Ein­la­dung zum 167. Mon­tags­pro­test +++ Ter­mi­ne, Aktio­nen +++ Pres­se­schau & Co.

Lie­be Mit­strei­ter und Sympathisanten,morgen tref­fen wir uns zum 167.Mal auf dem Markt­platz in Fried­richs­ha­gen, um gemein­sam gegen das Skan­dal­pro­jekt B€R zu protestieren.

Auch wenn wir einen lan­gen Atem haben müs­sen, ist und bleibt es wich­tig, den Pro­test in unter­schied­li­cher Art und Wei­se auf­recht zu hal­ten, gera­de auch jetzt im Vor­feld zu den Bran­den­bur­ger Wahlen.
Wir wer­den auf dem Markt­platz wie­der über die aktu­el­len Mel­dun­gen zum B€R und die anste­hen­den Ter­mi­ne und Aktio­nen infor­mie­ren. Rede­bei­trä­ge und Dis­kus­sio­nen sind wie immer gewünscht….
Vor­ab aber der News­let­ter zum Wochenbeginn….
 
 
PRESSEMITTEILUNGEN – INFORMATIONSKAMPAGNE ZUM B€R-DESASTER

GEMEINSAME PRESSERKLÄRUNG
vom Mon­tag, 01. Sep­tem­ber 2014
Akti­ons­bünd­nis für ein lebens­wer­tes Berlin-Brandenburg (ABB), Bünd­nis Süd­Ost gegen Fluglärm(BüSO), Bür­ger für Ber­lin und Bran­den­burg TV (BBBTV), Bür­ger­ver­ein Brandenburg-Berlin e.V. (BVBB) und Schutz­ge­mein­schaft Umland­ge­mein­den Flug­ha­fen Schö­ne­feld e.V. star­ten gemein­sa­me BER-Informationskampagne


Gemein­sa­me Presseerklärung
vom 05.09.
Wahl­hea­ring „BER – Mil­li­ar­den­de­sas­ter für Land und Leu­te: wie wei­ter?“ wegen Feig­heit vor dem Wäh­ler abgesagt
Spit­zen­kan­di­da­ten der im Land­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en drü­cken sich

http://www.bvbb-ev.de/index.php/pressemitteilungen-als-liste/1229-wahlhearing-ber-milliardendesaster-fuer-land-und-leute-wie-weiter-wegen-feigheit-vor-dem-waehler-abge­sagt

TERMINE

11. Sep­tem­ber 2014, Ort: Bran­den­bur­ger Tor, Pots­dam (Open Air)Uhrzeit: 18.30 Uhr

Die Land­tags­wahl ist zum Grei­fen nahe! Vie­le Bür­ger ent­schei­den sich erst in den letz­ten Tagen vor der Wahl. Dar­um lasst uns ein deut­li­ches Zei­chen set­zen vor den Augen der Öffent­lich­keit wenn der soge­nann­te Lan­des­va­ter in Pots­dam anläss­lich der Land­tags­wahl erscheint, um sei­nen Plan für Bran­den­burg auch dort zu ver­kün­den.  Das wird garan­tiert nicht ohne die Auf­merk­sam­keit der Medi­en gesche­hen. Im Plan des Dr. Woid­ke für Bran­den­burg kei­ne Sil­be wie er und sei­ne SPD das Desas­ter BER, dass ja nun mal ganz Bran­den­burg eine Bür­de ist, in den Griff bekom­men will.
Nach dem 14.09.2014 müs­sen deut­li­che Ver­än­de­run­gen in den amt­li­chen End­ergeb­nis­sen, min­des­tens bei den Wahl­krei­sen im BER-Umfeld, zu fin­den sein. Zei­chen set­zen durch „Wahr­ge­nom­men wer­den“ ! Zei­chen set­zen, die die Wäh­ler kurz vor der Wahl durch Bericht­erstat­tung und Wahr­neh­men in Pots­dam am 11. Sep­tem­ber noch mal zum Nach­den­ken anregen.
http://www.xn--bndnissdost-thbg.de/2014/09/auf-zum-ministerpraesidenten-woidke/
 
“Deutsch­land im Stau”: Ein­la­dung zur Buchvorstellung
Gün­ter Ede­rer, TV-Produzent und einer der am meis­ten aus­ge­zeich­ne­te Wirt­schafts­jour­na­lis­ten Deuschlands
Am Sonn­abend, dem 13. Sep­tem­ber 2014, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort:
“Grü­ne Pas­sa­ge” in Blan­ken­fel­de (Bran­den­bur­ger Platz 35),
15827 Blan­ken­fel­de, 5 Minu­ten vom S-Bahnhof Blankenfelde
 
 
21.09.2014:  16:00 bis 22:00 Uhr:
MAL SCHNELL DIE WELT RETTEN – GLOBALE KLIMA-DEMO
Gemein­sa­me Akti­on der Bür­ger­initia­ti­ven geplant, um auf die Schäd­lich­keit (für Mensch und Umwelt) eines unkon­trol­liert wach­sen­den Luft­ver­kehrs hin­zu­wei­sen  => hier­zu gibt es in Kür­ze wei­te­re Infos von uns…,..
POLITIK / ANFRAGEN
Par­tei­en zum BER – Die Wahlprogramme

Bit­te lesen Sie selbst. Bil­den Sie sich ihr eige­nes Urteil und lei­ten Sie bit­te die­se Wahl­pro­gramm­pas­sa­gen an ande­re Wäh­ler wei­ter von denen Sie anneh­men es könn­te sie inter­es­sie­ren. http://www.xn--bndnissdost-thbg.de/wp-content/uploads/2014/08/Parteien-zum-BER-Die-Wahlprogramme.pdf

 

 

22.08.2014 Ant­wort der Bundesregierung

auf die Klei­ne Anfra­ge der Abge­ord­ne­ten Ste­phan Kühn (Dres­den), Oli­ver Kri­scher, Annalena
Baer­bock, wei­te­rer Abge­ord­ne­ter und der Frak­ti­on der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
betreffend
„Aktu­el­ler Stand zum Bau des Flug­ha­fens Ber­lin Brandenburg“
(im Anhang)#
Schrift­li­che Anfrage
des Abge­ord­ne­ten Harald Moritz (GRÜNE)
vom 05. August 2014 (Ein­gang beim Abge­ord­ne­ten­haus am 06. August 2014) und Antwort
Grund­stücks­ent­wick­lung für den Flug­ha­fen BER
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-14339.pdf

Wahl­pro­gram­me in Bran­den­burg zum The­ma BER – Kom­pri­mier­te Zusammenfassung
http://www.bündnissüdost.de/wp-content/uploads/2014/08/Parteien-zum-BER-Die-Wahlprogramme.pdf

Der Coup der Frei­en Wäh­ler zur Landtagswahl
Holt BER-Rebell Chris­toph Schul­ze sei­nen Wahl­kreis, sind Bran­den­burgs Bür­ger­initia­ti­ven im Landtag
Pots­dam – Nie­mand hat­te sie für die Brandenburg-Wahl auf der Rech­nung: Doch plötz­lich haben die Frei­en Wäh­ler, die lan­des­weit immer­hin 110 Grup­pie­run­gen und Bür­ger­initia­ti­ven – dar­un­ter vier­zig gegen den Haupt­stadt­flug­ha­fen BER – ver­tre­ten, eine rea­le und gute Chan­ce auf den Ein­zug in den Land­tag. Und zwar über einen Tür­öff­ner, einen Umweg – und eine bis­lang unbe­ach­te­te Klau­sel im Wahlgesetz.
Nach einer am Frei­tag in Pots­dam vor­ge­stell­ten aktu­el­len Mei­nungs­um­fra­ge wird Freie-Wähler-Spitzenkandidat Chris­toph Schul­ze, seit 1990 Abge­ord­ne­ter im Land­tag und aus Pro­test gegen die rot-rote Flug­ha­fen­po­li­tik aus der SPD aus­ge­tre­ten, mit hoher Wahr­schein­lich­keit wie­der das Direkt­man­dat im Wahl­kreis 25 in Teltow-Fläming gewin­nen. Für eine Grup­pie­rung aber, die das schafft, gilt nach Arti­kel 3 des bran­den­bur­gi­schen Wahl­ge­set­zes nicht die Fünf-Prozent-Hürde. Das bestä­tig­te das Büro des Lan­des­wahl­lei­ters auf PNN-Anfrage.
Auf Bun­des­ebe­ne gibt es eine ähn­li­che Klau­sel, aller­dings sind für den Bun­des­tag drei gewon­ne­ne Direkt­man­da­te nötig, wovon frü­her die PDS pro­fi­tier­te. Die Kon­se­quenz wäre, dass die Zeit­stim­men für die auf Lis­te 7 antre­ten­den BVB/Freie Wäh­ler anteil­mä­ßig zu Man­da­ten füh­ren, eins je 1,1 Prozent.
Es wäre ein Über­ra­schungs­coup, eine Pre­mie­re in der Geschich­te des Lan­des. Im Gegen­satz zur FDP haben die Frei­en Wäh­ler plötz­lich einen kla­ren Argumentations-Vorteil bei den Wäh­lern. „Die Zweit­stim­men für Freie Wäh­ler sind also nicht ver­schenkt“, erklär­te Freie-Wähler-Landeschef Peter Vida. Ziel sei­en vier Land­tags­man­da­te – und damit die Frak­ti­ons­stär­ke. „Wenn wir es schaf­fen, bricht eine neue Epo­che an. Dann haben die Bür­ger­initia­ti­ven ein Sprach­rohr im Land­tag“, sag­te Schul­ze selbst. Er habe zunächst gezö­gert, sei auch nicht für ritu­el­le Selbst­zer­stö­rung zu haben. Aber er ist kla­rer Favo­rit. Den Wahl­kreis hat er seit 1990 immer gewon­nen. Und nach einer Umfra­ge des Insti­tuts INSA liegt Schul­ze auch jetzt mit gro­ßem Abstand vorn.
Befragt wur­den 561 Per­so­nen, was im Wahl­kreis­maß­stab als reprä­sen­ta­tiv gilt. Danach ken­nen ihn 75 Pro­zent der Wäh­ler, jeder Zwei­te kennt kei­nen ande­ren Kan­di­da­ten. Laut Umfra­ge wol­len ihm 42 Pro­zent die Erst­sim­me geben, erst mit 14 Pro­zent folgt ein AfD-Mann, mit 13 Pro­zent der Linke-Kandidat, der Rest zer­split­tet sich. Und selbst vie­le, die mit der Zweit­stim­me SPD, CDU oder Lin­ke wäh­len, wol­len die Erst­stim­me Schul­ze geben.
Die Frei­en Wäh­ler set­zen dar­auf, dass der Coup ihnen für die letz­ten Tage bis zum 14. Sep­tem­ber auch noch einen Schub bei den Zweit­stim­men gibt, wie Vida sag­te. Dass sie kam­pa­gnen­fä­hig und regio­nal ver­an­kert sind, haben sie bereits demons­triert. Bei der Kom­mu­nal­wahl im Früh­jahr waren die Frei­en Wäh­ler in fünf­zehn der acht­zehn Kreis­ta­ge und Stadt­ver­od­ne­ten­ver­samm­lun­gen der gro­ßen Städ­te ein­ge­zo­gen. In Ber­nau (Bar­nim) schaff­ten sie im Streit um Wasser- und Abwas­ser­ge­büh­ren im März die Abwahl des CDU-Bürgermeisters und set­zen in die­ser Legis­la­tur die Alt­an­schlie­ßer­pro­ble­ma­tik auf die Agen­da der Landespolitik.
Zur Land­tags­wahl haben sie Direkt­kan­di­da­ten in 43 von 44 Wahl­krei­sen, sind damit prä­sen­ter etwa als AfD oder Pira­ten. In Elbe-Elster tritt für die Frei­en Wäh­ler Iris Schülz­ke an, die bei der Landrats-Direktwahl die meis­ten Stim­men geholt hat­te, jedoch am nicht erreich­ten Quo­rum geschei­tert war. CDU-Landrat Chris­ti­an Jasch­in­sky war dann im Kreis­tag gewählt worden.
Schul­ze selbst will die letz­ten Tage vor der Land­tags­wahl noch nut­zen. Und er setzt auf sein The­ma: auf den in der Regi­on um den neu­en Flug­ha­fen beson­ders ver­brei­te­ten Frust über den BER und über den Umgang mit dem Volks­be­geh­ren für ein stren­ge­res Nacht­flug­ver­bot. Für 5 000 Euro aus der eige­nen Tasche hat er jetzt 10 000 Bro­schü­ren zum BER-Desaster dru­cken las­sen, in denen er unter Ver­weis auf 19 von SPD, Lin­ken und teils von der CDU im Land­tag abge­lehn­te Anträ­ge zum Nacht­flug­ver­bot, Schall­schutz und Gesund­heits­schutz den Vor­wurf erhebt, die Anwoh­ner des Flug­ha­fens „ver­schau­kelt“ zu haben.
Eigent­lich hat­te er sich aus der Poli­tik ver­ab­schie­det, sag­te Schul­ze zu sei­nen Beweg­grün­den. Doch dann sei­en die Flughafen-Bürgerinitiativen auf ihn zuge­kom­men, ob er als Zug­pferd zur Ver­fü­gung ste­he. Für die wol­le er nun, „so ähn­lich wie beim Ski­fah­ren eine Spur in den Land­tag“ legen. Schul­ze ist aber lan­ge genug im poli­ti­schen Geschäft, um zu wis­sen, dass es immer noch schief­ge­hen kann. „Wenn es nicht klappt, wäre auch das ein Signal“, sag­te er. „In Zukunft wird kein Abge­ord­ne­ter einer Par­tei den Kopf raus­hal­ten, aus der Fraktions- und Par­tei­dis­zi­plin ausscheren.“
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/889367/

SCHALLSCHUTZ

Hart­mut Meh­dorn kämpft gegen wei­te­ren Verzug

BER-Schallschutz kommt nur lang­sam voran
Wett­lauf gegen die Zeit am neu­en Haupt­stadt­flug­ha­fen: Für eine Nordbahn-Sanierung brau­chen die Anwoh­ner bis Monats­en­de Schall­schutz­be­schei­de. Weni­ger als die Hälf­te ist bis­her geschafft. Die Vor­aus­set­zun­gen für die Sanie­rung sind dem­nach nicht erfüllt, so die Luftfahrtbehörde.
Schönefeld.
Am geplan­ten Haupt­stadt­flug­ha­fen BER in Schö­ne­feld (Dahme-Spreewald) kämpft Geschäfts­füh­rer Hart­mut Meh­dorn um die geplan­te Sanie­rung der nörd­li­chen Start- und Lan­de­bahn. Schafft er es nicht, bis Monats­en­de 4300 Haus­hal­ten Schall­schutz zu bewil­li­gen, muss das für nächs­tes Früh­jahr geplan­te Vor­ha­ben mög­li­cher­wei­se ein wei­te­res Mal ver­scho­ben werden.
„Gegen­wär­tig sind die­se Vor­aus­set­zun­gen noch nicht erfüllt“, teil­te die Gemein­sa­me Obe­re Luft­fahrt­be­hör­de Berlin-Brandenburg auf Anfra­ge mit. Der Flug­ha­fen hat nach eige­nen Anga­ben 1100 soge­nann­te Anspruch­ser­mitt­lun­gen an Anwoh­ner der süd­li­chen Start- und Lan­des­bahn ver­schickt, wei­te­re 500 sei­en unterwegs.
Auf die noch nicht eröff­ne­te Süd­bahn soll der Flug­ver­kehr meh­re­re Mona­te lang aus­wei­chen, wäh­rend die Nord­bahn saniert wird. Die Luft­fahrt­be­hör­de for­dert, dass die Anwoh­ner spä­tes­tens sechs Mona­te zuvor die Anspruch­ser­mitt­lun­gen erhal­ten, mit denen sie dann Hand­wer­ker beauf­tra­gen kön­nen, die ihnen Schall­schutz­fens­ter, Lüf­ter und Däm­mun­gen einbauen.
Noch in der September-Ausgabe der Anwoh­ner­zeit­schrift „BER aktu­ell“ schreibt Meh­dorn: „Für eine höhe­re Erle­di­gungs­quo­te fehl­te bis­her ein­fach die Zeit.“ Meh­dorn macht dafür das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt ver­ant­wort­lich. Das Gericht hat­te 2013 ent­schie­den, dass der Schall­schutz bis dahin zu schwach aus­ge­legt war.
„Den­noch drü­cken wir auf die Tube und hal­ten an dem Ziel fest, bis Ende Sep­tem­ber die Anträ­ge bear­bei­tet zu haben“, ver­si­cher­te Meh­dorn. Sei­ne Leu­te machen tat­säch­lich Tem­po: Mit­te August hat­ten sie erst 400 Beschei­de verschickt.
Damit die Frist gehal­ten wird, muss es aber noch schnel­ler gehen. Die Flug­lärm­kom­mis­si­on beob­ach­tet das auf­merk­sam. «Wir wer­den uns im Novem­ber mit der Fra­ge befas­sen und auch kri­tisch nach­fra­gen», kün­dig­te der Vor­sit­zen­de Ger­hard Stein­jes an.
Der neue Flug­ha­fen über­nimmt als nörd­li­che Start- und Lan­de­bahn die Pis­te des benach­bar­ten alten Schö­ne­fel­der Flug­ha­fens. Sie muss saniert wer­den. Meh­dorn woll­te eigent­lich schon am 1. Juli begin­nen, muss­te das Vor­ha­ben aber wegen der Schallschutz-Auflagen ver­schie­ben. Neu­er Ter­min für die 40 bis 50 Mil­lio­nen Euro teu­ren Arbei­ten ist der 29. März.
Der Schall­schutz bleibt für den Flug­ha­fen eine Groß­bau­stel­le. Nach dem OVG-Urteil muss­te das Pro­gramm in wei­ten Tei­len von vorn begin­nen. Die Kos­ten stie­gen von ursprüng­lich 139 Mil­lio­nen Euro auf vor­aus­sicht­lich 730 Mil­lio­nen Euro. Ins­ge­samt gibt es 25.500 betrof­fe­nen Haus­hal­te, 19.000 haben nach jüngs­ten Zah­len Schall­schutz bean­tragt, 7300 von ihnen haben Anspruch­ser­mitt­lun­gen erhalten.
 
PRESSESCHAU
 
Transeu­ra­si­sche Con­tai­ner­zü­ge als Opti­on zu See-/Lufttransporten
Per Güter­zug soll Fracht dop­pelt so schnell wie auf dem See­weg und nur halb so teu­er im Ver­gleich zur Luft­fracht von Ham­burg nach Chi­na gelan­gen. Bei den in Gegen­rich­tung in der Han­se­stadt ankom­men­den Gütern macht bei End­zie­len in Nord­ame­ri­ka ein Wei­ter­flug viel Sinn.

Die 17 Tage dau­ern­de Fahrt sei „dop­pelt so schnell wie der See­trans­port von Ham­burg nach Chi­na und nur halb so teu­er im Ver­gleich zur Luft­fracht“, beton­te DB-Logistikchef Karl-Friedrich Rausch. Zugleich ver­wies er dar­auf, dass der Bahn­trans­port deut­lich weni­ger CO2-Emissionen ver­ur­sa­che als Schif­fe oder Flugzeuge.

Die Trans­por­te über die eura­si­sche Land­brü­cke sieht Rausch als zuneh­men­de Alter­na­ti­ve zu den inter­kon­ti­nen­ta­len Kombi-Verkehren See/Luft mit Umla­dung der Güter vom Schiff in ein Flug­zeug in den ara­bi­schen Emi­ra­ten. „Die Schie­ne ist hier die güns­ti­ge­re Vari­an­te, spe­zi­ell für Waren von und nach Zentral- oder Ost­chi­na, also bei Stand­or­ten ohne direk­te Seeanbindung“.
….. wei­ter­le­sen unter:
http://www.airliners.de/transeurasische-containerzuege-als-option-zu-see–lufttransporten/33495
 
„1,5 Mil­lio­nen Men­schen sind betroffen“
Mar­kus Spriß­ler kämpft gegen den Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg (BER) und fühlt sich getäuscht

Inter­view in der TAZ mit Mar­kus Spriß­ler (BI „Unser Großbeeren“).

»Man müß­te eine Stan­ge Dyna­mit drunterlegen«

Gespräch mit Die­ter Fau­len­bach da Cos­ta. Über Feh­ler, die schon bei der Pla­nung des Hauptstadt­flughafens BER gemacht wur­den, und Poli­ti­ker, die nicht über die Legis­la­tur­pe­ri­ode hinausdenken
Die­ter Fau­len­bach da Cos­ta ist diplo­mier­ter Stadt­pla­ner und hat 30 Jah­re Erfah­rung als Flug­ha­fen­pla­ner. Außer­dem trat er bei der Land­tags­wahl 2013 als unab­hän­gi­ger Kan­di­dat für die hes­si­sche Links­par­tei an. Er gehört zu den pro­fi­lier­tes­ten Kri­ti­kern des Bau­pro­jekts »Haupt­stadt­flug­ha­fen BER«. Dabei stellt er nicht Details her­aus, son­dern zieht den Stand­ort gene­rell in Zweifel.

In die­ser Woche hat der Regie­ren­de Bür­ger­meis­ter von Ber­lin Klaus Wowe­reit (SPD) sei­nen Rück­tritt ver­kün­det. Das bedeu­tet auch, daß er sich aus dem Auf­sichts­rat des in Bau befind­li­chen Flug­ha­fens BER zurück­zieht. Wird das Aus­wir­kun­gen auf das Pro­jekt haben?
Als ich gehört habe, daß er den Pos­ten zum 11. Dezem­ber räu­men wird, habe ich mich gefragt, war­um er so lan­ge war­tet und nicht sofort geht und zugleich sei­nen Nach­fol­ger prä­sen­tiert. Nun konn­ten wir vom BER-Geschäftsführer Hart­mut Meh­dorn Ende der Woche hören, daß selbst er nur noch die Ver­ant­wor­tung für einen Betrieb mit 21 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren über­neh­men möch­te. Das sind viel weni­ger als immer behaup­tet. Da wird man schon nach­denk­lich, auch wenn man weiß, daß die nächs­te Auf­sichts­rats­sit­zung am 19. Dezem­ber statt­fin­det, also acht Tage nach dem voll­zo­ge­nen Rücktritt.
Die jetzt genann­ten Män­gel, zäh­le ich schon seit Jah­ren auf: Zu spät, zu klein, zu teuer.
Sie ken­nen alle die­se Män­gel. Dem BER ist mitt­ler­wei­le der Chef­pla­ner abhan­den gekom­men. Euro­pa­weit fin­det sich nie­mand, der die Stel­le beset­zen möch­te. Sie haben jah­re­lan­ge Erfah­rung. Hät­ten Sie nicht Lust, sich die­ser Her­aus­for­de­rung zu stellen?
Ich habe mich nicht um eine Stel­le bewor­ben. Mein Name und mei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on sind bekannt. Eigent­lich müß­te jeder Pla­ner sagen, da ist nichts mehr zu ret­ten. Ich den­ke aber, das ist eine Fehl­ein­schät­zung. Beim Flug­ha­fen BER muß man jetzt end­lich bereit sein, das Unmög­li­che zu den­ken. So weit sind aber lei­der weder die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen noch die Flughafengesellschaft.
Was wäre das Unmögliche?
Man müß­te eine Stan­ge Dyna­mit drun­ter legen, um dadurch mehr Ord­nung zu schaf­fen, als im Ter­mi­nal vor­han­den ist. Natür­lich ist das nur eine Meta­pher. Aber sie weist in die Rich­tung, die ich ein­schla­gen wür­de. Was am BER momen­tan pas­siert, ist der nor­ma­le Wahn­sinn der ziel­lo­sen Feh­ler­be­he­bung. Das Pro­blem ist, daß dabei neue Feh­ler gemacht wer­den. Am Ende wird man sicher weni­ger Män­gel haben, aber es wer­den noch wel­che da sein.
Viel­leicht hat man ein feh­ler­frei­es Ter­mi­nal, das aber nicht funk­tio­nal ist und die Nach­fra­ge nicht bedie­nen kann. Damit mei­ne ich, daß das Ter­mi­nal nicht an das Ver­kehrs­auf­kom­men ange­paßt ist.
Aus Zei­tungs­be­rich­ten wis­sen wir, daß am Flug­ha­fen Tegel wie­der drang­vol­le Enge herrscht und Kof­fer ver­lo­ren­gin­gen. Genau das wird am neu­en BER auch pas­sie­ren, wenn man nicht auf­paßt und die Funk­tio­na­li­tät nicht sicher­stellt. Durch­schnitt­li­chen Betrieb wird man immer abfer­ti­gen kön­nen, aber es kommt auf den Spit­zen­be­trieb an, und des­sen wird man im BER nicht Herr wer­den können.
 
Was bedeu­tet der ange­spro­che­ne Satellitenbetrieb?
Ich erklä­re Ihnen das im Gegen­satz zum Pla­nungs­stand: Der BER ist als Single-Airport-Konzept aus­ge­legt. Das bedeu­tet, daß alle Kun­den gemein­sam abge­fer­tigt wer­den, unab­hän­gig davon, ob sie mit einer Bil­lig­li­nie flie­gen oder viel Geld für ein Erste-Klasse-Ticket bezahlt haben. Dadurch wird der gesam­te Bau sehr teu­er, denn ich muß alle Dienst­leis­tun­gen für alle anbie­ten und auf die Pre­mi­um­kun­den ausrichten.
Ich könn­te mir für Ber­lin durch­aus ein Modell vor­stel­len, daß zum Bei­spiel ähn­lich ange­legt ist wie das in Lon­don. Dort haben Sie ein Flug­ha­fen­sys­tem mit drei oder vier Satel­li­ten­air­ports, auf die die ver­schie­de­nen Seg­men­te ver­teilt wer­den. In die­sem Kon­zept wür­de ich am BER die­je­ni­gen Kun­den abfer­ti­gen, die viel Geld für ein Ticket aus­ge­ben – das sind der­zeit etwa 13 Mil­lio­nen, wenn sie so wol­len, die Nobles­se des teu­ren Ver­kehrs­seg­ments. Dann gibt es aber auch Men­schen, die sehr güns­tig ver­rei­sen wol­len. Die sind oft­mals auch dazu bereit, 200 Kilo­me­ter Anrei­se in Kauf zu neh­men, wenn der Preis stimmt. Das bedeu­tet, man könn­te sich durch­aus die umlie­gen­den ehe­ma­li­gen Mili­tär­flug­hä­fen, zum Bei­spiel in Finow, Cott­bus, Bran­den­burg oder Dre­witz genau­er anse­hen, um dort Satel­li­ten­air­ports zu betreiben.
Der Vor­teil des Flug­ha­fen­sys­tems ist, daß es anpas­sungs­fä­hig und fle­xibl ist. Im Luft­ver­kehr ist Ver­än­de­rung das ein­zi­ge bestän­di­ge Moment. Manch­mal gibt es wegen beson­de­rer Ereig­nis­se kurz­fris­tig und begrenzt ein über­mä­ßi­ges Auf­kom­men. Den­ken Sie nur ein­mal an die Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft der Her­ren im Jahr 2006 in Deutsch­land. Der fer­ti­ge BER hät­te den Andrang, der da herrsch­te, nicht abfer­ti­gen kön­nen. Mit einem Flug­ha­fen­sys­tem ist das aber kein Problem.
Heißt das, die Feh­ler wur­den schon in der Pla­nung gemacht, und es gibt nicht nur Defi­zi­te bei der Umsetzung?
Genau das ist mei­ne Auf­fas­sung. Schon ganz zu Beginn hat es ein bes­se­res und anpas­sungs­fä­hi­ge­res Ter­mi­nal­kon­zept gege­ben, als das­je­ni­ge, das umge­setzt wur­de und wird. Die unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se der Kun­den, aber auch der Flug­ge­sell­schaf­ten, wur­den nicht berück­sich­tigt. In der Pla­nungs­pha­se muß­te auf Wachs­tum reagiert wer­den; in die­sem Zeit­raum ein töd­li­ches Unter­fan­gen und das Tor für Bau­preis­stei­ge­run­gen und Ver­zö­ge­run­gen. Daß es auch anders geht, zeigt der Flug­ha­fen in Mün­chen: Als der 1992 in Betrieb ging, gab es dort ein Ver­kehrs­auf­kom­men von rund zwölf Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren. Das Ter­mi­nal war aber für 25 Mil­lio­nen aus­ge­legt. Da hat es gereicht, daß man sich zehn Jah­re nach der Inbe­trieb­nah­me über die Erwei­te­rung unter­hal­ten hat, da konn­te man sie in Ruhe pla­nen, geneh­mi­gen und bauen.
In Ber­lin hat Flug­ha­fen­chef Rai­ner Schwarz schon Jah­re vor der geplan­ten Eröff­nung davon gespro­chen, daß der Flug­ha­fen, obwohl noch nicht in Betrieb, schon so erfolg­reich sei, daß man ihn gleich erwei­tern müs­se. Dann hat man sich aller­dings Pla­ner an Bord geholt, die zwar von sich behaup­tet haben, erfah­ren zu sein, aller­dings bis­her nur eini­ge Pro­vinz­flug­hä­fen zu ver­ant­wor­ten hat­ten. Die Flug­ha­fen­ge­sell­schaft hät­te es an die­sem Punkt bes­ser wis­sen müs­sen. Da ist sehr früh ein Feh­ler gemacht wor­den, der nun kaum noch zu behe­ben ist.
Allen ist also klar, daß das Ter­mi­nal, die Gepäck­ab­fer­ti­gung, die zwei Lan­de­bah­nen nicht aus­rei­chen wer­den, um die geplan­te Kapa­zi­tät von 60 Mil­lio­nen Flug­gäs­ten zu bewäl­ti­gen, aber nie­mand sagt etwas?
Die Men­ge von 60 Mil­lio­nen Kun­den war mal Gegen­stand des Stand­ort­such­ver­fah­rens, aber die Men­ge war nie­mals im Raum für den Stand­ort Schö­ne­feld. Da wur­den theo­re­tisch in der Umge­bung von Ber­lin Stand­or­te gesucht, auf denen ein Pro­jekt die­ser Grö­ße umge­setzt wer­den kann. Im Raum­ord­nungs­ver­fah­ren wur­den nur noch 30 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re unter­stellt. Die­se Zahl fin­det sich auch im Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren wie­der. Sicher kann mit den plan­fest­ge­stell­ten Anla­gen auch ein Betrieb von 45 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren abge­wi­ckelt wer­den, die gebau­ten Anla­gen erlau­ben aller­dings nur 17 bis 21 Mil­lio­nen. Ab 2030/35 müß­te dann noch eine drit­te Pis­te hin­zu­kom­men. Aller­dings soll­te man, wenn man das heu­te schon weiß, auch heu­te sagen kön­nen, wo die­se Pis­te gebaut wer­den soll. Und mög­li­cher­wei­se wird sogar noch eine vier­te not­wen­dig sein. Was nun aber pas­siert, ist, daß es einen Lan­des­ent­wick­lungs­plan gibt, der den BER in sei­ner Dimen­si­on im Jahr 2023 fest­schreibt. Da sol­len Flä­chen bebaut wer­den, bei denen schon heu­te abseh­bar ist, daß sie in den Aus­wir­kungs­zo­nen des erwei­ter­ten Flug­ha­fens lie­gen. Sehen­den Auges läßt man dort Men­schen hin­zie­hen, um ihnen spä­ter sagen zu müs­sen: Pech gehabt, ihr wohnt jetzt mit­ten in der Lärmzone.
Die oft­mals geäu­ßer­te Kri­tik, man dür­fe sol­che Pro­jek­te nicht zu nah an Städ­te bau­en, tei­len Sie also?
Ber­lin hat sich, im Gegen­satz zu ande­ren Metro­po­len, his­to­risch bedingt nicht aus­brei­ten kön­nen. Die­se Aus­deh­nung in der Flä­che wird die Haupt­stadt nach­ho­len. Beson­ders eig­nen wür­de sich dafür der süd­li­che Bereich. Aber genau dort legt man gera­de quer dazu einen Lärm­kor­ri­dor, was bedeu­tet, daß die­se Flä­che prak­tisch nicht besie­delt wer­den kann. Dort leben aber jetzt schon Men­schen. Seit 1990 hat sich die Bevöl­ke­rungs­zahl in der Regi­on ver­dop­pelt. Raum­ord­ne­risch ist das völ­li­ger Unsinn. Wir haben schon im Raum­ord­nungs­ver­fah­ren gesagt, daß Schö­ne­feld des­halb als Flug­ha­fen­stand­ort unge­eig­net ist.
Ich fin­de es auch nicht rich­tig, daß nun Kom­mu­nal­po­li­ti­ker dafür ver­ant­wort­lich gemacht wer­den. Die Kom­mu­nen wol­len wach­sen, das ist in ihrem Inter­es­se. Der Feh­ler wur­de auf Lan­des­ebe­ne gemacht, im Landesentwicklungsplan.
Sie prä­sen­tie­ren einen Feh­ler nach dem ande­ren, die alle schon sehr früh in der Pla­nung gemacht wur­den. War­um wird nun trotz­dem gebaut? Ist der Flug­ha­fen zu groß oder zu teu­er oder zu pres­ti­ge­träch­tig, um zu scheitern?
Zu groß ist er auf kei­nen Fall. Das Pro­blem ist, daß er zu klein ist. Bezie­hungs­wei­se daß die Kapa­zi­tä­ten zu gering sind. Die Ter­mi­nal­flä­che wäre aus­rei­chend, um 45 Mil­lio­nen Flug­gäs­te abzu­fer­ti­gen. Das Pro­blem ist, daß zum Bei­spiel die Pas­sa­gier­brü­cken nach ästhe­ti­schen Gesichts­punk­ten und nicht funk­tio­nal ange­ord­net sind. Ich habe aus­ge­rech­net, daß allein des­halb etwa fünf Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re weni­ger abge­fer­tigt wer­den kön­nen. Die­se fal­sche Flä­chen­ver­tei­lung im Ter­mi­nal sorgt dafür, daß der Flug­ha­fen nur für 17 Mil­lio­nen Flug­gäs­te die Ser­vice­be­din­gun­gen der Plan­fest­stel­lung bie­ten kann.
Daß er zu teu­er ist, ist ein Pro­blem. Wenn Sie jetzt sagen wür­den, wir bau­en einen alter­na­ti­ven Flug­ha­fen, dann müß­te ein neu­er Stand­ort erschlos­sen wer­den. Bis der in Betrieb gehen könn­te, wür­de es 15 bis 20 Jah­re dau­ern, Aber was machen Sie bis dahin? Sie müs­sen das Ding zum Lau­fen krie­gen. Da führt kein Weg dran vorbei.
 
Aber die Mil­li­ar­den­kos­ten wer­den aus Steu­er­mit­teln finanziert.
Rich­tig, des­halb müs­sen die­je­ni­gen, die jetzt den Flug­ha­fen fer­tig­stel­len wol­len, die Fra­ge beant­wor­ten, ob er an die­sem Stand­ort eine Zukunft hat oder ob die Zukunft an einem ande­ren Stand­ort oder in einem Flug­ha­fen­sys­tem lie­gen wür­de. Wenn ich die­se Fra­ge beant­wor­tet habe, dann weiß ich, wel­che Kon­se­quen­zen ich dar­aus zie­hen muß. Wenn ich an dem Stand­ort fest­hal­ten will, dann muß die Poli­tik auch bereit sein, die Vor­sor­ge für eine drit­te und vier­te Pis­te zu betrei­ben. Das hät­te Fol­gen für den Lan­des­ent­wick­lungs­plan. Die Kon­flik­te, die dadurch abseh­bar sind, muß ich heu­te regeln. Also schon jetzt dafür sor­gen, daß bestimm­te Flä­chen nicht bebaut wer­den. Sol­che Über­le­gun­gen sind aber unpo­pu­lär, weil sie über eine Legis­la­tur­pe­ri­ode, hin­aus­den­ken müssen.
 
Und dazu war Wowe­reit nicht bereit?
Ich habe sel­ber lan­ge Poli­tik gemacht und muß Ihnen sagen, dazu ist kaum jemand in dem Betrieb bereit. Die SPD hat auf einem Lan­des­par­tei­tag 2011 einen Beschluß gefaßt, daß es mit ihnen kei­ne drit­te Pis­te geben wird. Das ist jetzt erst mal gül­tig. In sol­chen Fäl­len müs­sen Sie sich fra­gen, möch­te ich in der Lan­des­po­li­tik gestal­ten, oder will ich ledig­lich ver­wal­ten. Die Fra­ge der Zukunfts­fä­hig­keit im Luft­ver­kehr muß ich in Schrit­ten von 50 Jah­ren beant­wor­ten. Sonst wer­den Sie irgend­wann von der Rea­li­tät eingeholt.
So ein Flug­ha­fen­bau kos­tet eine Men­ge Geld, er bringt also auch vie­len Unter­neh­men ordent­lich etwas ein. Wel­che pri­va­ten Inter­es­sen ste­hen dahin­ter, daß ein­fach wei­ter­ge­baut wird.
Die­ses Geschäft wür­den die Bau­fir­men auch machen, wenn an einem ande­ren Stand­ort gebaut wer­den wür­de. Ich möch­te nicht falsch ver­stan­den wer­den: Ich bin auf kei­nen Fall gegen den Flug­ha­fen. Ich bin weder dage­gen, daß in und um Ber­lin ein Flug­ha­fen oder sogar vier bis fünf in Betrieb sind. Für mich stellt sich nur die Fra­ge, ob der Stand­ort geeig­net ist, die unter­schied­li­chen Inter­es­sen der Betrei­ber und der Nach­barn zu bedienen.
Sie wür­den also nicht sagen, daß der Ber­li­ner Bau­sumpf sich da – unter Umstän­den sogar mit kri­mi­nel­ler Ener­gie – selbst bedient hat? Das ist eine Kri­tik, die man immer wie­der hört.
Ich wür­de es anders for­mu­lie­ren. Es hat min­des­tens seit 2008 am Flug­ha­fen BER ein Tischlein-deck-dich gege­ben. Jeder konn­te eine Sum­me nen­nen, und die wur­de an ihn aus­ge­reicht. Das waren soge­nann­te Beschleu­ni­gungs­prä­mi­en. Außer­dem wur­den mir Berich­te zugäng­lich, die besa­gen, daß dort Repa­ra­tu­ren durch­ge­führt wur­den, die Bau­ar­bei­ter als unvor­schrifts­mä­ßig ein­ge­schätzt haben. Wenn die sich aber an die Bau­lei­tung wand­ten, wur­den ihnen geant­wor­tet, das sei nicht ihre Auf­ga­be, und sie soll­ten ledig­lich tun was ihnen auf­ge­tra­gen wor­den sei. Das bedeu­tet, momen­tan wer­den Feh­ler besei­tigt, aber dabei neue Män­gel pro­du­ziert. Das pas­siert, weil offen­sicht­lich nie­mand mehr zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den soll. Man will fer­tig­stel­len, aber nicht wis­sen, war­um es Ver­zö­ge­run­gen, Mehr­kos­ten und Pro­ble­me gege­ben hat.
 
Soll­te der BER jemals in Betrieb gehen, wird er ren­ta­bel sein?
Bei der Sum­me, die bis­her aus­ge­reicht wur­de, wird er nie­mals ren­ta­bel wer­den. Sie könn­ten höchs­tens dafür sor­gen, daß er für pri­va­te Inves­to­ren inter­es­sant wird, wenn die öffent­li­chen Anteils­eig­ner die bis­he­ri­gen Inves­ti­ti­ons­kos­ten über­neh­men. Die wer­den sich auf sie­ben bis acht Mil­li­ar­den Euro belau­fen. Die wür­den dann den Flug­ha­fen nicht mehr belas­ten. Das wur­de zum Bei­spiel in Kas­sel ganz ähn­lich gemacht. Dann müs­sen Sie noch hof­fen, daß das Eigen­ka­pi­tal und der Geld­fluß genü­gen, um den lau­fen­den Betrieb und die Bau­un­ter­hal­tung und Erneue­rung der Anla­gen zu finan­zie­ren, sonst wären die Anteils­eig­ner gezwun­gen, für Erneue­run­gen und Erwei­te­run­gen bestän­dig hohe Sum­men nachzuschießen.
Ein Pro­jekt in der Grö­ßen­ord­nung und bei dem so vie­le Steu­er­mit­tel auf dem Spiel ste­hen: Wie kann man das Lai­en in die Hand geben? Im Auf­sichts­rat sit­zen doch kei­ne Profis.
Das mag ein Pro­blem sein. Ich bin aber auch der Auf­fas­sung, daß die Auf­sichts­rä­te öffent­li­cher Unter­neh­men durch die Anteils­eig­ner zu beset­zen sind. Sie wür­den nicht genug Fach­leu­te fin­den, wenn Sie Auf­sichts­rä­te öffent­li­cher Unter­neh­men nur mit Pro­fis beset­zen wol­len. Außer­dem müß­ten sol­che Auf­sichts­rä­te ordent­lich bezahlt wer­den und nicht nur Sit­zungs­gel­der bekom­men. Spä­tes­tens seit 2007 hät­te jedem Lai­en klar sein müs­sen, daß der ursprüng­li­che Zeit­plan nicht ein­zu­hal­ten ist. Aber Wowe­reit hat damals beschlos­sen, daß der Eröff­nungs­ter­min, trotz der geplatz­ten Ver­ga­be des Ter­mi­nals an einen Gene­ral­un­ter­neh­mer, gesetzt ist. Ver­ant­wort­li­cher­wei­se hät­ten man damals den Eröff­nungs­ter­min um min­des­tens zwei Jah­re ver­schie­ben müs­sen. Aber die­je­ni­gen, die ihn dar­auf hin­ge­wie­sen haben, sind gefeu­ert wor­den. Die­je­ni­gen die den Ter­min für mach­bar hiel­ten, wur­den mit Beschleu­ni­gungs­prä­mi­en reich­lich belohnt.

http://www.jungewelt.de/m/2014/08-30/002.php


BER-Chef Meh­dorn: „Nach Wowe­reits Rück­tritt den Flug­ha­fen entpolitisieren“
Von Mela­nie Amann
Ber­lins Bür­ger­meis­ter Wowe­reit geht, auch sein Pos­ten an der Spit­ze des BER-Aufsichtsrats wird neu besetzt. Airport-Chef Meh­dorn for­dert nun im Inter­view mit dem SPIEGEL, „den Flug­ha­fen zu entpolitisieren“.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/ber-chef-mehdorn-nach-wowereit-ruecktritt-flughafen-entpolitisieren-a-989004.html
Eber­hard Diep­gen atta­ckiert Hart­mut Mehdorn
„Es ist schon erstaun­lich, was der Geschäfts­füh­rer sich so alles gegen sei­ne Bröt­chen­ge­ber her­aus­nimmt“, sagt Ber­lins ehe­ma­li­ger Regie­ren­der Bür­ger­meis­ter Eber­hard Diep­gen im Tagesspiegel-Interview über BER-Chef Hart­mut Mehdorn.
Der ehe­ma­li­ge Regie­ren­de Bür­ger­meis­ter von Ber­lin, Eber­hard Diep­gen, hat sich dafür aus­ge­spro­chen, den Flug­ha­fen Tegel offen­zu­hal­ten. Es sei abseh­bar, dass die Regie­rung in Bran­den­burg einen Aus­bau des neu­en Haupt­stadt­flug­ha­fens in Schö­ne­feld wei­ter behin­dern wer­de, sag­te der CDU-Politiker dem Tages­spie­gel am Sonn­tag. Jeder wis­se, dass die Kapa­zi­tä­ten des BER nicht aus­rei­chen. „Des­we­gen muss Tegel wei­ter als Mög­lich­keit offen­ge­hal­ten wer­den. Da hat Hart­mut Meh­dorn Recht.“
Fest­ge­fah­re­ne Denk­mus­ter soll­ten infra­ge gestellt wer­den, sag­te Diep­gen, der die wäh­rend sei­ner Amts­zeit 1996 getrof­fe­ne Stand­ort­ent­schei­dung für Schö­ne­feld auch im Nach­hin­ein immer wie­der ver­tei­digt hat.
„Bei­spiels­wei­se: Ist es sinn­voll, Tegel abzu­rei­ßen und in Schö­ne­feld mit noch mehr Geld auf­zu­bau­en? Oder auch: Ist es nach dem Plan­fest­stel­lungs­be­schluss wirk­lich zwin­gend, Tegel zu schlie­ßen, wenn in Schö­ne­feld wegen der Kapa­zi­täts­eng­päs­se ein ord­nungs­ge­mä­ßer Betrieb frag­lich ist?“ Diep­gen war von 1984 bis 1989 und 1991 bis 2001 Regie­ren­der Bür­ger­meis­ter Berlins.
Die For­de­run­gen des Hart­mut Mehdorn …..
http://m.tagesspiegel.de/berlin/chaos-am-flughafen-ber-eberhard-diepgen-attackiert-hartmut-mehdorn/10663250.html


für Meh­dorn ist klar, dass die Luft­fahrt im Ver­gleich zu ande­ren Ver­kehrs­trä­gern benach­tei­ligt wird.
„Nie­mand käme auf die Idee, eine Auto­bahn zu schlie­ßen, nur weil sie laut ist und CO2 ausstößt.“

aus:

14 Flug­hä­fen und Flug­plät­ze aus Bran­den­burg und Ber­lin haben sich zu dem Ver­band „flyBB” zusam­men­ge­schlos­sen, Vor­sit­zen­der des Ver­ban­des ist BER-Chef Hart­mut Meh­dorn. Der kommt ange­sichts der erwar­te­ten Kapa­zi­täts­pro­ble­me des noch immer im Bau befind­li­chen Haupt­stadt­flug­ha­fens mit einer neu­en Idee.
Durch die neue Part­ner­schaft könn­ten laut dem Vor­sit­zen­den und Chef des Haupt­stadt­flug­ha­fens, Hart­mut Meh­dorn, auch Starts und Lan­dun­gen klei­ne­rer Jets und Pri­vat­ma­schi­nen vom gro­ßen BER auf Flug­plät­ze der Regi­on ver­la­gert wer­den. „Inso­fern wer­den wir koope­rie­ren, dass die Ver­keh­re, die nicht unbe­dingt sein müs­sen, dann auch in unse­rer Nach­bar­schaft unter­kom­men”, sag­te Meh­dorn am Don­ners­tag bei der Grün­dungs­pres­se­kon­fe­renz des Ver­ban­des in Berlin.Der „gro­ße Flug­be­trieb” wer­de aller­dings trotz der Kapa­zi­täts­pro­ble­me des im Bau befind­li­chen Haupt­stadt­flug­ha­fens künf­tig vom BER abge­fer­tigt, beton­te Mehdorn.

Zu „flyBB” gehö­ren neben dem neu­en Haupt­stadt­flug­ha­fen sowie den Flug­hä­fen Berlin-Schönefeld und Berlin-Tegel auch die Lan­de­plät­ze Schön­ha­gen, Reins­dorf, Oeh­na, Saar­mund, Bie­nen­farm, Rup­pi­ner Land, Eberswalde-Finow, Straus­berg, Neu­har­den­berg, Eggers­dorf und Cottbus-Drewitz.
Jede zehn­te Schul­stun­de wird nicht regu­lär erteilt, die Poli­zei braucht mehr Per­so­nal – und der BER kos­tet womög­lich wei­te­re Mil­li­ar­den: Wel­che Pro­ble­me muss Bran­den­burgs nächs­te Regie­rung nach der Land­tags­wahl lösen? Ein Überblick.
Nach neu­en Pro­gno­sen kann die Haupt­stadt­re­gi­on mit einem wei­te­ren rasan­ten Pas­sa­gier­wachs­tum rech­nen, 2016 bereits mit 31,4 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren. Die Kon­se­quen­zen wer­den Bran­den­burg, sein Par­la­ment und sei­ne neue Regie­rung beschäf­ti­gen. Es wird wie­der teu­er für die öffent­li­che Hand. Noch hat der Land­tag nicht ein­mal den letz­ten Zuschuss bewil­ligt. Das sind 440 Mil­lio­nen Euro, Bran­den­burgs Anteil an dem jüngs­ten Mil­li­ar­den­nach­schuss für das inzwi­schen 5,4 Mil­li­ar­den Euro teu­re Infra­struk­tur­pro­jekt, das neben dem Umland ins­be­son­de­re für den Süden des Lan­des Job-Effekte brin­gen soll. Noch ist offen, wie die wohl fäl­li­ge BER-Erweiterung ange­gan­gen wird. Die Poli­tik zögert wegen der Kos­ten, die Flug­ha­fen­chef Hart­mut Meh­dorn intern schon mal auf 800 Mil­lio­nen Euro kurz­fris­tig und wei­te­re 1,4 Mil­li­ar­den Euro bezif­fert hat.
Wenn ein BER-Start 2016 klap­pen soll, müs­sen 2015 die Bau­pro­ble­me gelöst, die Brand­schutz­an­la­ge in Gang gebracht und alle 20 000 Anrai­ner­haus­hal­te mit Schall­schutz ver­sorgt sein.
Jeder Monat, den der BER nicht eröff­net, kos­tet 17 Mil­lio­nen Euro.
Lan­ge kann sich Bran­den­burg den BER-Skandal nicht mehr leis­ten.  WIRKLICH???????

In der Them­se­mün­dung vor Lon­don wird kein neu­er Groß­flug­ha­fen errich­tet. Für das bis zu 114 Mil­li­ar­den Euro teu­re Pro­jekt kam jetzt das Aus. Es sol­len nun mach­ba­re und vor allem bezahl­ba­re Lösun­gen gesucht werden.

Nach­dem sie den neu­en Flug­ha­fen ver­wor­fen hat, war­ten noch drei ande­re Sze­na­ri­en auf eine ein­ge­hen­de Ana­ly­se: die Ver­län­ge­rung einer der bei­den Start- und Lan­de­bah­nen in Heath­row, der Bau einer drit­ten Bahn sowie die Erwei­te­rung des Flug­ha­fens Gat­wick von einer auf zwei Start- und Lan­de­bah­nen. Die poli­ti­sche Ent­schei­dung über die Zukunft des Flug­ver­kehrs­zen­trums Lon­don wird erst nach den nächs­ten Wah­len fallen.

Wir wün­schen eine gute Woche!
Newsletter-Team der FBI
Corin­na Lud­wig & Kat­rin Arendt
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