auch in der kommenden KW 12 findet am Freitag, den 22.03.13 vor der Staatskanzlei in Potsdam die Mahnwache der Fluglärmgegner statt. An diesem Freitag von 12:00 bis 13:00 Uhr. Inhalte, Motivation und Namen der Veranstalter sind unverändert.
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Auch am Freitag, 15.3.2013: PM_Mahnwache_100313-pdf
15. März 2013 Mahnwache Staatskanzlei+++15. März 2013 Mahnwache Staatskanzlei+++15. März 2013 Mahnwache Staatskanzlei++15. März 2013 Mahnwache Staatskanzlei+++
Pressemitteilung zur Mahnwache am 15.3.2013
Mahnwache vor Staatskanzlei in Potsdam am 15.03.2013 von 17:00 bis 18:00 Uhr, Heinrich- Mann-Allee
Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs mahnen den Ministerpräsidenten Mathias Platzeck und die Landesregierung Brandenburgs, das außerordentliche Votum des Landtages für ein Nachtflugverbot von 22:00 – 6:00 Uhr am Flughafen BER umzusetzen.
Aussagen von Lokalpolitik und Lobbyisten in Berlin, der wirtschaftliche Erfolg des Flughafens BER sei mit einem nachtflugverbot von 22:00 – 6:00 Uhr nicht möglich, werden auch durch ständige Wiederholung nicht richtig. Folgt man der Argumentation der Berliner Wirtschaftsverbände, so müsste z.B. die Schweiz ein von der Welt isoliertes und von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abgeschnittenes Land sein, denn am Flughafen Zürich besteht eine strenge Nachtflugsperre. So gilt in Zürich seit Juli 2010 ein absolutes Nachtflugverbot von 23:30 Uhr bis 06:00 Uhr, wobei die Zeit von 23:00 bis 23:30 Uhr nur für Verspätungsabbau verwendet werden darf. Der Flughafen Zürich ist eine internationale Verkehrsdrehscheibe mit 270.000 Flugbewegungen in 2012 und einer Kapazität von 36 Mio. Passagieren.
Die Behauptungen von Politikern und Lobbyisten, bei einem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr würden zahlreiche Flüge am BER wegfallen bzw. auch Arbeitsplätze verloren gehen, sind spekulativ und weder durch nachprüfbare Daten belegt noch durch aktuelle Untersuchungen nachgewiesen.
Herr Hartmut Mehdorn beginnt seine Tätigkeit als neuer Flughafenchef mit der dreisten Behauptung, für Hauptstadtflughäfen gäbe es keine Restriktionen. Diese Aussage ist falsch, denn zahlreiche Flughäfen europäischer Hauptstädte haben Nachtflugverbote und erhebliche Einschränkungen, z.B. Paris, Brüssel, London, Wien und Warschau und weitere Hauptstädte.
Herr Mehdorn muss noch begreifen, dass der BER direkt vor der Stadtgrenze Berlins und dessen dicht besiedeltem Umland gebaut wurde. Er wird sich daran gewöhnen müssen, dass der BER durch diese Stadtnähe immer strenge Restriktionen erforderlich macht. Trotz seiner offensichtlich fehlenden Sachkenntnis wird Flughafenchef Mehdorn wohl ein Jahresgehalt von knapp unter 1 Million Euro aus Steuergeldern erhalten.
Während der Mahnwache wird die Aktion „Symbolische Steuergeldverbrennung“ stattfinden. Damit werden wir verdeutlichen, dass der nicht betriebsfähige Flughafen BER auf Jahre Steuergelder in einem für das Land Brandenburg bislang nicht gekanntem Ausmaß „verbrennt“. Diese Verschwendung von Steuergeldern geht zu Lasten der allgemeinen Daseinsvorsorge aller Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg.
ProblemBER-Kampagne und Bürgerinitiative Kleinmachnow gegen Fluglärm e.V.
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ARCHIV
Pressemitteilung zur Mahnwache am 8.3.2013:
Letzte Chance auf Vertrauen
keine weitere Mogelpackung!
Sehr geehrte Damen und Herren,
„die Forderung nach dem völligen Nachtflugverbot werde ich nicht unterschreiben, werde ich nicht unterschreiben“… so Mathias Platzeck am 29. August 2011 in Potsdam. Bisweilen kamen uns diese Worte wie eine Kriegserklärung vor. Wer dabei war, wird es bestätigen. Dieser Tage, in der vergangenen Woche eine nennenswerte Kehrtwende. Zumindest was die Worte angeht. Die Rede des Ministerpräsidenten im Potsdamer Landtag insbesondere an ihrem Ende war geradezu betörend. Wer von den Verkehrslärmgegnern möchte diesen Worten nicht gerne folgen? Diesen Ausführungen Vertrauen schenken, ihnen glauben und sie als den Leitfaden für weiteres Handeln und unerschütterlicher Zielsetzung bei den Verantwortlichen hinnehmen. Was für ein Schritt gegen Politverdrossenheit!
Vergessen sind die vielen Mogelpackungen jedoch nicht, die uns die gesamte Breite der Brandenburger und Berliner Politik in den letzten gut zwei Jahrzehnten immer wieder zugemutet hat. Erinnert sei an Tricksen und Täuschen in Fragen der Standortwahl, bei der Routenfestlegung, bei der Kommunikation bzw. Information über diese Dinge. Mogelpackungen auch in Fragen der Transparenz des Projektfortschritts und der damit verbundenen Kosten oder bei der Umsetzung des Lärmschutzes der Schwerstbetroffenen. Selbst Mogelpackungen bei der Umweltverträglichkeitsprüfung sind in jüngster unguter Erinnerung. Und wenn von Mogelpackungen hier die Rede ist, so deshalb um es mal nett zu formulieren oder einen zaghaften Vorschuss für Vertrauen deutlich zu machen. Wir wissen, dass der Begriff eher verharmlosend ist.
Wie gesagt man möchte dem Ministerpräsidenten glauben. Im Moment tun wir das vielleicht auch ein ganzes Stück weit. Allerdings mit äußerst angespannter Konzentration, scharfem Beobachten und Zuhören. Das alles auch ganz bewusst in Richtung Berlin gesagt. Einem Herrn Wowereit und den Funktionären von einschlägigen Verbänden und Kammern sowie in Richtung der Flugwirtschaft. Dort wird immer wieder die Betriebswirtschaft auf den Kopf gestellt. Typische Branchen der erweiterten Region Berlin wie die Medien-und Kreativwirtschaft oder IKT sowie eine bemerkenswerte Forschungs-u. Wissenschaftsdichte haben nicht die Eigenschaften der wertschöpfenden Industrie wie wir sie in München oder Stuttgart bestaunen dürfen. Die hier anzutreffenden Branchen besitzen kein relevantes Frachtaufkommen. In speziellen Fällen muss zum Transport der Produkte auf Schiene und Spezialtransporte gesetzt werden. Studien von Logistikexperten belegten dies. Wie oft noch muss in Berlin, Potsdam und Cottbus daran noch erinnert werden?
Nachtruhe ist und bleibt eine gesetzlich definierte Größe. Soll man Gesetze nun ernst nehmen oder nicht ? Wo kämen wir hin, wenn wir diese Frage mit einem „nein“ beantworten würden ? Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Und insofern ist das Bundesimmissionsschutzgesetz eine der gesetzlichen Regelungen, die uns allen, wie auch bei anderen gesetzlichen Vorgaben oder Normen, permanent Verpflichtung sein sollte für jegliches Handeln. Somit sind wir wieder bei den magischen Zahlen 22 und 06 ! Gemeint ist die Nachtruhe zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr. Wir werden nicht nachlassen, daran zu erinnern, dass das die Zielstellung ist. Sie orientiert sich am Gesetz! Es kann nur richtig sein, wenn es im Ergebnis der Verhandlungen mit Berlin und dem Bund zu darüber hinaus gehenden Festlegungen kommt. Festlegungen, die das Schutzgut Mensch, die Wertschätzung der menschlichen Gesundheit berücksichtigen. Und die dann auch erkennen ließen, dass nun mal mit Schönefeld, dem extrem Stadt und Siedlung nahen Flughafenstandort, eine katastrophale Entscheidung seinerzeit getroffen worden ist.
Insofern darf es nicht verwundern, wenn es auch in der kommenden Woche wieder in Potsdam und Berlin Mahnwachen geben wird.
Wir hier in Brandenburg für unseren Teil kündigen hiermit die Fortsetzung der Mahnwache vor der Potsdamer Staatskanzlei in der Heinrich-Mann-Allee an. Unsere Mitstreiter aus Potsdam, Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf und aus weiteren eingeladenen Bürgerinitiativen des ABB u. seiner Kooperationspartner werden wieder erinnern! Erinnern daran, dass täglich Steuergelder in der Staatskanzlei zur Verbrennung angewiesen werden und es noch immer keine Aussage zur Deckelung der Kosten für den ProblemBER in Schönefeld gibt. Außerdem erinnern wir daran, dass es bis heute keine wirkliche Projekt-Transparenz für Baufortschritt und Kostenentwicklung gibt. Die Öffentlichkeit kann das bei diesem Projekt erwarten, denn es ist ihr Geld.
Und dann gibt es da noch etwas: Den Auflagenänderungsvorbehalt. Den kann Brandenburg nutzen. Man muss es nur gemeinsam mit seiner Brandenburger Planungsbehörde auch wollen.
Am Freitag, den 08. März von 12:00 bis 13:00 Uhr wird also wieder symbolisch Geld vor der Staatskanzlei verbrannt und darauf aufmerksam gemacht, dass wir den Worten des Ministerpräsidenten und der Regierungskoalition in Brandenburg sehr gerne vertrauen möchten. Im Moment jedoch auf der Hut bleiben und nicht nachlassen werden mit unseren Mahnungen bis den Worten auch Taten folgen. Taten! Diese schwarz auf weiß gefasst und besiegelt!
Veranstalter: BI Kleinmachnow u. ProblemBER-Kampagne Stahnsdorf.
P.S.:
Am denkwürdigen 27.02.2013 wollten Fluglärmgegner ihre Mahnung auch als Mahnung an alle Abgeordneten verstanden wissen. Das wurde vor dem Landtag auch entsprechend kommuniziert. Wenn bei der CDU am Ende parteipolitisches Taktieren zu Stimmenthaltungen führte, wird auch das als Mogelpackung gesehen ! Hier hätte man Zeichen setzen können.
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