„Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“ Václav Havel
PM der FBI: “Stille Nacht, heilige Nacht” – Dieses Lied, das den Frieden, die Ruhe und Besinnlichkeit der Weihnacht als Botschaft zu den Menschen trägt, gilt auch als Hoffnung. Noch sind Friedrichshagen und die Müggelseeregion vom Fluglärm einigermaßen verschont. Aber nicht, weil die um ihre Rechte kämpfenden Bürger dafür sorgten oder gar ein Umdenken in der Verkehrspolitik einsetzte, sondern weil Politiker und Flughafengesellschaft seit Jahren die Baustelle BER einfach nicht fertig bekommen. Allerdings kostet den Bürger diese Unfähigkeit weitere Milliarden an Steuergeldern. Dieses fehlt bei der Erhaltung von Bibliotheken und Musikschulen, bei der Besetzung von Stellen in Bürgerämtern, bei der Sanierung maroder Straßen und verschlissener Brücken, um nur Einiges zu nennen. Und nicht zu vergessen: Anderswo gibt es längst keine stille Nacht mehr.Bis zur Eröffnung dieses am falschen Ort geplanten und gebauten Flugplatzes leben wir hier in einer trügerisch stillen Nacht. Alle bisherigen Proteste und Volksbegehren für ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr sind zugunsten einer vagen Wirtschaftlichkeit dieses Monsterbaues BER und der Gewinnsicherung der Flugbranche abgebügelt worden.
Es geht inzwischen bei den Protesten gegen den BER nicht mehr allein um eine ruhige Nacht oder gar um Flugrouten, die ohnehin – höchstrichterlich bestätigt – die „Wahl zwischen Pest und Cholera“ bedeuten. Es geht um das Einfordern einer Verkehrspolitik, die nachhaltig und weitsichtig auch einer nächsten Generation gerecht wird. Die maßlose Geldverschwendung muss ein Ende haben. Es mehren sich Stimmen, die langfristig den Neubau eines von privaten Investoren finanzierten Flugplatzes an geeigneterer Stelle diskutieren. Zu einer Umkehr oder Neustart ist es nie zu spät. Gesundheit und Umwelt dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Also wird weiter an jedem Montag auf dem Marktplatz für das Anliegen gekämpft.
„Lieber 5 Jahre zu spät als nie“
Doch die Kontrolleure zeigten sich vom detaillierten Zeitplan des im Sommer engagierten Technikchefs Jörg Marks überzeugt: Fertigplanen bis zum Sommer 2015, Fertigbauen bis Frühjahr 2016, und dann bis zu eineinhalb Jahre für Probebetrieb und Abnahmen – dieser Teil war auch schon mal deutlich knapper geplant, es ist also Luft im Zeitplan.
„Wir haben die größten Probleme der Entrauchungsanlage eigentlich gelöst, wir haben konzeptionell den Durchbruch erreicht, wir wissen genau, wie wir es machen wollen“, so Marks.
Das Terminband sei „in Kooperation aller beteiligten Firmen und Planungspartner entstanden“, sagte Marks. Aber: „Der Abnahmeprozess ist nicht genau zu terminieren.“ Deshalb könne auch noch kein genauer Eröffnungstermin genannt werden
http://www.swp.de/bietigheim/
Kein Zweifel, rechnen kann Hartmut Mehdorn. Wenn die zwei Flughäfen in Berlin mehr Passagiere abfertigen als der neue Airport soll, stimmt Grundsätzliches nicht. Da drängt sich auf, was der quirlig-findige Manager vorschlägt: ausbauen. Welcher Zeitpunkt ist der günstige? Richtig, wenn gewerkelt wird. Da spart man auf jeden Fall die Kosten für das Einrichten einer neuen Baustelle.
Natürlich sprengt dies wieder den Finanzrahmen des Projekts. Doch der hat sich längst aufgelöst. Es würde wohl Monate dauern, die Überbleibsel in den Büros des BER oder seiner Aufsichtsgremien zu finden. Schlappe 177 weitere Millionen fallen kaum noch ins Gewicht. Bei 5,4 Milliarden Euro verschiebt sich nur hinter dem Komma etwas.
Nun ist klar, eine Fehlplanung wie der neue Hauptstadtflughafen sucht ihresgleichen. Mehdorn trägt daran wenig Schuld. Dass ihm aber erst anderthalb Jahre nach Amtsantritt als Chefsanierer auffällt, dass der Airport unterdimensioniert ist, kratzt massiv an seinem Image als letzter Retter angeschlagener Unternehmen. Nachvollziehbar ist hingegen, dass die Bundesregierung an ihm festhält. Ein neuer Mann muss sich erst einarbeiten in das kaum zu überblickende Schlamassel an Bausünden.
Was bleibt? Rasch entscheiden über ein zusätzliches Terminal und die fällige Sanierung der Startbahn des Flughafens Schönefeld, die zum neuen Airport gehören soll. Sonst verlängert sich die aberwitzige Geschichte der Eröffnung des BER ins Unendliche. Wer kann sich in einem Industrieexportland daran noch gaudieren? Es wird aber Zeit, Lehren für künftige Großprojekte zu ziehen. Darauf hat der Steuerzahler Anspruch.
http://www.tagesspiegel.de/
Geknickt sind hier ganz schön viele. Jetzt ist am BER mal wieder von einem neuen Eröffnungstermin die Rede. Nächster Versuch: Herbst 2017.
Blauer Schal, schwarzer Anzug, ein Lächeln, immerhin das. ….
Es ist eine Überraschung. Niemand hatte das nach den letzten Querelen erwartet. Müller – einfaches Mitglied im Gremium, aber ein Hauptgesellschafter – ist nicht mit auf der Pressekonferenz. Er steht draußen im Foyer, hinter den Absperrungen, telefoniert. Ein Statement? Er lehnt ab. Klar ist, dass auch er sein Okay gegeben haben muss, wenn nun doch bereits ein Starttermin präsentiert wird, dass auch ihn das Programm von Mehdorn und Technikchef Jörg Marks überzeugt haben.
Er war mit neugieriger Spannung erwartet worden. Es sei ja auch so etwas wie ein „BER-Einführungsseminar“ für den Berliner, hieß es vorher. Und da war auch der Schatten von Vorgänger Klaus Wowereit, der als Aufsichtsratschef die Sitzungen stets dominierte, aber auch seine persönliche provokant-sarkastische Art hatte, die einen wie Hartmut Mehdorn schon reizen konnte.
Und Müller? Es ist nicht viel, was aus der Sitzung nach draußen drang, aber aufschlussreich. Berlins Neuer hatte vorher angekündigt, er wolle sich erst einmal ein Bild machen. Das tat er auf seine Weise. Und überraschte manche. Er sei „sehr konzentriert, schnörkellos, unmissverständlich in seinen Beiträgen, in seinen Fragen“, erzählt einer. „Eine echte Herausforderung für Mehdorn.“ Es sei wohltuend, dass das Provokative seines Vorgängers fehle. Eine Gemeinsamkeit gibt es dennoch, Müller sei „sehr gut vorbereitet“ gewesen, wie früher Wowereit.
Es ist auch eine Versöhnung, eine Annäherung, die da in Motzen über die Bühne ging. Eine, die die erhitzten Gemüter der letzten Wochen beruhigte, in denen etwa Mehdorn auf die Barrikaden stürmte, weil ihm die Eigentümer externe Prüfer schicken, er von „Inquisition“ sprach. Zuletzt war noch publik geworden, dass es schon vertrauliche Sondierungen einer Nachfolge des 72-Jährigen gab, dessen Vertrag 2016 ausläuft. Nun bemühten sich alle so zu tun, als wäre das nicht passiert. Die ungewohnte Harmonie lag aber auch daran, wie der Vize-Aufsichtsratschef, Brandenburgs Flughafenstaatssekretär Rainer Bretschneider, die Sitzung leitete: ruhig, sachlich, ausgleichend. Er, der kein Öl ins Feuer gießen will, muss mit seinen 65 Jahren nichts mehr werden, wollte aber mal zeigen, dass auch er den Vorsitz könnte.
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Kommentar von Lorenz Maroldt: Entkernung, Abriss, Neubau. Dort – oder woanders.
Zerschlagt das Monster: Der neue Bausenator Andreas Geisel zeigt sich zuversichtlich, dass der BER „eines Tages“ eröffnet wird. Doch das Flughafen-Projekt braucht keinen Abschlusstermin, sondern einen Neustart. Ein Kommentar … 2012, 13, 14, 15, 16, 17, 18 … Wird der BER jemals fertig? Nachdem sich der neue Bausenator Andreas Geisel auf einen Eröffnungstermin festgel
Die Terminverschiebung sei das Ergebnis der sorgfältigen Abwägung der Interessen des Flughafens, der Fluggesellschaften und der Anwohner, teilte das Brandenburger Infrastrukturministerium heute mit.
Die Luftfahrtbehörde hatte zuvor vorgegeben, dass Anwohner der Südbahn, die bis zu zwölf Monate vor der Inbetriebnahme einen Antrag auf Lärmschutz gestellt haben, sechs Monate vor der Inbetriebnahme den Bewilligungsbescheid für den Lärmschutz erhalten haben müssen.
Die jetzt noch offenen Fälle müssten „weiter mit Nachdruck verfolgt und so weit wie möglich vor Beginn der Maßnahme erledigt werden“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums weiter.
Für den Betrieb auf der Südbahn gelten die strengeren Nachtflugregeln, die für den BER erlassen worden sind. Mit einem Flugverbot zwischen 0 Uhr und 5 Uhr. Auf der Nordbahn ist ein 24-Stunden-Betrieb zugelassen. Zudem darf die Südbahn nicht auf der vollen Länge genutzt werden, sondern nur entsprechend der kürzeren Nordbahn.
Anmerkung: Wenn die Steigerungsrate bei jährlich 5 % bleibt, überschreiten wir schon in 9 Jahren die 360.000 Flugbewegungen! Das wird für viele Menschen ein
Alptraum werden.
Das schwarze Verantwortungsloch
Die Gesellschafter des BER kreisen um ein schwarzes Verantwortungsloch. Und weil alle sich drücken, ist immer Hartmut Mehdorn schuld – an allem. Wie praktisch! Ein Kommentar.
Martin Delius von der Piratenfraktion über vorenthaltene E-Mails im Flughafen-
BER-Untersuchungsausschuss
Ex-BER-Chef vor dem Untersuchungsausschuss.
Schwarz gibt sich „arrogant, respektlos und patzig“
Zuerst weist Ex-Technik-Chef Manfred Körtgen die Schuld von sich, nun tut es ihm sein damaliger Kollege Rainer Schwarz gleich: Der Bau des Hauptstadtflughafens sei schlicht nicht seine Aufgabe gewesen, sagte er am Freitag vor dem BER-Untersuchungsausschuss. Auf Fragen antwortete er nur widerwillig, meist patzig und belehrend – und handelte sich damit beinahe ein Ordnungsgeld ein.
Flughafen Frankfurt
Tausende innerdeutsche Flüge könnten sofort auf die Schiene verlagert werden – BUND stellt Studie „Kurzstreckenflüge auf die Schiene vor“
Rund drei Millionen Passagiere aus 28.000 Kurzstreckenflügen am Frankfurter Flughafen könnten schon heute ohne Komfortverzicht die Bahn statt des Flugzeugs nutzen. Das gesamte Verlagerungspotenzial liegt sogar bei rund 9,5 Millionen Passagieren und über 100.000 Flugbewegungen. Mit diesem vom BUND ermittelten Verlagerungspotenzial würde die Volkswirtschaft 60 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Das ist das Ergebnis der Studie „Kurzstreckenflüge auf die Schiene“, die der BUND heute in Frankfurt vorgestellt hat. BUND Vorstandsmitglied Jörg Nitsch: „Die konsequente Verlagerung innerdeutscher Flüge auf die Schiene muss nach jahrelangen Diskussionen und Ausflüchten endlich Realität werden.“ Sie würde die Umweltbelastungen durch Fluglärm und Schadstoffausstoß deutlich reduzieren.“ Die konsequente Verlagerung der zumeist innerdeutschen Kurzstreckenflüge auf die Schiene würde auch die Abfertigungskapazitäten des Frankfurter Flughafens günstig beeinflussen, so dass die wirtschaftliche riskante Investition in den Bau des dritten Terminals sich erübrigen würde.Der BUND fordert, dass die Landes- und die Bundesregierung ihre Luftverkehrspolitik auf die Kooperation von Fluggesellschaften, Flughäfen und Bahn und das Verlagerungsziel ausrichtet.
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Die BUND-Studie zeigt die Potenziale der Verlagerung von Flugbewegungen auf die Schiene am Beispiel des Frankfurter Flughafens im Jahr 2013 bei Nutzung der heute vorhandenen Bahnangebote auf.
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Die volkswirtschaftlichen Vorteile in einer Größenordnung von 60 Millionen Euro wurden auf der Grundlage des einschlägigen EU-Handbuchs ermittelt. Dieses berechnet die externen Kosten von Flügen nach typischen Flugstrecken und Flugzeugmustern im Landing-Takeoff-Zyklus (LTO) bzw. Reiseflug und unterscheidet bei den Lärmwirkungen nach der Zahl der Lärmbetroffenen an den jeweiligen Flughäfen. Bei Bahnfahrten werden die Kosten auch speziell für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgewiesen. Betrachtet und monetarisiert werden im EU-Handbuch die Umweltaspekte Schadstoffe, Lärm und Klimawirkungen. Weitere volkswirtschaftliche Vorteile ergeben sich durch eine höhere Ausnutzung der mit öffentlichen Geldern bereitgestellten Schieneninfrastruktur.Link zur Studie:
http://www.bund-hessen.de/2014-Flug-auf-Schiene-Studie
Anmerkung: Für Berlin und andere Flughafenstandorte wird ähnliches gelten und zutreffen
„Wir wollen den BER 2007 fertigstellen“
„Wir dürfen die Probleme weder ignorieren noch verharmlosen….
„Wir müssen die Schwierigkeiten beim Namen nennen.“ WOW im Jahre 2001http://www.tagesspiegel.de/
Die BBB TV Sendung Dezember 2014 ist online:
Die Schlagzeilen:
- Ministerpräsidenten: Wie man Bürgerbewegung nicht zur Kenntnis nimmt
- Anspruchsermittlung: Wie man beim Schallschutz des Rechtsstaat aushebelt
- Weihnachtsmarkt: Wo das BER Chaos zum Geschäftsmodell wird
Chaos Airport-Original und Kopie, BBB TV 11.12.2014: http://www.bbbtv.de/chaos-
Wir wünschen allen eine besinnliche Adventszeit!
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