des Antrags in den Verkehrsausschuss machte die schwarz-gelbe Regierung in Wiesbaden die „Verweigerungshaltung“ der rot-grün regierten Bundesländer verantwortlich.
Eine Fluglärm-Initiative Hessens ist am Freitag im Bundesrat zunächst gescheitert. Für die Rücküberweisung des Antrags in den Verkehrsausschuss machte die schwarz-gelbe Regierung in Wiesbaden die „Verweigerungshaltung“ der rot-grün regierten Bundesländer verantwortlich. Insbesondere Rheinland-Pfalz sei daran schuld, erklärten der Minister für Bundesangelegenheiten, Michael Boddenberg (CDU), und Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP).
Im Vorgehen gegen den Fluglärm in der Länderkammer sind Wiesbaden und Mainz seit Monaten zerstritten. Das von den Grünen geführte rheinland-pfälzische Umweltministerium hatte für eine gemeinsame Initiative eine Nachtruhe zwischen 22.00 bis 06.00 Uhr zur Bedingung gemacht. Für den Frankfurter Flughafen gilt aber ein Nachtflugverbot von 23.00 bis 05.00 Uhr. Daran hält Hessen auch fest.
Rentsch bedauerte am Freitag erneut, dass ein von ihm angebotener Kompromiss nicht zustande gekommen sei. Bei einer Einigung über die Grenzen für das Nachtflugverbot wollte Hessen den Bürgern mehr Mitsprache bei der Festlegung von Flugrouten einräumen, wie Rheinland-Pfalz und Brandenburg ebenfalls fordern.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen-fluglaerm-initiative-im-bundesrat-gescheitert-12171293.html
Und ewig grüßt Sperenberg
Wo Kritiker des BER noch immer eine Alternative zu Schönefeld sehen, fliegen heute nur Adler
Dort, wo zu Zeiten der DDR russische Militärflieger in Richtung Osten abhoben, schleichen heute zwei Füchse umher. Ihr Winterfell haben sie abgeworfen, doch ihr Schweif ist noch sehr buschig. Angst vor den Menschen haben sie kaum. Denn sie werden hier nur selten gestört. Besucher dürfen ohne Genehmigung nicht auf den ehemaligen Militärflugplatz Sperenberg. Das Gelände ist nicht sicher. Noch immer liegen Blindgänger und Munition in Wiesen und Wäldern verstreut. Es sind die Überreste des Zweiten Weltkriegs. Sie werden nur langsam aus dem märkischen Boden entfernt.
Nach einer Weile verschwinden die Füchse in den Büschen. Gleichzeitig schwingt sich ein Seeadler empor und fliegt seitlich der Startbahn entlang. Sein braunes Gefieder spannt sich einen Meter breit. Ganz langsam heben und senken sich die Flügel. Dann entschwindet er über den Wipfeln der Bäume. Es ist still, nichts rührt sich mehr, außer den wilden Gräsern im Wind.
Es ist eine der ganz großen Eigentümlichkeiten im Berliner Flughafendrama, dass ausgerechnet dieser verlassene Ort heute vielen wie ein Wunschtraum erscheint. Noch immer taucht der Name Sperenberg in der Diskussion um den richtigen Standort für den neuen Hauptstadt-Airport BER auf. Anwohner rund um den Flughafen Schönefeld glauben beharrlich, dass der BER irgendwann noch dorthin verlegt wird. Dafür suchen sie in alten Akten nach Verfahrensfehlern und führen Kämpfe vor Gericht.
Der Flugplatz Sperenberg ist ein Ort, den es mehr in der Fantasie als in der Realität gibt. Man findet ihn auf der Karte, aber man darf ihn nicht betreten, er hat keine Funktion. Es gibt keinen Plan der brandenburgischen Landesregierung, was mit ihm geschehen soll. Sperenberg gibt es vor allem in den Köpfen der Anwohner rund um den Flughafen Schönefeld, die glauben, wäre der BER dort gebaut worden, wäre alles besser.
Kurz nach der Wende lag der ehemalige Militärflugplatz Sperenberg für West-Berliner „in Sibirien“. So spotteten viele jedenfalls, als Politiker Anfang der 90er-Jahre nach einem Standort für den Hauptstadtflughafen suchten. Heute fällt es schwer, aber irgendwie kann man die Haltung von damals auch nachvollziehen. Wenn man sich vorstellt, man hätte von einer Altbauwohnung an der Fasanenstraße aus auf die Landkarte geblickt und im Süden Berlins nach dem früheren Flugplatz der Sowjets gesucht. Rund 60Kilometer südlich wurde man fündig. Mehrere Seen waren eingezeichnet und viel Wald. Einen größeren Ort gab es nicht. Von Rehagen und Wunsdorf hatte kaum einer gehört. Von Berlin aus führen nur holprige Dorfpisten dorthin. Den Standort eines Hauptstadt-Airports hatten sich viele anders vorgestellt.
Chance für die Zukunft
Um Sperenberg ranken sich viele Mythen. Auch weil das ganze Gelände umzäunt, die Zufahrt durch ein Tor versperrt ist. Was sich dahinter verbirgt, wissen meist nicht einmal die gut 1600 Bewohner im nahen Sperenberg. Bis 1994 waren russische Soldaten hier stationiert. Sie hatten sich ihre eigene Welt mit Schule, Kino und Wohnhäusern aufgebaut. In das Dorf kamen sie so gut wie nie. Nur manchmal hätten sie sich vom Gelände geschlichen, um mit einem Kanister Bier in der Kneipe zu kaufen, erzählt eine Frau. Als sie abzogen, nahmen sie mit, was sie transportieren konnten. Zurück blieben nur die Gebäude, die nun verfallen.
Immer noch gibt es die drei Start- und Landebahnen. Für den Flugverkehr genutzt wurden nur die beiden äußeren. Fast 2,7 Kilometer ist die nördliche Bahn lang. Sie besteht aus großen Betonplatten. In Sperenberg bekommt man ein Gefühl dafür, was für ein Abenteuer Fliegen früher gewesen sein muss. Zwischen den Platten bohren sich Gräser ihren Weg nach oben. Dass ein poppig bemaltes Flugzeug von Ryanair oder Air Berlin, Zeugen des Massentourismus, auf so einer Bahn landet, kann man sich kaum vorstellen.
Vor Kurzem sorgte Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) für Aufregung, als er sinnierte, ob man nicht in 30 Jahren nach Sperenberg ausweichen müsste, da der BER dann wohl zu klein sei. Vor 18 Jahren fiel die Entscheidung für Schönefeld. Im vergangenen Jahr bemerkten die Bauherren, dass die Brandschutzanlage nicht funktioniert. Dass der BER vor 2015 komplett in Betrieb geht, damit rechnet kaum einer. Stolpe hat daher völlig recht, wenn er im Zusammenhang mit dem Hauptstadtflughafen in Dekaden rechnet.
Sperenberg selbst dürfte dann noch mehr von der Natur vereinnahmt sein. In den gelb und grau gestrichenen Wohnhäusern, wo die rund 6000 Soldaten mit Familien untergebracht waren, gibt es keine einzige Fensterscheibe mehr. Die Scherben liegen zum Teil noch in den Räumen. In der Schule, einem mehrstöckigen Gebäude, ist die Deckenverkleidung lose. Weiße Platten hängen herunter. Es wirkt unheimlich, denn gleichzeitig lächelt eine rotbackige Fee unter einem Regenbogen von der Wand. Sonst gibt es keinen Hinweis darauf, dass hier einmal Kinder gelernt haben, dass Soldaten in den Häusern nebenan Väter waren und mit ihren Familien gegessen haben. Genau das macht die eigentümliche Stimmung in Sperenberg aus. Es ist diese Mischung aus Dingen, die der Natur trotzen, aber in dieser verlassenen Umgebung so fehl am Platz wirken. Zeit und Verfall haben dem Ort seine Normalität geraubt. Sich hier den BER vorzustellen braucht wirklich Fantasie.
Bis 2009 gehörte der Flugplatz dem Bund, seither ist er Eigentum des Landes Brandenburg. Sieht man die Sache positiv, ist Sperenberg eine Option, eine Chance für die Zukunft. Derzeit kostet der Flugplatz nur Geld. Brandenburg zahlt Grundsteuer für das 3200 Hektar große Areal, dazu kommt eine Wasser- und Bodenabgabe. Rund 30.000 Euro dürften das laut der zuständigen Behörde pro Jahr sein. Was soll man mit so einem Gelände anfangen? Führungen könnte das Land anbieten. Ein Heimatmuseum soll daran Interesse haben. Filme könnte man hier drehen. Oder eben Flugzeuge starten und landen lassen.
Angst vor Umweltschützern
Das wäre die Zukunft gewesen: Anfang der 90er-Jahre schnitt Sperenberg bei der Standortsuche für den Airport besser ab als Schönefeld. Im dünn besiedelten Gebiet hätte man den Flughafen Tag und Nacht betreiben können. Per Schnellzug wie dem Transrapid hätte man die Passagiere mindestens so schnell ins Zentrum Berlins befördert wie mit der S-Bahn von Schönefeld. Doch als die Fusion von Brandenburg und Berlin 1996 scheiterte, hatte Sperenberg keine Chance mehr. Berlin fürchtete um Betriebsansiedlungen und Arbeitsplätze, die rund um den Großflughafen entstehen würden. Zudem wollte oder konnte keiner der Gesellschafter die Schnellzugstrecke finanzieren. Sie entschieden sich daher für Schönefeld.
Was folgte, ist bekannt. Der BER hat die Wirtschaft in der Region längst nicht so angeschoben wie erhofft. Mit Diepensee musste ein ganzes Dorf umgesiedelt werden. Bis heute sind Klagen anhängig. Der Lärmschutz kostet die Flughafengesellschaft das Dreifache der anfangs geschätzten knapp 200 Millionen Euro.
Nun ist völlig unklar, welche Probleme sich in Sperenberg aufgetan hätten. Die Sowjets waren nicht zimperlich, wenn Treibstoff in den Boden lief. Eine gründliche Bodenuntersuchung gab es nie. Das größte Problem wäre laut einem vertraulichen Vermerk der Berliner Senatskanzlei aus dem Jahr 1995 aber genau das, was Sperenberg so besonders macht: die Tiere und Pflanzen. In dem Dokument, welches auch dem damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) vorlag, steht, dass „die Naturschutzprobleme am Standort Sperenberg die Durchsetzbarkeit eines Flughafenprojekts deutlich mehr“ behinderten als „die Lärmschutzfragen und das Erfordernis von Umsiedlungen am Standort Schönefeld“. Vereinfacht gesagt, fürchteten die Politiker Proteste der Umweltschützer in Sperenberg wohl mehr als den Zorn der Schönefeld-Anwohner.
Die Füchse, Hasen, Rehe in Sperenberg freut es. Der Flugplatz ist von Buchenwald umgeben. Zehntausende Bäume hätten abgeholzt werden müssen, wäre dort ein internationaler Großflughafen entstanden. Nun erobert die Natur die Betonpisten und Gebäude zurück.
Weitere Fotos, Videos und 360-Grad-Aufnahmen von dem Ortsbesuch auf www.morgenpost.de/sperenberg
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article115883077/Und-ewig-gruesst-Sperenberg.html
http://www.morgenpost.de/flughafen-berlin-brandenburg/article115630274/Und-ewig-gruesst-Sperenberg.html
Umweltbundesamt | Pressemitteilung 19/2013
Wie sieht die neue Mobilität aus?
Gesünder und billiger: Kombiangebote im Verkehr
Der ökologische Umbau unserer Mobilitäts- und Verkehrssysteme zahlt sich sowohl für den Einzelnen als auch für die Volkswirtschaft aus. Anhand neuer Studien plädiert das Umweltbundesamt (UBA) dafür, Auto-, Bus-, Bahn- und Radangebote stärker als bisher miteinander zu kombinieren, Verkehrsflüsse stärker zu steuern sowie den Radverkehr auszubauen. Die Studien zeigen außerdem: nachhaltige Mobilität nützt nicht nur Umwelt und Klima, sondern sie steigert auch Wirtschaftskraft und Beschäftigung. Regelmäßiges Zufußgehen, Radfahren sowie Nutzung von ÖPNV und Bahn spart bares Geld. Uwe Brendle, Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamtes: „Für die Senkung von Treibhausgas- und Schadstoffemissionen reicht es nicht, Autos technisch effizienter zu machen. Mindestens genauso wichtig ist der Ausbau des Rad-und Fußverkehrs sowie ein leistungsfähiges Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln.“
Weitere Informationen und Links:
Die Studie „Wirtschaftliche Aspekte nichttechnischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr“ untersuchte 5 Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr und deren ökonomische Auswirkungen. Dargestellt werden die Auswirkungen der Maßnahmen auf Bruttoinlandsprodukt, Beschäftigung und Investitionen sowie deren gesamtwirtschaftlicher Nutzen und deren Folgerungen für die jeweiligen Verkehrsträger.
Link zur Studie: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4440.html;
In der Studie „Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz“ wurden anhand von Modellrechnungen Minderungspotenziale zu Treibhausgasen und Schadstoffemissionen dargestellt. Aufbauend auf diesen Modellrechnungen hat die TU Dresden Szenarien entwickelt und deren Minderungspotentiale angegeben.
Link zur Studie: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4451.html;
Broschüre Daten zum Verkehr: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4364.html
Lobby Control
Mehrere Wall-Street-Unternehmen zahlen ihren Angestellten hohe Boni, wenn diese in die Politik wechseln. Das berichtet die US-amerikanische Organisation Project on Government Oversight (Pogo). In die Diskussion kam diese fragwürdige Praxis in den USA, nachdem der neue US-Finanzminister Jack Lew eine Millionen-Dollar Zahlung von seinem früheren Arbeitgeber, der Citigroup, erhalten hatte.
http://www.lobbycontrol.de/2013/04/fragwurdige-praxis-goldman-sachs-co-belohnen-seitenwechsler/
Wahlprogramm: Steuerkonzept der Grünen trifft Mittelschicht
Das Steuerkonzept der Grünen sorgt für Diskussionen: Der Handwerksverband bezeichnet es als Wachstumsbremse, der Steuerzahlerbund hält das Konzept gar für verfassungswidrig. Steuererhöhungen drohen außerdem nicht nur den Reichen, sondern bereits der Mittelschicht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/steuerkonzept-der-gruenen-trifft-mittelschicht-a-897074.html
So ticken Banker…
Der deutsche Autor und Filmregisseur Andres Veiel spricht über die Hybris der Banker, das Spiel um Anerkennung, die Auslöser der Finanzkrise und wie all das zu verhindern gewesen wäre: Nämlich durch Zivilcourage.
Andres Veiel hat 1.400 Seiten Interviews mit Bankern zu einem Theaterstück verarbeitet, das derzeit mit großem Erfolg in Stuttgart und Berlin läuft und im Herbst in Salzburg aufgeführt wird. „Die Politik hat die Brände mit gelegt“, sagt Veiel Im FORMAT-Interview. Und: „Mit einer eigenen Meinung macht in einer Bank keine Karriere.“
http://www.format.at/articles/1318/931/357679/so-banker
ROTE LINIEN
Die Blutlinie für den Syrien-Krieg
http://www.rationalgalerie.de/archiv/index_1_687.html
DIW: Banken sollen pleite gehen
DIW: „Auch fünf Jahre nach Beginn der Finanzkrise gelten viele europäische Banken als too big to fail. Die Sicherheit, dass in einer Notlage der Staat eingreifen muss, verleitet jedoch zu riskanten Anlage- und Wachstumsstrategien und schürt so die Gefahr neuer Finanzkrisen“
http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/12846-diw-banken-sollen-pleite-gehen
Farage: Gewaltsame Revolution in EU
NIgel Farage sieht schwarz für die Zukunft von EU und Euro: „Es wird eine flächendeckende, gewaltsame Revolution geben.“ – „Hollande ist die Nr.1 unter den Idioten, die ein Land regieren“.
http://www.mmnews.de/index.php/politik/12844-farage-gewaltsame-revolution-in-eu
Lebensmittel: Wie Monsanto heimlich die EU unterwandert
Was die Europäer essen, dürfte in Zukunft entscheidend vom Saatgut-Konzern Monsanto bestimmt werden. In Brüssel hat sich Monsanto bereits tief in den EU-Strukturen festgesetzt. Das Unternehmen entsendet gemeinsam mit anderen Industrie-Vertretern hochrangige Mitarbeiter in die EU-Gremien, und erstellt die wissenschaftlichen Studien für neue Getreide-Sorten gleich selbst. Den Bürgern bleiben die Vorgänge verborgen – bis es womöglich zu spät ist.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/01/lebensmittel-wie-monsanto-heimlich-die-eu-unterwandert/
EU-Kommission erwägt Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung
Eine neu einberufene Expertengruppe soll die EU-Kommission in Bezug auf eine Überarbeitung und eventuelle Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung beraten. Dies wurde vor gut einer Woche beschlossen. Dieser Schritt sei notwendig, weil sich die Umsetzung der Richtlinie als „uneinheitlich“ erwiesen habe, heißt es in dem von EU-Kommissarin Cecilia Malmström gezeichneten Beschlusspapier.
http://www.gulli.com/news/21384-eu-kommission-erwaegt-ausweitung-der-vorratsdatenspeicherung-2013-04-27
Lobbyismus in Brüssel: Dinner mit EU-Politikern für 2.500 Euro pro Tisch
Ehemalige EU-Parlamentarier versprechen zahlungskräftigen Unternehmen die Kontaktaufnahme mit ihren aktiven Kollegen. Kritiker orten einen Verstoß gegen den Verhaltenskodex für EU-Abgeordnete.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/04/lobbyismus-in-bruessel-dinner-mit-eu-politikern-fuer-2-500-euro-pro-tisch/
Top-Beamte in Brüssel verdienen mehr als Angela Merkel
Die Beamten der EU-Institutionen drohen erneut mit Streik. Der Bund der Steuerzahler bezeichnet dies als „dreist“ und „unglaubwürdig“. Die geplanten Änderungen im Beamten-Dienstrecht seien zumutbar, viele Beamte seien Top-Verdiener und zahlen kaum Steuern.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/03/steuerzahler-bund-top-verdiener-in-bruessel-verdienen-mehr-als-angela-merkel/
SATIRE
Der brachliegende Hauptstadtflughafen BER sollte dringend sparen. Potenzial dafür wäre ausreichend vorhanden.
http://www.taz.de/Die-Wahrheit/!115327/
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