Pres­se­mit­tei­lung des Akti­ons­bünd­nis­ses Berlin-Brandenburg: Flug­rou­ten­be­trug gericht­lich festgestellt

Die Bericht­erstat­tung über den Pro­zess in Leip­zig ver­mit­tel­te lei­der den Tenor, dass das Gericht der „Ver­schwö­rungs­theo­rie“ der Klä­ger nicht gefolgt sei. In dem Pro­to­koll der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 3.7. vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt fin­det sich jedoch der Satz:

„Der Vor­sit­zen­de erklär­te … dass der geplan­te unab­hän­gi­ge Par­al­lel­be­trieb nur mit um min­des­tens 15° diver­gie­ren­den Flug­rou­ten rea­li­siert wer­den konn­te und dass dies der Plan­fest­stel­lungs­be­hör­de, der DFS und der dama­li­gen Flug­ha­fen­pla­nungs­ge­sell­schaft und der jet­zi­gen Bei­gela­de­nen bekannt war“.

Dazu erklärt der Spre­cher des abb und der BI Klein­mach­now, Mat­thi­as Schu­bert: „Die­ser Satz kann in sei­ner poli­ti­schen und juris­ti­schen Bedeu­tung gar nicht genug her­vor­ge­ho­ben wer­den. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ist erst durch das hart­nä­cki­ge Stel­len von Beweis­an­trä­gen gezwun­gen wor­den, die­sen Satz in das Pro­to­koll zu neh­men. Andern­falls hät­te es die betei­lig­ten Behör­den­ver­tre­ter als Zeu­gen ver­neh­men müs­sen, was es nicht woll­te. Der Satz belegt, anders als in vie­len Medi­en dar­ge­stellt, dass die „Ver­schwö­rungs­theo­rie“ der Klä­ger zutrifft. Denn was ande­res als eine Ver­schwö­rung ist es, wenn meh­re­re Behör­den (Plan­fest­stel­lungs­be­hör­de und DFS) und der Flug­ha­fen gemein­sam in der für die Abwä­gung zen­tra­len Fra­ge der Lärm­be­las­tung der Bür­ger bewusst von unrea­lis­ti­schen, aber viel weni­ger Bür­ger belas­ten­den Flug­rou­ten, näm­lich den gera­den Flug­rou­ten, ausgehen.

Eine aus unse­rer Sicht zutref­fen­de Zusam­men­fas­sung fin­den Sie in der Stutt­gar­ter Zei­tung.

Der Vor­sit­zen­de Rich­ter erklär­te bei der Urteils­ver­kün­dung am 31. Juli in Leip­zig noch: “…nicht jede Täu­schung sei arglistig“.

Auch hier in der Ber­li­ner Zei­tung nachzulesen.

Dazu erklärt die Klein­mach­nower Bür­ger­initia­ti­ve: „Wenn das Gericht meint, nicht jede Täu­schung sei arg­lis­tig, dann soll es doch bit­te ein­mal erklä­ren, aus wel­chen Moti­ven die vom Gericht zuge­stan­de­ne Täu­schung erfolgt ist“.

Die Klein­mach­nower Bür­ger­initia­ti­ve wer­de des­halb mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt wegen Ver­sto­ßes gegen das objek­ti­ve Will­kür­ver­bot anru­fen, erklär­te der Spre­cher des Akti­ons­bünd­nis­ses für ein lebens­wer­tes Ber­lin Bran­den­burg, Mat­thi­as Schubert.

Klein­mach­now, den 7.8.2012     V.i.S.d.P.: Mat­thi­as Schu­bert, Tel.: 015140133961 Akti­ons­bünd­nis für ein lebens­wer­tes Berlin-Brandenburg c/o wegmitflugrouten@Kleinmachnow.de

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