Berlin, 3. Mai 2013 – Mit sofortiger Wirkung haben 14 Unternehmen aus dem Berliner Südosten ihren Austritt aus der Industrie- und Handelkammer zu Berlin (IHK) erklärt.
In ihrem Kündigungsschreiben erläutert die Interessengemeinschaft der IHK-Aussteiger Berlin ihren Schritt mit der ablehnenden Haltung der Kammer gegenüber dem Nachtflugverbot am BER.
Die Verlärmung Südostberlins bringe für die Unternehmen Standortnachteile mit sich. Dies gelte in besonderem Maße für die Rekrutierung und Bindung hochqualifizierter Fachkräfte:
„Erfolgreiche Unternehmen benötigen begehrte Fachleute und müssen diesen auch etwas bieten. Da Fachleute auch Familien haben, entscheidet in zunehmenden Maße die Wohn- und Lebensqualität im Arbeitsumfeld die Entscheidung für eine Arbeitsplatzwahl mit. Ein Wohnumfeld in der Nähe eines Flughafens mit den Lärm- und Schadstoffbelastungen und den daraus resultierenden bekannten Gesundheitsgefährdungen ist hierbei kein Anreiz.“ Den Unternehmen werde so „die wirtschaftliche Basis und grundlegende Entwicklugnsmöglichkeiten entzogen“.
Mit ihrer Pro-BER-Haltung vertrete die IHK „kurzsichtige und kurzfristige Kapitalinteressen“ und gefährde die langfristige Entwicklung der Region“.
Angesichts einer wissenschaftlich nachgewiesenen erhöhten Mortalitätsquote im Umfeld von Flughäfen können die unterzeichnenden Unternehmen eine weitere IHK-Mitgliedschaft nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren. Die Interessenvertretung verlangt deshalb die Bestätigung des Austritts oder alternativ die Rücknahme der IHK-Erklärung zum Nachtflugverbot.
Seitens der IHK liegt noch keine Reaktion auf das Schreiben vor.
In der IHK-organisierte Unternehmen, die durch den BER wirtschaftlichen Schaden erleiden, sind eingeladen, der Interessengemeinschaft beizutreten.
Die Austrittserklärung wird zur 97. Montagsdemo gegen Fluglärm am 6. Mai um 19 Uhr auf dem Marktplatz Friedrichshagen vorgestellt.
Pressekontakt/ Kontakt für ausstiegswillige Unternehmen:
INTERESSENVERTRETUNG DER IHK AUSSTEIGER BERLIN
MÜGGELSEEDAMM 216 | 12587 BERLIN
eMail: tob_ap(at)me.com
Presseteam Friedrichshagener Bürgerinitiative
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Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI)
Projektgruppe des Bürgervereins Friedrichshagen e. V.
Bölschestraße 44
12587 Berlin
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Artikel in der Morgenpost, 4.5.2013
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